#63 Wie pleite ist René Benko? // Einmal Verhör in Nordkorea und zurück
Mar 22, 2024
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Martin Staudinger, Journalist und ehemaliger Kollege von Michael Nikbakhsh, teilt seine faszinierenden Erfahrungen aus der nordkoreanischen Botschaft in Wien. Er schildert, wie eine vermeintliche Interview-Mission zu einem erschreckenden Verhör wurde. Außerdem wird die finanzielle Krise des einst wohlhabenden René Benko mit Schulden von etwa 40 Millionen Euro diskutiert. Staudinger beschreibt die Schattenbanken und die skurrilen Geschichten rund um die nordkoreanische Golden Star Bank. Dabei wird auch die Belastung für Journalisten in einem repressiven Regime thematisiert.
René Benko, einst einer der reichsten Europäer, sieht sich nun mit einem Insolvenzverfahren und Schulden von 40 Millionen Euro konfrontiert.
Die Geschichte der Golden Star Bank offenbart die Herausforderungen für Journalisten, die mit den komplexen Finanzstrukturen und dem autoritären nordkoreanischen Regime umgehen müssen.
Deep dives
Der Konkurs von René Benko
René Benko, der Gründer der Signa-Gruppe, ist zahlungsunfähig und hat ein Insolvenzverfahren über sein gesamtes Vermögen beantragt. Berichten zufolge hat er Schulden von etwa 40 Millionen Euro, während kein Vermögen angegeben werden kann, das diesen Schulden gegenübersteht. Trotz seines früheren Ruhms als Millionär stehen große Teile seiner Unternehmensgruppe kurz vor dem Zusammenbruch. Die Unsicherheit über den Umgang mit seinen Finanzen und die Frage, wem er das Geld schuldet, werfen ein Licht auf die komplexen finanziellen Strukturen, die hinter seinem Geschäftsbetrieb stehen.
Die Struktur seines Vermögens
Obwohl Benko in der Öffentlichkeit als wohlhabend galt, zeigt sich, dass er formal kein nennenswertes Vermögen besitzt, da alle seine Besitztümer über mehrere Privatstiftungen strukturiert sind. Diese Stiftungen verwalten seine Immobilien, Autos und Unternehmensbeteiligungen, was bedeutet, dass das Vermögen juristisch nicht ihm gehört. Diese Vorgehensweise könnte ihm helfen, Ansprüche von Gläubigern zu umgehen, allerdings könnte es auch rechtliche Konsequenzen haben, falls er als Letztbegünstigter dieser Stiftungen identifiziert wird. Das Insolvenzverfahren könnte daher zu weiteren rechtlichen Herausforderungen führen, da seine reale Vermögenssituation nicht klar ist.
Anekdote zur Golden Star Bank
Die Golden Star Bank, die einst als einzige nordkoreanische Bank in Wien existierte, bietet eine eindrucksvolle Geschichte über internationale finanzielle und politische Spannungen. 2004 musste die Bank aufgrund von Druck aus den USA schließen, was eine Reihe of Unregelmäßigkeiten und illegale Praktiken im Zusammenhang mit ihre Geschäfte offenbarte. Der Gang zur nordkoreanischen Botschaft führte zu einem unvergesslichen und surrealen Erlebnis für die Journalisten, die dort verhört wurden. Die Behörden hatten offensichtlich wenig Verständnis für journalistische Freiheiten und nahmen die kritischen Berichte sehr persönlich.
Die Vergangenheit der nordkoreanischen Bank
Die Hintergründe der Golden Star Bank enthüllen eine wechselvolle Geschichte, die tief in das nordkoreanische Regime verwoben ist. Sie wurde 1982 gegründet und war eine wichtige Schnittstelle zum westlichen Finanzsystem, die jedoch in zahlreiche illegale Aktivitäten verwickelt war, einschließlich des Handels mit Falschgeld und Plutonium. Rückblickend auf diese Zeit erkennen die Journalisten, dass die Bankenpolitik unter der damaligen Regierung Spaniens auch politische Motivationen hatte, und es gab ernste Bedenken hinsichtlich der Transparenz und Integrität des nordkoreanischen Bankensystems. Dieser Fall verweist auf die Herausforderungen, denen sich Journalisten gegenübersehen, wenn sie mit autoritären Regimen konfrontiert werden.
Von Michael Nikbakhsh. René Benko galt bis vor kurzem als einer der reichsten Menschen Europas. Jetzt wurde das Konkursverfahren über sein gesamtes Vermögen eröffnet. Nach meinen Recherchen soll er Schulden in einer Höhe von rund 40 Millionen Euro angegeben haben – denen kein Vermögen gegenübersteht. Aber wie ist das möglich? // Vor zwanzig Jahren habe ich mit meinem damaligen Kollegen Martin Staudinger einen nur bedingt freundlichen Nachruf auf die nordkoreanische Golden Star Bank AG verfasst, die seit 1982 ihren Sitz in Wien hatte. Der Bericht trug Martin und mir einen Termin in der nordkoreanischen Botschaft ein. Wir dachten, wir bekommen ein Interview, am Ende waren wir es, die verhört wurden. Über einen meiner skurrilsten Termine ever spreche ich mit Martin Staudinger.Die Dunkelkammer ist ein Stück Pressefreiheit.
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