Thomas Zimmer ist Professor für internationale Geschichte an der Georgetown University und ein Experte für die USA. Er analysiert die alarmierende politische Lage unter Donald Trump, der eine radikale Umgestaltung des Staates anstrebt. Die Rolle von Elon Musk als ungewähltem Machtakteur steht im Mittelpunkt der Diskussion, ebenso wie die Gefahren für die Demokratie und die Gewaltenteilung. Zudem wird die Beziehung zwischen den USA und Kanada beleuchtet, insbesondere Trumps überraschende Vorstellung eines möglichen 51. Bundesstaates.
Donald Trumps aggressive Außenpolitik und imperialistisches Denken gefährden die liberale Weltordnung und die demokratischen Prinzipien in den USA.
Die Einsetzung von Elon Musk und die Abkehr von traditionellen politischen Strukturen zeigen, wie das Machtgefüge in den USA destabilisiert wird.
Deep dives
Trumps imperialistische Ambitionen
Donald Trump strebt eine aggressive Außenpolitik an, die die liberale Weltordnung in Frage stellt. Seine Ansichten beinhalten die Übernahme von Grönland und die Vorstellung, Kanada als 51. Bundesstaat der USA einzugliedern. Dies spiegelt eine Rückkehr zu einem imperialen Machtdenken wider, das nicht nur nationale Größe wiederherstellen, sondern auch die internationalen Spielregeln ignorieren möchte. Trump zeigt dabei eine klare Abneigung gegenüber bestehenden internationalen Normen und bringt damit eine neue Art von Dominanzpolitik ins Spiel.
Die Rolle von Elon Musk und neuen Machtstrukturen
Trump bedient sich unkonventioneller Strategien, indem er Personen wie Elon Musk in Machtpositionen beruft, die nicht den traditionellen politischen Wegen folgen. Musk hat nóch nie in einer offiziellen Regierungsposition gedient, wird aber mit weitreichenden Befugnissen ausgestattet, um die Verwaltung nach seinen Vorstellungen umzugestalten. Dies stellt eine Abkehr von den verfassungsrechtlichen Grundlagen dar und zeigt, wie das Machtgefüge in den USA gefährdet ist. In diesem Kontext wird Musk als ein Symbol für die neue Art der Machtausübung betrachtet, die weniger auf demokratischen Prozessen basiert.
Angriff auf die民主istische Ordnung
Die Handlungen des Trump-Regimes werden zunehmend als Angriff auf die demokratische Grundordnung der USA angesehen. Dies umfasst das gezielte Absetzen und Säubern von Beamten, die als unliebsame Elemente gelten und eine Umgestaltung des Staates nach einer autoritären Vision. Verschiedene Akteure, darunter ultrakonservative und reaktionäre Kräfte, arbeiten zusammen, um die Bürgerrechte zu untergraben und eine hierarchische Gesellschaft zu etablieren. Diese beständige Erosion von demokratischen Normen und der Gewaltenteilung erfordert eine umfassende Reaktion der Zivilgesellschaft.
Die Unsicherheiten in der amerikanischen Gesellschaft
Die politischen Spannungen in den USA führen zu einer erhöhten Unsicherheit unter der Bevölkerung, da viele sich fragen, wie die Zukunft des Landes aussehen wird. Kritische Stimmen äußern Bedenken, dass die notwendigen gesellschaftlichen und politischen Strukturen für eine funktionierende Demokratie in Gefahr sind, was zu einem Gefühl der Ohnmacht führt. Während die Unterstützer von Trump an seinen Führungsqualitäten festhalten, gibt es auch wachsende Zweifel und Widerstand gegen seine Maßnahmen. Das allgemeine Gefühl ist, dass die Demokratie einen Wendepunkt erreicht hat und die Bürger gefragt sind, aktiv zu handeln, um das politische System zu bewahren.
Ist die amerikanische Demokratie in Gefahr? Donald Trump hat wirklich keine Zeit verloren: Seit seinem Amtsantritt Ende Januar hat er beinahe täglich Dinge verkündet, die vor ein paar Wochen noch undenkbar schienen. Kanada soll der 51. Bundesstaat der USA werden. Trump will Grönland übernehmen, sogar den Gazastreifen. Mit seinen Dekreten krempelt Donald Trump auch die innere Ordnung der USA um. Er hat sich dafür Helfer geholt. Elon Musk zum Beispiel, der von niemandem gewählt wurde, aber mit ungeheurer Machtfülle ausgestattet ist. Er soll die US-Behörden effizienter machen. Er schockt aber viele, weil er rigoros ganze Ministerien abwickeln und tausende Mitarbeitende vor die Tür setzen will. Was baut sich Donald Trump für einen Staat? Ist in den USA vielleicht sogar ein Staatsstreich im Gange, wie manche sagen? Diesen Fragen gehen wir heute nach im Weltspiegel-Podcast. Mit dabei: unsere USA-Korrespondentin Sarah Schmidt, die gerade an der kanadisch-amerikanischen Grenze war und ziemlich spannende Begegnungen hatte. Und wir sprechen mit Thomas Zimmer von der Georgetown University in Washington, der uns erklärt, was Donald Trump mit seinem radikalen Staatsumbau erreichen will.
----- Moderation: Philipp Abresch Redaktion: Nicole Bölhoff, Philipp Weber Redaktionsschluss: 14.2.2025
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Weltspiegel Podcast Extra – unsere Podcast-Ausgabe, die dir die Hintergründe zu Breaking News liefert. Unsere Folge zu den Kämpfen in der Demokratischen Republik Kongo:
https://www.ardaudiothek.de/episode/weltspiegel-podcast/extra-kaempfe-in-goma-was-passiert-in-der-demokratischen-republik-kongo/ard/14125333/
Unser Podcast-Tipp Amerika wir müssen reden: https://1.ard.de/Amerika_wir_muessen_reden?cp=wsp
Mehr von Prof. Thomas Zimmer hört ihr in seinem Podcast „Is This Democracy“
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