Nina Horaczek, FALTER-Chefreporterin und Buchautorin, präsentiert ihr Buch über Herbert Kickl, den umstrittenen FPÖ-Chef, der mit radikalen Ansichten auf sich aufmerksam macht. Sie beleuchtet seine gefährlichen Positionen zu Flüchtlingen und Menschenrechten in der Pandemie. Außerdem geht es um die Nähe der FPÖ zur rechtsextremen Szene und die ideologischen Veränderungen in der österreichischen Gesellschaft. Horaczek kritisiert Kickls Ansichten zu Umweltschutz, Frauenrechten und Bildung, die potenziell die Zukunft Österreichs gefährden.
Herbert Kickl propagiert eine autoritäre Transformation Österreichs, die auf nationaler Souveränität und einer 'Festung Österreich' gegen Migranten basiert.
Kickl und die FPÖ nutzen populistische Taktiken mit emotionalen Bildern, um Ängste bezüglich Immigration und gesellschaftlichen Veränderungen zu schüren.
Deep dives
Herbert Kickls autoritäre Ambitionen
Herbert Kickl strebt eine Transformation Österreichs mit autoritären Zügen an, die er in kompromissloser Weise in seinen Reden und Artikeln vermittelt. Er propagiert Konzepte wie eine 'Festung Österreich' gegen Migranten und kritisiert die Mitgliedschaft in der Europäischen Union als Verlust nationaler Souveränität. In diesem Kontext äußert er, dass die Verfassung als Firewall gegen Eingriffe internationaler Institutionen dienen müsse und dass jede Entscheidung zur Erlangung von nationaler Souveränität die Zustimmung der Bevölkerung erfordere. Anhand seiner Äußerungen wird deutlich, dass Kickl eine Polarisierung der Gesellschaft anstrebt, indem er zwischen 'Einheimischen' und 'Fremden' unterscheidet und eine aggressive Rhetorik gegen Ausländer und Hilfsorganisationen verwendet, die ihm widersprechen.
Kritik an der politischen und sozialen Ordnung
Kickls Rhetorik zielt darauf ab, eine Vorstellung von Normalität zu propagieren, die sich gegen die Diversität und sozialen Fortschritt der letzten Jahrzehnte wendet. Er richtet sich an die 'Normalbürger', für die traditionelle Werte und nationale Identität von zentraler Bedeutung sind, und beschreibt seine Gegner häufig negativ als 'linke Vögel' oder 'Öko-Fundamentalisten'. In seinen Kampagnen verzichtet er auf komplexe Argumentation und setzt auf eingängige Slogans, die einfach und prägnant seine Argumente untermauern. Dies zeigt sich auch in seiner Ablehnung von Gender-Themen und sozialen Gerechtigkeitsbewegungen, die er als Bedrohung für seine Vorstellung einer 'normalen' Gesellschaft ansieht.
Strategien zur politischen Mobilisierung
Kickl und die FPÖ nutzen strategisch populistische Taktiken, um ihre Anhängerschaft zu mobilisieren und ihre Botschaften zu verbreiten. Er bedient sich dabei einer Mischung aus provokanten Aussagen und emotional aufgeladenen Bildern, um seinen Standpunkt zu verdeutlichen, und schürt Ängste in Bezug auf Immigration und gesellschaftliche Veränderungen. Zudem hat sich die FPÖ unter Kickls Führung verstärkt mit rechtsextremen Bewegungen verbündet und macht Front gegen die etablierten Medien, die sie der Lügen und Manipulation bezichtigt. Diese Ansätze haben es ihm und seiner Partei ermöglicht, sich als Stimme der 'schweigenden Mehrheit' zu positionieren, was eine direkte Ansprache an Frustrationen und Ängste innerhalb der Bevölkerung darstellt.
Was der FPÖ-Chef, der gerne Volkskanzler werden will, über Flüchtlinge, die “Gesundheitsdiktatur” und die Identitären wirklich sagt, hat Nina Horaczek in ihrem neuen Buch dokumentiert. Damit niemand sagen kann, man habe nicht gewusst, was Kickl plant. Eine ungewöhnliche Buchpräsentation mit den Schauspielerinnen Hilde Dalik und Susi Stach.
Das Buch "Kickl beim Wort genommen" ist im faltershop erhältlich: https://shop.falter.at/detail/9783707608557/kickl-beim-wort-genommen