In dieser Folge spricht Erhard Bühler, ehemaliger NATO-Generalleutnant mit umfassender Erfahrung in der Bundeswehr, über die aktuellen Verhandlungen in Riad zur Waffenruhe im Ukraine-Krieg. Er beschreibt die langwierigen und komplexen Gespräche zwischen den USA, Russland und der Ukraine und analysiert die Rolle des US-Sondergesandten und seine Defizite. Darüber hinaus beleuchtet er sicherheitstechnische Vorfälle in geheimen Chatgruppen und erklärt, wie diese die geopolitischen Dynamiken im Kontext von Trump beeinflussen.
Die aktuellen Verhandlungen über eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg bleiben voller Unsicherheiten und zeigen лишь langsame Fortschritte, während beide Seiten weiterhin militärisch agieren.
Die militärische Situation ist angespannt, mit einem leichten Rückgang der Intensität der Kämpfe, jedoch werden strategische Angriffe und Verlustzahlen weiterhin kritisch diskutiert.
Der Einfluss der USA auf die Konfliktparteien und die geopolitischen Veränderungen erfordern eine Neubewertung der Rolle der NATO und die Beziehung zu den europäischen Staaten.
Deep dives
Militärische Lage im Ukraine-Krieg
Die militärische Situation im Ukraine-Krieg bleibt angespannt, trotz eines leichten Rückgangs der Intensität der Kämpfe im Vergleich zu den vorherigen Monaten. Beide Seiten führen weiterhin Luftangriffe durch, während die Ukraine ein Moratorium in Betracht zieht, jedoch bisher keine klare Zusage von Russland erhalten hat. Vor allem der Angriff auf den strategischen Bomberflugplatz Engels in Russland wird als bedeutend erachtet, da dies die Fähigkeit der russischen Luftwaffe einschränken könnte. Die Ukraine hat es geschafft, in der Region Kursk einige Gebietsgewinne zu halten und sich an vormaligen Grenzlinien zu etablieren.
Verluste und strategische Überlegungen
Die Diskussion über Verluste beider Seiten spielt eine zentrale Rolle, insbesondere im Kontext der Auseinandersetzungen in Kursk. Die russischen Verluste sollen erheblich gewesen sein, was auf die Effektivität der ukrainischen Angriffe hindeutet, auch wenn diese selbst hohe Verluste erlitten haben. Die ukrainische Armee verfolgt das Ziel, das Aufmarschgebiet der Russen zu stören, was potenziell einen unmittelbar bevorstehenden Angriff auf die Stadt Sumy verhindern könnte. Die Bilanz der Verluste bleibt jedoch schwer fassbar, da die Ukraine ihre eigenen Verluste nicht offenlegt, während die russischen Zahlen schwieriger zu validieren sind.
Drohnenangriffe und Energieinfrastruktur
Russische Drohnenangriffe auf ukrainische Städte haben nicht nachgelassen, trotz Berichten über mögliche Vereinbarungen zur Deeskalation. Die Ukraine hat gleichermaßen militärische Ziele, darunter Energieinfrastrukturen, angegriffen, um die Unterstützungsressourcen der russischen Armee zu schwächen. Vor kurzem führte die Ukraine einen erfolgreichen Angriff auf ein Öllager in der Region Krasnodar durch, was zu großem Schaden führte. Es wird jedoch betont, dass die Ukraine sich nicht auf zivilen Zielen konzentriert, sondern strategisch agiert, um ihre Verteidigung zu sichern.
Diplomatische Bemühungen und Verhandlungen
Aktuelle Verhandlungen, insbesondere von Seiten der USA mit beiden Konfliktparteien, zeigen erste Fortschritte, aber auch viele Unsicherheiten. Die Gespräche werden als konstruktiv betrachtet, jedoch bleibt unklar, ob sie zu einem signifikanten Waffenstillstand führen werden. Skepsis herrscht darüber, ob ein tatsächlicher Frieden erreicht werden kann, insbesondere wenn dieser auf Druck und Diktat beruht. Es besteht die Befürchtung, dass Russland weiterhin Zeit gewinnen könnte, um sich strategisch zu reorganisieren.
Geopolitische Auswirkungen und europäische Sicherheitslage
Die gesamte geopolitische Landschaft hat sich durch den Ukraine-Krieg stark verändert und wirft Fragen über die zukünftige Rolle der NATO und ihre Beziehung zu den USA auf. Die Diskussion um die US-amerikanische Präsenz und Einflussnahme in Europa hat zugenommen, wobei einige die Notwendigkeit einer Unabhängigkeit von amerikanischen Entscheidungen in Frage stellen. Zudem wird die fragmentierte Positionierung der europäischen Länder im Hinblick auf das zukünftige Miteinander in der NATO thematisiert. Die Notwendigkeit, gemeinsame Werte und Interessen zu wahren, ist entscheidend, um den Frieden und die Sicherheit auf dem Kontinent zu gewährleisten.
In der saudi-arabischen Hauptstadt Riad wird unter anderem über eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg gesprochen. Die USA verhandeln getrennt mit der Ukraine und Russland. Im Gespräch mit Host Tim Deisinger schätzt Ex-Nato-General Erhard Bühler ein, wie die Gespräche laufen. Er geht außerdem davon aus, dass sie wahrscheinlich lang und zäh werden. Und es geht um die Rolle des US-Sondergesandten Steve Witkoff und welche Defizite er zuletzt gezeigt hat.
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat einen streng geheimen Einsatzplan für die Angriffe auf die Huthi-Miliz im Jemen in einer Chatgruppe besprochen. In diese war versehentlich auch ein Journalist eingeladen worden. Bühler sagt dazu: Die Diskussion dazu nehme richtig Fahrt auf. Der Vorfall werde als einer der größten Sicherheitsverstöße bewertet, der unter normalen Umständen zu Entlassungen führen müsste. Der frühere Nato-General erklärt aber auch, was der Chat über die Rolle der einzelnen Player im Umfeld von US-Präsident Donald Trump zeigt, vor allem über Vize-Präsident JD Vance.
Zur aktuellen Lage erläutert Bühler, der Krieg gehe mit unverminderter Härte weiter. In der Intensität sei er aber nicht ganz so stark wie im Januar und Februar. Bühler stellt außerdem ausführlich dar, was in den vergangenen Tagen an den verschiedenen Brennpunkten passiert ist.
Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37. Info: Die nächste Ausgabe von "Was tun, Herr General?" ist für den 2. April 2025 geplant.
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