Andreas Schleicher, Bildungsforscher und Erfinder der PISA-Studie, und Christian Friesl, Bereichsleiter Bildung und Gesellschaft bei der Industriellenvereinigung Österreich, diskutieren die Herausforderungen des österreichischen Bildungssystems. Sie hinterfragen die PISA-Ergebnisse und beleuchten die Bedeutung von Lehrqualität über Klassengröße. Außerdem wird die Anpassung der Bildung an die Digitalisierung thematisiert, wobei aktiv-soziales Lernen und MINT-Fächer betont werden. Internationale Perspektiven bieten wertvolle Ansätze zur Verbesserung der Chancengleichheit.
Das österreichische Bildungssystem benötigt klare Ziele und Unterstützung für Lehrkräfte, um die Schülerleistungen zu verbessern.
Eine Lernkultur, die harte Arbeit und Anstrengung wertschätzt, könnte den Schülern in Österreich zu besseren Ergebnissen verhelfen.
Deep dives
Die Merkmale eines Weltklasse-Bildungssystems
Ein erstklassiges Bildungssystem zeichnet sich dadurch aus, dass es klare Ziele und Definitionen für gute Bildung hat. Leistungsstarke Systeme rekrutieren die besten Lehrer für herausfordernde Schulen und stellen sicher, dass die Lehrkräfte gut unterstützt werden. Diese Systeme erkennen die Schlüsselkompetenzen, die Schüler für die Zukunft benötigen, darunter die Fähigkeit, Wissen kreativ anzuwenden. Insbesondere in Österreich ist die Anwendung von Wissen in neuen Kontexten für die Schüler eine schwierige Herausforderung.
Gesellschaftlicher Kontext und Bildungschancen
Das österreichische Bildungssystem zeigt solide Ansätze, insbesondere in der Sekundarstufe II und der dualen Ausbildung, hat jedoch Schwächen in der Grundbildung und der Volksschule. Statistiken belegen, dass viele Schüler in den PISA-Ergebnissen rund um den OECD-Schnitt liegen, was Anzeichen für Optimierungsbedarf zeigt. Es wird gefordert, dass Österreich seine Erwartungshaltung bezüglich der Bildung erhöht, um die Leistungen seiner Schüler deutlich zu verbessern. Der soziale Hintergrund der Schüler sollte nicht das Maß für ihre Bildungschancen bestimmen, was in vielen asiatischen Ländern wesentlich besser gelingt.
Kulturelle Unterschiede im Lernen
In asiatischen Ländern wird von Schülern unabhängig von sozialem Hintergrund eine hohe Leistung erwartet, was durch umfassende Unterstützung seitens der Lehrkräfte gefördert wird. Im Gegensatz dazu glauben viele österreichische Schüler, dass Mathematik und andere Fächer hauptsächlich eine Frage der Begabung sind, während Schüler in Ländern wie Japan auf die Bedeutung von Fleiß und Anstrengung hinweisen. Diese kulturellen Unterschiede zeigen, wie wichtig es ist, eine Lernkultur zu schaffen, die harte Arbeit und Anstrengung wertschätzt. Ein individualisierendes Bildungssystem, das die Stärken und Schwächen jedes Schülers erkennt, könnte den Erfolg in Österreich signifikant erhöhen.
Die Zukunft der Bildung im digitalen Zeitalter
Die Digitalisierung verlangt von Schulen, aktiv zu lernen und soziale sowie emotionale Kompetenzen zu fördern, um die Schüler auf die Anforderungen der Zukunft vorzubereiten. Schulen sollten sich weniger auf passive Wissensvermittlung konzentrieren und mehr auf die Entwicklung kritischer Denkfähigkeiten setzen. Es ist wichtig, dass die Lehrkräfte eine aktive Rolle im Lernen der Schüler einnehmen und diese dazu ermutigen, kreativ und innovativ zu denken. Bildung sollte nicht nur auf akademische Leistung abzielen, sondern auch die ethische und soziale Bildung in den Mittelpunkt stellen, um verantwortungsbewusste und informierte Bürger hervorzubringen.
Österreich schneidet im Pisa-Test nur mittelmäßig ab. Warum ist das so? Und wie muss die Bildung der Zukunft aussehen, wenn Roboter unsere Jobs übernehmen? Pisa-Erfinder Andreas Schleicher und der Bereichsleiter Bildung und Gesellschaft bei der...
Österreich schneidet im Pisa-Test nur mittelmäßig ab. Warum ist das so? Und wie muss die Bildung der Zukunft aussehen, wenn Roboter unsere Jobs übernehmen? Pisa-Erfinder Andreas Schleicher und der Bereichsleiter Bildung und Gesellschaft bei der Industriellenvereinigung (IV), Christian Friesl, sprechen mit Philip Pramer darüber, was Bildung in Zukunft leisten muss, wen sich Österreich als Vorbild nehmen könnte und ob Bildung mit Instrumenten wie Pisa überhaupt messbar ist.
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