Jessie Inchauspé, die selbst ernannte Glukose-Göttin und Influencerin, wirft einen spannenden Blick auf die Glukosediät. Sie diskutiert, wie eine bewusste Nahrungsreihenfolge den Blutzuckerspiegel stabilisieren kann. Ernährungstricks, wie das Essen von Erdbeerkuchen mit Sahne, werden humorvoll beleuchtet. Auch der Hype um Apfelessig und die Risiken einer übermäßigen Beschäftigung mit Essensdetails kommen zur Sprache. Zudem wird darauf eingegangen, warum immer mehr Schwangere an Schwangerschaftsdiabetes leiden.
Die Glukosediät soll viele gesundheitliche Vorteile bieten, jedoch sind nicht alle damit verbundenen Versprechungen wissenschaftlich fundiert.
Praktische Tipps zur Blutzuckerregulation, wie die Reihenfolge der Nahrungsaufnahme zu ändern, können attraktiv sein, bergen aber auch Risiken.
Deep dives
Die Vorteile der Glucosediät
Die Glucosediät verspricht eine Vielzahl von Vorteilen für die Gesundheit, indem sie darauf abzielt, die Blutzuckerwerte stabil zu halten. Ein stabiler Blutzuckerspiegel kann helfen, Heißhungerattacken zu vermeiden und das Mittagstief zu reduzieren, was zu einem besseren Energielevel im Alltag führt. Darüber hinaus wird behauptet, dass eine flachere Blutzuckerkurve nicht nur beim Abnehmen hilft, sondern auch Akne und Falten bekämpfen kann, sowie psychische Gesundheit und die Prävention von Langzeiterkrankungen wie Diabetes unterstützt. Solche ganzheitlichen Versprechen wecken großes Interesse, werfen jedoch auch die Frage nach der wissenschaftlichen Grundlage auf und ob diese Versprechungen tatsächlich haltbar sind.
Praktische Hacks zur Blutzuckerregulierung
Um den Blutzuckerspiegel effektiv zu steuern, werden mehrere praktische Tipps ins Spiel gebracht. Ein populärer Vorschlag ist, die Reihenfolge der Nahrungsaufnahme anzupassen, indem zunächst ballaststoffreiche Lebensmittel, dann Proteine und zuletzt Kohlenhydrate gegessen werden. Weiterhin wird empfohlen, vor den Hauptmahlzeiten Gemüse zu konsumieren und auf hochwertige Fette, wie beispielsweise Butter auf Brot, zurückzugreifen, um die Aufnahme von Kohlenhydraten zu verlangsamen. Diese Ansätze sind für viele Menschen attraktiv, da sie darauf abzielen, eine Erhöhung des Blutzuckerspiegels nach dem Essen zu minimieren, ohne dass große Einschränkungen beim Genuss von Lebensmitteln erforderlich sind.
Kritische Betrachtung der Blutzuckerüberwachung
Die Messung des Blutzuckers mit Sensoren, normalerweise zur Überwachung von Diabetikern verwendet, wird auch für gesunde Menschen zunehmend populär. Während solche Messungen wertvolle Informationen über individuelle Reaktionen auf Lebensmittel liefern können, gibt es Bedenken, dass dieses dauerhafte Monitoring zu Stress und emotionalen Problemen führen kann. Experten warnen, dass sich stark auf einen einzigen Gesundheitsparameter zu konzentrieren, wie den Blutzuckerspiegel, zu ungesunden Verhaltensweisen wie Essstörungen führen kann. Dies wirft die Frage auf, ob die Blutzuckerüberwachung auch für gesunde Menschen sinnvoll ist, besonders angesichts des Mangels an Langzeitstudien zu den Auswirkungen solcher Diäten.
Wer den Blutzucker flach hält, nimmt ab, bleibt gesund und lebt länger. Das behauptet zumindest die Glukose-Bubble. Angeführt von der selbst ernannten Glukose-Göttin Jessie Inchauspé achten bereits Millionen gesunde Menschen auf ihren Blutzuckerspiegel.
Die Tricks sind einfach und überraschend: Den Erdbeerkuchen mit Sahne zu essen, soll besser sein als ohne, ein herzhaftes Frühstück könne über den ganzen Tag retten. Aber nicht alles, was Glukose-Influencer verbreiten, ist wissenschaftlich haltbar. Im ZEIT-Wissen-Podcast prüfen wir die Tipps.
ZEIT-ONLINE-Wissensredakteurin Claudia Vallentin hat mit Wissenschaftlern gesprochen – und die Glukosediät getestet. Mit Podcasthost Maria Mast spricht sie darüber, was sich aus ihren Blutzuckerkurven ablesen ließ, für wen es sinnvoll ist auf den Blutzucker zu achten und für wen sogar überlebensnotwendig.
In seiner unmöglichen Kolumne fragt sich Christoph Drösser außerdem, warum so viele Schwangere Diabetes entwickeln.
Würden Sie die Glukosediät ausprobieren? Was sind Ihre besten Ernährungstipps? Schreiben Sie es uns. Wir freuen uns auch über Kritik, Lob und Themenwünsche an podcast@zeit-wissen.de. Eine kostenlose Probeausgabe des ZEIT-Wissen-Magazins erhalten Sie unter zeit.de/wissen-podcast.
(Wenn Werbung eingespielt wird, verschieben sich die Kapitel um ca. 45 Sekunden)
(00:00) Intro (01:24) Das Versprechen der Glukosediät (03:19) Was tun, damit der Blutzuckerspiegel unten bleibt? (06:10) Was die Forschung dazu sagt (10:52) Entwickelt für Menschen mit Diabetes (14:32) Der Selbstversuch (17:10) Die Gefahren der Selbstvermessung (18:46) Hacks zum Ausprobieren (23:17) Kolumne: Warum entwickeln viele Schwangere Diabetes?