J. D. Vance – ist er gefährlicher als Donald Trump?
Mar 28, 2025
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Rieke Havertz, internationale Korrespondentin bei ZEIT ONLINE und Co-Host von "OK, America?", beleuchtet die aufsteigende Figur J. D. Vance. Sie diskutiert Vances Transformation vom Trump-Kritiker zum treuen Unterstützer und dessen potenzielle Ambitionen, Trump zu beerben. Spannende Einblicke in geheime Chats zeigen seine Verachtung gegenüber Europa. Havertz erklärt, welche Rolle Vances sozialer Hintergrund und finanzielle Unterstützung durch Peter Thiel für seine politischen Ansichten spielen.
J.D. Vance wird als potenziell gefährlicher für die amerikanische Demokratie angesehen, wobei Experten besorgt über seine nationalistischen Tendenzen sind.
Seine kritischen Äußerungen über Trump und Verachtung für Europa deuten auf einen möglichen Bruch zwischen ihm und dem Präsidenten hin.
Vances Wandel von einem Trump-Kritiker zu einem loyalen Verbündeten wirft Fragen über seine politischen Ambitionen und die Authentizität seiner Überzeugungen auf.
Deep dives
J.D. Vances Einfluss auf die amerikanische Demokratie
J.D. Vance gilt als potenziell gefährlicher für die amerikanische Demokratie als Donald Trump. Experten warnen davor, dass er die Prinzipien der regelbasierten Ordnung untergraben könnte, die für die Stabilität des Westens entscheidend sind. In aktuellen Chats hat Vance nicht nur seine Loyalität zu Trump in Frage gestellt, sondern auch kritisch angemerkt, dass Militäraktionen gegen Houthi-Stellungen im Jemen negative wirtschaftliche Folgen haben könnten. Diese Äußerungen zeigen nicht nur einen möglichen Bruch zwischen ihm und Trump, sondern auch seine ambivalenten Positionen bezüglich internationaler Beziehungen.
Vances Zweifel an der europäischen Partnerschaft
In den jüngsten Chatverläufen wird deutlich, dass Vance Europa mit Verachtung betrachtet und nicht als wichtigen Partner sieht. Er bringt seine Ansicht zum Ausdruck, dass die USA nicht konstant für europäische Sicherheitsinteressen aufkommen sollten, was eine gefährliche Entwicklung für die transatlantischen Beziehungen darstellen könnte. Dies legt nahe, dass Vance in seinen politischen Entscheidungen nationalistische und protektionistische Tendenzen vertritt, die das westliche Zusammenhalt gefährden könnten. Der Mangel an Respekt gegenüber Europa könnte sich langfristig negativ auf die US-Politik auswirken.
Vance als opportunistischer Politiker
Vance hat eine bemerkenswerte politische Wende vollzogen, indem er seine früheren kritischen Ansichten über Trump aufgegeben hat, um sich als loyaler Verbündeter zu positionieren. Experten hinterfragen, ob er lediglich opportunistisch handelt oder ob er tatsächlich von diesen Ideologien überzeugt ist, die er propagiert. Seine Anpassungsfähigkeit könnte ihn zu einer zentralen Figur in der MAGA-Bewegung machen, was ihn einzigartig positioniert, um als zukünftiger Anführer in der Partei aufzutreten. Dies wirft Fragen hinsichtlich seiner politischen Ambitionen und der Authentizität seiner Überzeugungen auf.
Vances Buch 'Hillbilly Elegy' und seine Relevanz
Vances Buch 'Hillbilly Elegy' hat entscheidend zur Verbreitung seiner Ideen beigetragen und die Stimmen der weißen Arbeiterklasse in Ohio laut werden lassen. Es beleuchtet die sozioökonomischen Herausforderungen, mit denen viele Menschen zu kämpfen haben, und erklärt, warum sie sich Trump zugewandt haben. In diesem Kontext wird Vance als authentische Stimme wahrgenommen, die die Sorgen der Menschen versteht, was ihm im Wahlkampf von großem Nutzen war. Das Buch ermöglicht es ihm, seine Wurzeln zu nutzen und sich gleichzeitig als erfolgreicher Politiker zu inszenieren, was eine interessante Dynamik schafft.
Vance und die Rolle des Vizepräsidenten
Als Vizepräsident hat Vance die Aufgabe, die Politik von Trump zu unterstützen und die Wählerbasis zu konsolidieren. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass er hinter den Kulissen auch eigene Ambitionen hegt, die möglicherweise im Konflikt mit den Zielen von Trump stehen. Die Beziehung zwischen den beiden könnte sich als strategisch kompliziert entwickeln, da Vance versucht, seine eigene politische Zukunft zu sichern, während er Loyalität gegenüber Trump demonstrieren muss. Diese Spannungen könnten sich als entscheidend für die langfristige Stabilität der Regierung und die Zukunft der Republikaner erweisen.
Nicht erst seit dem Amtsantritt von Donald Trump sorgt sein Vize J. D. Vance für Schlagzeilen. Aber je länger die neue US-Administration im Amt ist, desto mehr scheint sich abzuzeichnen: Dieser Mann will noch mehr. Nicht wenige US-Experten sehen in dem Vizepräsidenten eine noch größere Gefahr für die US-Demokratie als in dem Präsidenten selbst. Und auch für den Westen: Die geheimen Chats zwischen ihm und hochrangigen Regierungsmitgliedern, die diese Woche an die Öffentlichkeit gerieten, offenbarten nicht nur abermals seine Verachtung gegenüber Europa. Zudem übte er im Zuge der Unterhaltung auch Kritik an Donald Trump selbst. Hat der Vize womöglich das Potenzial, auch seinem Chef gefährlich zu werden?
Über J. D. Vance und seine Rolle in der US-amerikanischen Regierung sprechen wir heute in der neuen Folge von "Das Politikteil" mit Rieke Havertz, internationale Korrespondentin von ZEIT ONLINE und Co-Host des Podcasts "OK, America?". Sie erklärt, wie sein Aufwachsen in ärmlichen Verhältnissen und als Sohn einer alleinerziehenden, drogenabhängigen Mutter Vance geprägt hat – und wie es kam, dass er sich von einem ursprünglich heftigen Kritiker Trumps zu einem seiner loyalsten Wegbegleiter wandelte. Wie steht es um das Verhältnis zwischen dem US-Präsidenten und seinem Vize heute? Arbeitet Vance im Hintergrund bereits daran, Trump dereinst als erster Mann im Staat zu beerben? Und wie groß ist sein Rückhalt bei den Republikanern?
Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Ileana Grabitz und Peter Dausend sind auch Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing als Gastgeber zu hören.
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