Erhard Bühler, ehemaliger NATO-Generalleutnant mit bedeutender Erfahrung bei KFOR, diskutiert mit Tim Deisinger über aktuelle Herausforderungen im Ukraine-Krieg. Er betont, dass ein gerechter Frieden weitreichende Maßnahmen erfordert. Bühler stellt klar, dass eine Kapitulation der Ukraine nicht im Interesse der USA oder Trumps Strategien liegt. Zudem geht er auf die finanziellen Herausforderungen der Bundeswehr ein und die Notwendigkeit, die militärischen Ausgaben im Einklang mit den Bedürfnissen zu erhöhen, während Russland weiterhin an der Front Fortschritte macht.
01:14:09
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Gerechter Frieden
Ein gerechter Frieden erfordert Aussöhnung, nicht nur einen Vertrag.
Das Opfer definiert, was gerecht ist; der Aggressor kann Einsicht zeigen oder nicht.
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Deutschlands Kapitulation
Deutschland kapitulierte bedingungslos nach dem Zweiten Weltkrieg.
Der Élysée-Vertrag 18 Jahre später zeigt, dass ein gerechter Frieden möglich ist.
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Friedensbeispiele
Der Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten (1979) ist ein Beispiel für eine Friedenslösung.
Auch die Verträge zwischen Israel und Jordanien (1994) sowie Israel und Bahrain/VAE (2020) sind Beispiele.
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Im Wahlkampf hat US-Präsident Donald Trump angekündigt, den Krieg in kurzer Zeit zu beenden. Doch so schnell wird es nicht gehen. Im Gespräch mit Host Tim Deisinger erklärt der frühere Nato-General Erhard Bühler, was für ihn ein gerechter Frieden wäre und sagt: "Mit einem Friedensvertrag allein ist es nicht getan." Bühler beantwortet auch die Frage, ob es einen gerechten Frieden mit Trump geben könnte. Außerdem erläutert er, warum sich Trump eine Kapitulation der Ukraine nicht leisten wolle und auch nicht leisten könne. Und weshalb eine Kapitulation auch nicht den weltweiten Interessen der USA entspreche.
Weiteres Thema ist die Frage: Wie viel Geld will die Nato künftig für die Verteidigung ausgeben? Deutschland brauche zunächst verlässliche Mittel für die Bundeswehr, um die Modernisierung abzuschließen, so Bühler. Er merkt außerdem an, dass sich die Ausgaben nach den militärischen Erfordernissen richten müssten. Mitte des Jahres werde klar sein, was Deutschland in der Nato zu leisten habe.
Zur aktuellen Lage erklärt Bühler, dass die Gesamtlage seit Wochen gleich sei. Russland sei entlang der Front in der Initiative, gewinne langsam aber stetig Raum bei gleichbleibend hohe Verlusten. Die Ukraine verteidige erfolgreich aber unter örtlicher Aufgabe von Gebieten. Sie bekomme außerdem ihre Personalprobleme an der Front nicht in den Griff. Zudem halten laut Bühler die nächtlichen Luftangriffe Russlands an. Die Ukraine werde aber immer stärker und systematischer bei den Operationen in der Tiefe gegen Öl- und Treibstoffdepots, Flugplätze oder Gefechtsstände der russischen Streitkräfte.
Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37. Die nächste Folge "Was tun, Herr General?" ist für den 29. Januar 2025 geplant.