
FALTER Radio Die Sprache der Pandemie - #650
Dec 18, 2021
Ruth Wodak, eine angesehene Linguistin und Expertin für politische Kommunikation, beleuchtet die kommunikative Katastrophe in der österreichischen Corona-Krisenkommunikation. Sie analysiert den Wandel von strengen Ansprachen hin zu Appellen an die Eigenverantwortung. Besonders spannend sind ihre Einblicke in die Verwendung von Metaphern wie Ampeln und Wellen, die für Verwirrung und Schuldzuweisungen sorgen. Wodak kritisiert das Vertrauen in die Politik und fordert transparentere Kommunikationsstrategien, um das Vertrauen der Bürger zurückzugewinnen.
AI Snips
Chapters
Transcript
Episode notes
Metaphern Formten Pandemie-Deutung
- Die Regierung nutzte starkes metaphorisches Framing (Vater, Ampel, Reise), das Verhalten und Schuldzuweisungen formte.
- Diese Bilder verlagerten Verantwortung auf Individuen und schufen Sündenböcke statt klare Politikverantwortung.
Optimistische Bilder Führten Zu Passivität
- Symbolische Bilder wie 'Licht am Ende des Tunnels' und 'Welle' erzeugten falsche Optimismen und Naturkatastrophen-Determinismus.
- Dadurch entstand Passivität statt kollektives Handeln und transparente Problemlösung.
Message Control Blockierte Debatten
- 'Message Control' und strategisch inszenierte Kommunikation verhinderten offene Debatten und Transparenz.
- Fehler wurden oft weggeschoben (EU, Beamte, Impfbasar) statt ehrlich adressiert.

