Meilensteine: Prof. Christoph Mörgeli über Allen W. Dulles, den amerikanischen Meisterspion von Bern
Mar 29, 2025
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Professor Christoph Mörgeli, ein Historiker, taucht tief in das Leben von Allen W. Dulles ein, dem amerikanischen Meisterspion, der während des Zweiten Weltkriegs in Bern agierte. Er beleuchtet Dulles' Geheimnisse und diplomatische Aktivitäten sowie seine Verbindung zu Fritz Kolbe, einem deutschen Widerstandskämpfer. Mörgeli diskutiert auch die umstrittenen Methoden der CIA im Kalten Krieg und Dulles' Einfluss bei der Untersuchung des Kennedy-Attentats. Eine fesselnde Reise durch Spionagegeschichte und amerikanische Strategien!
Allen W. Dulles spielte während des Zweiten Weltkriegs eine zentrale Rolle in der Schweiz, indem er Spionageaktivitäten von Bern aus leitete.
Die Zusammenarbeit mit Fritz Kolbe war entscheidend für Dulles, da dieser wertvolle Informationen über das Nazi-Regime lieferte und somit den Alliierten half.
Deep dives
Die Rolle von Alan Dulles in der Schweizer Geschichte
Alan W. Dulles, der spätere Chef der CIA, hatte während des Zweiten Weltkriegs von 1942 bis 1945 eine entscheidende Rolle in der Schweiz, insbesondere in Bern. Er nutzte seine Privatwohnung an der Herrengasse 23 als Basis für seine Aktivitäten als Sondergesandter der Vereinigten Staaten und Chef des OSS, dem Vorläufer der CIA. In dieser Zeit war Bern ein zentraler Umschlagplatz für Geheimdienstinformationen, und Dulles war maßgeblich an der Organisation und Koordination von Spionageaktivitäten beteiligt. Sein Engagement in der Schweiz ermöglichte es den Alliierten, wertvolle Informationen zu erhalten, die entscheidend zur Kriegsführung beitrugen und den Verlauf der Weltgeschichte stark beeinflussten.
Fritz Kolbe: Der Schlüsselinformant
Fritz Kolbe, ein bedeutender Informant für Dulles, war ein deutscher Diplomaten, der bestrebt war, Hitlers Regime zu untergraben. Er lieferte entscheidende Informationen über militärische Operationen, das V2-Raketenprogramm und strategische Pläne der deutschen Wehrmacht. Kolbe nutzte eine geheime Methode, um in Dulles' Wohnung zu gelangen, wobei er mit verschiedenen Ausreden und unter Verwendung der Dunkelheit agierte. Diese riskante Zusammenarbeit war für Dulles und die Alliierten von höchster Bedeutung, da Kolbe wertvolle Dokumente und Insiderwissen über das Nazi-Regime lieferte.
Dulles' Auswirkungen nach dem Krieg
Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte Dulles seine Karriere in der CIA fort, wo er von 1953 bis 1961 als Direktor tätig war. Während seiner Amtszeit beteiligte er sich an zahlreichen Operationen, die oft auch in politischem Mord resultierten und die Interessen der Vereinigten Staaten weltweit förderten. Seine Methoden und Einstellungen waren geprägt von einem starken Antikommunismus, obwohl er einige der extremen Taktiken von J. Edgar Hoover und McCarthy kritisierte. Dulles' Erbe wird oft als ambivalent betrachtet, da er versuchte, die Gesellschaft während turbulenter Zeiten zu beeinflussen, was auch zu Verdächtigungen und Theorien über seine Involvierung in die Ermordung von Präsident Kennedy führte.