Wie baut man Obst wirklich nachhaltig an, Maria Giménez?
Aug 16, 2022
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Maria Giménez ist Künstlerin und Biobäuerin, die in Brandenburg eine ökologische Landwirtschaft betreibt. Sie spricht über den Wechsel von der Malerei zur Landwirtschaft und die Herausforderungen, die damit verbunden sind. Giménez betont die Bedeutung von Vielfalt und Permakultur und erzählt von ihren Erfahrungen, über 200.000 Bäume gepflanzt zu haben, um Böden zu erhalten und zu verbessern. Zudem reflektiert sie die Verbindung zwischen Kunst und nachhaltiger Landwirtschaft sowie die Auswirkungen der industriellen Landwirtschaft auf natürliche Ökosysteme.
Maria Giménez kombiniert ihre künstlerischen Fähigkeiten mit innovativen landwirtschaftlichen Praktiken, um eine nachhaltige und kreative Landwirtschaft zu fördern.
Durch den Anbau von samenfestem Saatgut trägt sie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt und zur Unabhängigkeit der Landwirte bei.
Deep dives
Die Verbindung von Kunst und Landwirtschaft
Die Künstlerin und Biobäuerin Maria Jimenez betrachtet sich selbst sowohl als Künstlerin als auch als Bäuerin und erklärt, dass beide Identitäten synergistisch sind. Ihre künstlerische Prägung hilft ihr, innovative Ansätze in der Landwirtschaft zu entwickeln, während ihr Engagement für die Umwelt und Nachhaltigkeit sie in die Landwirtschaft brachte. Sie legt großen Wert darauf, die Methoden der regenerativen Landwirtschaft sichtbar zu machen, um zu zeigen, dass diese auch ökonomisch tragfähig sein können. Indem sie ihre kreativen Fähigkeiten einbringt, schafft sie neue Perspektiven für die Landwirtschaft und betont die Wichtigkeit der Verbindung zwischen kreativen und praktischen Tätigkeiten.
Regenerative Landwirtschaft als Lösung
Jimenez hat ein Projekt namens 'Wilmers Gärten' gegründet, um innovative landwirtschaftliche Praktiken zu erproben, die regenerative Ansätze fördern. Das Projekt umfasst 360 Hektar Land, auf dem sie verschiedene Systeme wie Agroforstwirtschaft, Marktgärten und Streuobstwiesen implementiert hat. Durch diese Methoden zielt sie darauf ab, die Biodiversität zu erhöhen, den Boden zu regenerieren und die Auswirkungen des Klimawandels zu bekämpfen. Ihrer Meinung nach hat die Landwirtschaft das Potenzial, Lösungen für einige der drängendsten Probleme unserer Zeit zu bieten, wenn sie nachhaltig und verantwortungsvoll praktiziert wird.
Die Bedeutung von traditionellem Saatgut
Ein zentrales Anliegen von Jimenez ist der Verlust von Vielfalt im Saatgut und die Abhängigkeit von industriellem Saatgut. Sie erläutert, dass etwa 90 Prozent der traditionellen Saatgutsorten verloren gegangen sind, was ein ernsthaftes Problem für die Landwirtschaft darstellt. Durch den Anbau von samenfestem Saatgut kann sie die Basis für eine nachhaltige und resilientere Nahrungsmittelproduktion schaffen. Jimenez betont, dass der Erhalt dieser Vielfalt nicht nur ökologisch wichtig ist, sondern auch einen entscheidenden Einfluss auf die Selbstversorgung und Unabhängigkeit der Landwirte hat.
Der soziale Aspekt der Landwirtschaft
Jimenez sieht die Landwirtschaft nicht nur als wirtschaftliches, sondern auch als soziales Engagement. Sie möchte die Menschen, die ihre Lebensmittel kaufen, über die Wichtigkeit der regionalen und nachhaltigen Produktion aufklären. Auf Wochenmärkten kommuniziert sie aktiv mit den Kunden, um Bewusstsein für die Herausforderungen und Notwendigkeiten der modernen Landwirtschaft zu schaffen. Zudem fördert sie eine solidarische Preisgestaltung, die es auch finanziell eingeschränkten Käufern ermöglicht, Zugang zu hochwertigen, biologisch angebauten Lebensmitteln zu erhalten.
"In der freien Natur findest du keine Monokulturen", sagt Maria Giménez, die im brandenburgischen Dorf Märkisch Wilmersdorf auf 360 Hektar Land eine ökologische und nachhaltige Landwirtschaft entwickelt.
Giménez, die 1981 geboren wurde, arbeitete bis vor fünf Jahren als Malerin. Dann bekam sie von ihrem Schwiegervater, der ein Landhaus in Brandenburg erworben hatte, die Möglichkeit, ein Ackerland zu bewirtschaften. "Mein Partner und ich hatten uns schon vorher mit nachhaltiger Landwirtschaft, mit Permakulturen und und Agro-Forst-Systemen beschäftigt, aber mein Schwiegervater hat uns zu einer Entscheidung gedrängt", sagt Giménez. Sie entschied sich für das Risiko – und für einen Neustart als Quereinsteigerin in der Landwirtschaft.
"Ich habe als Kind in den Ferien sehr viel Zeit auf dem Land in Südspanien verbracht", erzählt sie im Arbeitspodcast von ZEIT ONLINE. "Dort konnte man auch sehen, wie sehr die industrielle Landwirtschaft das Land kaputt macht."
Weil es sich in Brandenburg ähnlich entwickelt, will Giménez ihre Gärten und Äcker so zu strukturieren, dass die Vielfalt der Pflanzen und die Mischung aus Bäumen, Sträuchern und Äckern die Nährstoffe möglichst gut in der Erde hält. Dafür hat sie mittlerweile mehr als 200.000 Bäume gepflanzt. "Das hat den großen Vorteil, dass die Bäume den Wind bremsen, das Wasser besser in der Fläche halten und dadurch den Bodenaufbau fördern", sagt sie. Mittlerweile verkauft Giménez ihr Obst, Gemüse und ihre Salate auf fünf Wochenmärkten in Berlin und beliefert unter anderem Sterne-Restaurants.
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