Ep. 232: Was 22 BAHNEN mit dem Neoliberalismus zu tun hat: Kritik & Analyse
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Sep 7, 2025
Der Film „22 Bahnen“ wird als eindringliche Darstellung von Tildas Herausforderungen in einer zerrütteten Familie analysiert. Die Beziehung zu ihrer Mutter bringt viele Konflikte, während ihr Schwimmen ihr einen Moment der Ruhe bietet. Trotz der scheinbar unpolitischen Erzählweise wird auf wichtige gesellschaftliche Themen hingewiesen. Die Diskussion spiegelt den post-sozialdemokratischen Zeitgeist wider und beleuchtet, wie persönliche Kämpfe mit größeren sozialen Herausforderungen verknüpft sind.
19:46
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insights INSIGHT
Postsozialdemokratischer Zeitgeist
Der Roman und die Verfilmung spiegeln einen postsozialdemokratischen Zeitgeist wider.
Ihr Erfolg lässt sich im Zusammenhang mit neoliberalen Denkweisen erklären.
question_answer ANECDOTE
Familienalltag Und Verantwortung
Tilda lebt mit ihrer elfjährigen Schwester in prekären Verhältnissen und trägt familiäre Verantwortung.
Die Mutter ist alkoholkrank und Gewalt gehört zum wiederkehrenden Muster im Haushalt.
insights INSIGHT
Abwesenheit Staatlicher Verantwortung
Im Roman bleibt die Frage nach staatlicher Verantwortung ausgeblendet.
Weder Roman noch Film thematisieren Sozialstaat oder kollektive Fürsorge als Lösung.
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Es konnte nicht lange dauern, bis der Bestseller von Caroline Wahl verfilmt würde: „22 Bahnen“ ist einer der erfolgreichsten Gegenwartsromane und ein Phänomen. Die Geschichte von Tilda, das Mathematik-Talent aus prekären Verhältnissen, steht ununterbrochen in den Charts. Die Verfilmung bleibt eng an der literarischen Vorlage: Tilda (Luna Wedler) lebt mit ihrer 11-jährigen Schwester Ida in der Provinz, während ihre Mitschüler nach dem Abitur nach Berlin aufgebrochen sind. Ihnen nachzufolgen ist nicht leicht, da Tildas Mutter trinkt und zu cholerischen Ausbrüchen neigt. Ida will die Schwester eigentlich nicht allein lassen. Überdies lastet ein traumatisches Ereignis noch immer auf Tilda. Nur im Schwimmbad, wenn sie dort ihre 22 Bahnen schwimmt, hat sie Ruhe und ist ganz bei sich. Ordnung und Struktur gibt ihr das Schwimmen, wo doch sonst laufend das Chaos droht. Die Geschichte erscheint völlig unpolitisch, aber eben darin liegt auch eine politische Botschaft. Der Mia Maariel Meyers Film wie der Roman spiegelt den post-sozialdemokratischen Zeitgeist wider. Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt in der Filmanalyse!