Das WLAN-Kommando und der Angriff auf das Parlament
Oct 8, 2024
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Michael Götzchenberg und Holger Schmidt sind ARD-Geheimdienstexperten, die die gefährliche Welt der Cyberangriffe erkunden. Sie analysieren den Hackerangriff auf den Bundestag im Mai 2015, der von der Gruppe Fancy Bear aus Russland durchgeführt wurde. Dabei geht es um die Methoden der Hacker und deren Verbindung zum russischen Geheimdienst. Zusätzlich werden die geopolitischen Auswirkungen und die Herausforderungen der IT-Sicherheit in politischen Institutionen thematisiert. Ein spannender Einblick in die Schattenwelt der Cyberkriminalität!
Der Cyberangriff auf den Deutschen Bundestag 2015 offenbarte gravierende Sicherheitsmängel und führte zur Notwendigkeit umfassender, jedoch schwieriger Sicherheitsmaßnahmen.
Die Hackergruppe Fancy Bear, die eng mit dem russischen Militärgeheimdienst verbunden ist, verbessert ständig ihre Methoden und stellt somit eine ernsthafte Bedrohung für die Cybersicherheit dar.
Deep dives
Der Ursprung des Namens Schiphol und die russischen Hacker
Der Flughafen Schiphol in Amsterdam hat seinen Namen von dem geschichtlichen Binnenmeer Haarlemmer Meer, das dort einst existierte und viele Schiffslecks verursachte. Diese kurvenreiche Geschichte steht im Kontrast zur modernen Nutzung des Flughafens, der als internationales Drehkreuz fungiert. Im April 2018 reisten vier Männer mit russischen Diplomatenpässen nach Den Haag, um einen geplanten Cyberangriff auf die nahegelegene OPCW, die Organisation für das Verbot chemischer Waffen, durchzuführen. Dies zeigt, wie nahmaschig und strategisch Hackeroperationen durchgeführt werden, bei denen die Nähe zum Ziel von entscheidender Bedeutung war.
Vorbereitung auf den Cyberangriff
Die Männer mieteten ein unauffälliges Auto und quartierten sich in einem nahegelegenen Hotel ein, um unauffällig Fotos von den umliegenden Gebäuden und den OPCW-Standort zu machen. Um den Heimvorteil auszuspielen, wurden sie mit dem nötigen Equipment ausgestattet, einschließlich eines leistungsstarken Routers, um sich in das WLAN der OPCW einzuhacken. Ihre Strategie beinhaltete das Abgreifen von Passwörtern und sensiblen Daten, indem sie ein sicheres WLAN-Signal vortäuschten. Währenddessen hatten Nachrichtendienste, einschließlich des niederländischen Geheimdienstes, bereits Informationen über ihre Pläne und beobachteten ihre Aktivitäten genau.
Der Bundestags-Hack und seine Folgen
Ein vorheriger Cyberangriff auf den Deutschen Bundestag im Jahr 2015 offenbarte tiefgreifende Sicherheitsmängel, als Hacker durch eine gefälschte E-Mail Zugang zu wichtigen Netzwerkdaten erlangten. Eine Bundestagsmitarbeiterin bemerkte merkwürdige Veränderungen an ihrem Computer, die auf einen möglichen Cyberangriff hindeuteten. Obwohl zuerst abgewiegelt wurde, stellte sich bald heraus, dass der Bundestag unter digitalem Beschuss stand. Diese Erkenntnisse führten zu umfassenden Sicherheitsmaßnahmen, die jedoch Schwierigkeiten mit der Umsetzung aufzeigten, da die Systeme ständig in Betrieb bleiben mussten.
Fancy Bear: Eine Bedrohung für die Cybersicherheit
Die Hackergruppe Fancy Bear, die mit dem russischen Militärgeheimdienst GRU in Verbindung steht, führte zahlreiche bemerkenswerte Cyberangriffe durch, darunter das Eindringen in den Computer der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel. Ein entscheidender Fehler des Hackers beim Versuch, Informationen aus Merkels Postfach zu exfiltrieren, führte zu einer Identifizierung des Angreifers und verband ihn direkt mit Fancy Bear. Trotz der globalen Aufmerksamkeit und Ermittlungen bleibt die Gruppe aktiv und verbessert kontinuierlich ihre Methoden, was die Herausforderungen für die Cybersicherheit in Europa nur verschärft. Die Auswirkungen dieser Angriffe verdeutlichen, wie Cyberkriegführung Teil moderner Geheimdienststrategien geworden ist und welche Gefahren sie für demokratische Institutionen darstellen.
Manchmal sind es Kleinigkeiten: Im Mai 2015 funktioniert bei einer Bundestags-Mitarbeiterin die Tastatur plötzlich nicht mehr richtig. Was nach einem Mini-IT-Problem klingt, ist das erste Anzeichen dafür, dass Hacker dabei sind, das deutsche Parlament anzugreifen. Nach und Nach wird klar: Der Deutsche Bundestag steht unter virtuellem Beschuss. Was folgt, ist ein digitaler Supergau von noch nie dagewesener Größe.
Wie gelingt es einem der Hacker, bis in den Computer der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel vorzudringen? Wer ist die Gruppe “Fancy Bear”, die hinter dieser und ähnlichen Attacken steckt? Und was hat sie mit dem russischen Geheimdienst zu tun? Welches Interesse hat Russland überhaupt an solchen Aktionen? “Dark Matters – Geheimnisse der Geheimdienste” erzählt euch die Geschichte einer Hackergruppe, die sich immer wieder in internationale Angelegenheiten einmischt. Und wenn ihr mehr darüber hören wollt, wie Geheimdienste das Internet nutzen, um Informationen zu beschaffen, dann hört rein in die begleitende Hintergrundfolge Wie spionieren Geheimdienste im Internet?
Und das ist "Dark Matters”: In der ersten Staffel ging es um deutsche Geheimdienste, in der zweiten um Nachrichtendienste aus aller Welt. In Staffel drei tauchen wir noch tiefer ein in die Arbeit der Dienste, nehmen euch mit auf geheime Missionen, decken tödliche Machenschaften auf und zeigen auch, wie Agenten manchmal das Schlimmste verhindern. Jede Woche öffnen wir die Tür zu einem Geheimdienst ein Stück weit und schauen uns Dinge an, von denen wir eigentlich nichts wissen sollten – erzählt von Eva-Maria Lemke und den ARD-Geheimdienstexperten Michael Götschenberg und Holger Schmidt.
Eine neue Folge “Dark Matters – Geheimnisse der Geheimdienste” gibt es immer mittwochs in der ARD Audiothek, auf SWR3.de, rbb24inforadio.de und überall, wo ihr Podcasts hört.
Und noch ein Tipp zum Weiterhören: Im Podcast Wild Wild Web nehmen euch Janne Knödler und André Dér-Hörmeyer mit auf die Spur eines mysteriösen Videos, das sie bis in ein Gefängnis führt. Sie sprechen mit einem Hacker, der in einen der größten deutschen Cyberkrimis reingestolpert ist. Jeden Donnerstag eine neue Folge Netzgeschichten, in der ARD Audiothek.
Und wenn ihr mehr Hintergründe über den gehackten Bundestagscomputer der Kanzlerin wissen wollte: Der Mann in Merkels Rechner findet ihr ebenfalls in der ARD Autiothek.
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