Franz-Stefan Gady, Analyst am International Institute for Strategic Studies und Autor des Buches 'Die Rückkehr des Krieges', beleuchtet die Gründe für die Rückkehr moderner Kriege. Er diskutiert, wie persönliche Ambitionen und Fehleinschätzungen entscheidend für Konflikte sind, besonders im Kontext Putins Handlungen. Zudem thematisiert er die Rolle der USA in einem instabilen internationalen System und die Bedeutung menschlichen Handelns trotz technologischem Fortschritt wie KI in der Kriegsführung.
Kriege sind oft das Ergebnis von Fehleinschätzungen, wobei persönliche Ambitionen und Ängste oft über wirtschaftliche Motive hinausgehen.
Der Einfluss neuer Technologien auf die Kriegsführung bedeutet nicht, dass menschliche Fähigkeiten und strategische Taktiken weniger wichtig werden.
Deep dives
Die Ursachen von Kriegen
Kriege sind häufig das Resultat von Fehleinschätzungen und Missverständnissen, die über die offensichtlichen Konfliktursachen hinausgehen. Während viele sofort an wirtschaftliche oder politische Motive denken, betont die Analyse, dass oft auch persönliche Ambitionen oder Ängste eine Rolle spielen. Dies zeigt sich besonders im Ukraine-Konflikt, wo die persönlichen Ziele von Führungspersönlichkeiten wie Wladimir Putin entscheidend waren. Die Konzentration auf Kosten-Nutzen-Analysen führt häufig zu falschen Beurteilungen, da das menschliche Element, wie Furcht und Ehre, oft außer Acht gelassen wird.
Der Wandel der Kriegsführung
Die Kriegsführung befindet sich im Wandel, insbesondere durch den Einfluss neuer Technologien wie Künstlicher Intelligenz und autonomer Waffensysteme. Diese Technologien haben das Potenzial, das operative Tempo und die Entscheidungsprozesse im Gefecht zu verändern, aber der Mensch bleibt unverzichtbar auf dem Schlachtfeld. Historische Beispiele belegen, dass technologische Überlegenheit nicht zwangsläufig zu militärischem Erfolg führt; strategische Taktiken und menschliche Fähigkeiten sind entscheidend. Die akuten Herausforderungen, wie der Mangel an gut ausgebildeten Soldaten, sind gerade in aktuellen Konflikten wie der Ukraine von größter Bedeutung.
Globale Militärdynamiken und ihre Folgen
Die Schwächung der USA als globalen Sicherheitsgaranten führt zu einem Anstieg an regionalen Konflikten und Nachfolgekriegen. In einem multipolaren internationalen System, in dem keine klare Hegemonie mehr besteht, sind Aggressoren eher geneigt, militärische Aktionen zu ergreifen. Dies war bereits in der Vergangenheit der Fall, wo das Fehlen einer stabilen Ordnungsmacht oft zu anhaltenden Konflikten führte. Der Rückzug der USA wird das geopolitische Gleichgewicht verändern und könnte aggressives Verhalten von Nationen fördern, die sich durch das Vakuum ermutigt fühlen.
Warum sind Kriege jetzt wieder so präsent? Geht es denen, die sie beginnen, um nationale Interessen – oder um persönliche Ambitionen? Und werden Kriege mit Trump wahrscheinlicher? Viele neuere Kriege sind offenbar das Ergebnis von Fehleinschätzungen. Gábor Paál im Gespräch mit dem Sicherheitsexperten Franz-Stefan Gady || Buchhinweis: Franz-Stefan Gady: Die Rückkehr des Krieges (2024) || Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: daswissen@swr.de | Folgt uns auf Mastodon: https://ard.social/@DasWissen
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