Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts zeigt den Aufstieg der UdSSR zur Supermacht, geprägt von Geopolitik und Kaltem Krieg. Geheime Abmachungen wie die Yalta-Konferenz und die Berlin-Blockade verdeutlichen die Spannungen jener Zeit. Gagarins erster bemannter Weltraumflug wird gefeiert, während die politischen Umwälzungen nach Stalins Tod und Gorbatschows Reformen wie Glasnost und Perestroika thematisiert werden. Der tragische Zusammenbruch des Systems und die Lehren aus den repressiven Maßnahmen werfen Fragen über den gescheiterten Sozialismus auf.
Die Sowjetunion entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg zur Supermacht, was geopolitische Spannungen und den Kalten Krieg zur Folge hatte.
Die Invasion der Tschechoslowakei 1968 führte zur brutalen Niederschlagung des Prager Frühlings und einem Rückfall in die autoritäre Herrschaft.
Gorbatschows Reformen der Glasnost und Perestroika öffneten die Gesellschaft, führten jedoch zu einem Hinterfragen der sowjetischen Prinzipien und letztlich zur Auflösung der UdSSR.
Deep dives
Die Besetzung der Tschechoslowakei 1968
Im August 1968 erlebte die Tschechoslowakei eine Invasion durch sowjetische Truppen, die zur Niederschlagung des sogenannten Prager Frühlings führte. Alexander Dubček, der politische Führer, strebte Reformen wie Pressefreiheit und Reisefreiheit an, was die Sowjetunion alarmierte. Tausende von Bürgern gingen am Wenzelsplatz auf die Straße, um ihre Solidarität und ihren Widerstand gegen die Invasion zu zeigen, während die sowjetischen Panzer bereits in der Stadt waren. Trotz des patriotischen Aufbegehrens wurde die Bewegung des Prager Frühlings innerhalb weniger Tage brutal niedergeschlagen, was letztendlich zu einem Rückfall in die autoritäre Herrschaft führte.
Die Konferenz von Jalta und deren Folgen
Die Konferenz von Jalta 1945, an der Stalin, Roosevelt und Churchill teilnahmen, legte den Grundstein für die postkriegsliche Ordnung in Europa. Die drei Staatsoberhäupter einigten sich auf die Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen und erörterten die Schaffung von demokratischen Institutionen. Diese Vereinbarungen ermöglichten der Sowjetunion, ihren Einfluss auf Osteuropa auszudehnen und eine Pufferzone gegen den Westen zu etablieren. Diese Verbindung zwischen militärischer Macht und politischer Einflussnahme führte letztendlich zur geopolitischen Spannungen, die den Kalten Krieg prägten.
Der Kalte Krieg und die Ideologische Kluft
Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand eine ideologische Kluft zwischen den kapitalistischen Ländern des Westens und dem kommunistischen Osten, was zur Bildung des Kalten Krieges führte. Churchill prägte den Begriff 'Eiserner Vorhang', um die Trennung zwischen diesen beiden politischen Blöcken zu beschreiben. In dieser Zeit erlebte die Sowjetunion sowohl interne Herausforderungen als auch einen Wettlauf mit den USA um die militärische und technologische Vorherrschaft. Vorstellungen von Freiheit und Demokratie standen im Widerspruch zur autoritären Herrschaft und den repressiven Maßnahmen im Ostblock.
Glasnost und Perestroika unter Gorbatschow
Mit dem Amtsantritt von Michail Gorbatschow in den 1980er Jahren kam es zu umfassenden Reformen, die als Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umbau) bekannt wurden. Während Glasnost einen neuen Dialog über gesellschaftliche und politische Themen ermöglichte, zielte Perestroika darauf ab, die sowjetische Wirtschaft zu reformieren und modernen Bedingungen anzupassen. Diese Reformen führten jedoch zu unvorhergesehenen Folgen, als die Menschen begannen, die grundlegenden Prinzipien der Sowjetunion zu hinterfragen. Der Prozess der Öffnung mündete in eine Kettenreaktion von Unabhängigkeitsbewegungen innerhalb der Sowjetunion und führte letztlich zur Auflösung des Staates.
Das Ende der Sowjetunion
Der Putschversuch vom August 1991 stellte den Wendepunkt dar, als Hardliner der Kommunistischen Partei versuchten, die Macht an sich zu reißen. Boris Jelzin erschien als Symbol des Widerstands gegen die autoritären Kräfte und konnte durch die Unterstützung der Bevölkerung den Putsch abwehren. In der Folge erlebte die Sowjetunion einen dramatischen Verfall, der in Gorbatschows Rücktritt am 25. Dezember 1991 gipfelte. Der Zusammenbruch der Sowjetunion führte zu einer Neudefinition der geopolitischen Landschaft und erweckte zugleich Hoffnungen auf Freiheit und Demokratie in vielen der ehemaligen Sowjetrepubliken.
Trotz schwieriger Anfänge und der Not während des Zweiten Weltkriegs entwickelte sich die UdSSR in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einer der beiden Supermächte der Welt. Wie hat sie das geschafft? Was bedeutete dieser Aufstieg für das eigene Volk und den Rest der Welt? Und wie kam es schließlich zum Zusammenbruch der jungen Nation, die die Geopolitik des 20. Jahrhunderts so stark geprägt hat?
Dies ist der zweite Teil einer zweiteiligen Geschichte über... die Sowjetunion.
Mit Dank an Prof. Dr. Susanne Schattenberg, Autorin des Buches „Geschichte der Sowjetunion: Von der Oktoberrevolution bis zum Untergang“ und „Leonid Breschnew: Staatsmann und Schauspieler im Schatten Stalins. Eine Biographie“.
Für werbefreies Hören, werden Sie Mitglied bei Noiser+. Oder starten Sie eine kostenlose Testversion auf unserer Website www.noiser.com