Israel gegen Hisbollah: Die Explosionen waren nur der Anfang
Sep 19, 2024
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Tomas Avenarius, Krisenreporter und Experte für Konflikte, diskutiert die jüngsten Explosionen im Libanon und die Möglichkeit eines bevorstehenden Krieges zwischen Israel und der Hisbollah. Er beschreibt die angespannte Lage vor Ort und die Sorgen der Zivilbevölkerung. Zudem beleuchtet er die militärischen Strategien Israels und die Bedrohung durch die Hisbollah. Avenarius liefert spannende Einblicke in die komplexe geopolitische Situation und die oft übersehenen gesellschaftlichen Spaltungen in der Region.
Die jüngsten Explosionen im Libanon zeigen die angespannte Lage und das Leid der Zivilbevölkerung in einer von Konflikten geprägten Region.
Israels Militärstrategie, die Angriffe auf die Hisbollah zu intensivieren, könnte eine Eskalation der militärischen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Seiten bedeuten.
Deep dives
Explosionen in Libanon und ihre Auswirkungen
In Libanon kam es erneut zu einer Welle von Explosionen, auf die die Rhetorik von Israel hinweist. Mindestens 20 Menschen verloren ihr Leben, und über 450 Personen wurden verletzt, während die Explosionen häufig in der Nähe zivilen Feierlichkeiten stattfanden. Videomaterial zeigt die Zerstörung sowie die panischen Reaktionen der Zivilbevölkerung, was die angespannte Lage vor Ort verdeutlicht. Diese Vorfälle unterstreichen die ständigen Konflikte und das Leid der Menschen in einer von Gewalt geprägten Region.
Die militärische Strategie Israels
Die israelische Regierung zeigt Bestrebungen, ihre militärischen Operationen auf den Libanon auszudehnen, insbesondere im Hinblick auf die Hisbollah und deren Kooperation mit Iran und anderen militanten Gruppen. Israels Verteidigungsminister hat angedeutet, dass eine neue Phase im Krieg gegen die Hisbollah bevorsteht, was die Möglichkeit eines kriegerischen Konflikts verstärkt. Es wird spekuliert, dass die kontinuierlichen Angriffe auf die Hisbollah auch dazu dienen, diese einzuschüchtern und eine Eskalation zu verhindern. Die geopolitischen Spannungen in der Region scheinen jedoch einen unvermeidbaren militärischen Konflikt zwischen den beiden Seiten anzudeuten.
Die Zivilbevölkerung im Libanon und ihre Ängste
Die Explosionen und die allgemeine Unruhen haben bei der Zivilbevölkerung im Libanon große Angst und Verunsicherung ausgelöst, da viele unschuldige Menschen betroffen sind. Der Libanon hat keine funktionierende Armee, was die Durchführung eines koordinierten Widerstands gegen die Hisbollah nahezu unmöglich macht, wodurch die Menschen in einer hilflosen Lage gefangen sind. Auch wenn ein Teil der libanesischen Bevölkerung hinter der Hisbollah steht, gibt es eine tiefe Spaltung in der Gesellschaft, die von verschiedenen ethnischen und religiösen Gruppen geprägt ist. Die ständige Bedrohung durch israelische Angriffe verstärkt das Gefühl von Ohnmacht und Ängsten unter den Menschen.
Am Mittwochnachmittag hat es erneut eine Welle von Explosionen in Libanon gegeben. Diesmal sind Walkie-Talkies explodiert, nur einen Tag nach den Pager-Explosionen. Beide Male sind viele Menschen getötet und noch mehr verletzt worden. Vieles deutet darauf hin, dass beide Male der israelische Auslandsgeheimdienst dahintersteckt. Heißt das, dass ein Krieg zwischen Israel und Hisbollah unmittelbar bevorsteht?
Darüber spricht in dieser Folge des Podcasts der SZ-Krisenreporter Tomas Avenarius. Er erklärt auch, wie es den Menschen in Libanon jetzt geht.
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Moderation, Redaktion: Ann-Marlen Hoolt
Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb
Produktion: Jonathan Brandis
Zitiertes und zusätzliches Audiomaterial über Reuters.
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