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In der heutigen Zeit sieht sich die Philosophie damit konfrontiert, das Implizite im Expliziten klarzumachen und hinter die Kulissen des eigenen Denkens zu schauen. Es geht darum, die Fundamente des eigenen Denkens zu hinterfragen und sich von jeglichen Vorurteilen und Klischees zu lösen. Philosophie wird definiert als das Streben nach dem richtigen Leben, dem richtigen Zusammenleben und einer gerechten Gesellschaft.
Die Medienlandschaft hat sich stark gewandelt, wodurch Journalisten nun weniger informieren und vermehrt als Weltdeuter auftreten. Es gibt eine wachsende intellektuelle Feindlichkeit gegenüber öffentlichen Intellektuellen, da sie als Hindernis im Welterklärungsmodus der Journalisten angesehen werden. Öffentliche Intellektuelle stehen vor der Herausforderung, in einer polarisierten Gesellschaft präsent zu sein und ihre Rolle als Denker und Diskutanten aufrechtzuerhalten.
Die Diskussion um ein mögliches Verbot rechtspopulistischer Parteien, wie die AfD, wirft die Frage nach den Auswirkungen und Alternativen auf. Es wird betont, dass ein Verbot nicht zwangsläufig die angestrebte Wirkung erzielen könnte und alternative Strategien wie Polarisierung, Entzauberung durch Regieren und die Entmystifizierung extremistischer Positionen diskutiert werden. Die Bedeutung von Maßnahmen zur Aufklärung und Obstruktion extremistischer Parteien sowie die Rolle der Medien in diesem Kontext werden beleuchtet.
In politischen Diskussionen fehlt häufig die angemessene Priorisierung der Klimapolitik als eines der größten Probleme. Der Klimawandel wird oft kurz angesprochen, aber danach andere Themen bevorzugt, was die Dringlichkeit der Klimakrise nicht angemessen widerspiegelt.
Die Kooperation der Weltgemeinschaft zur Bewältigung der Klimakrise bleibt aus. Es zeigt sich ein Kontrast zwischen der dringenden Notwendigkeit globaler Zusammenarbeit und der tatsächlichen konfrontativen Handlungsweise vieler Staaten, die nationalen Interessen über globale Belange stellen.
Es besteht ein dringender Bedarf für ein Umdenken und konkrete Maßnahmen zur effektiven Bewältigung der Klimakrise. Die Prioritätenliste muss angepasst werden, um die Dringlichkeit des Themas angemessen zu betonen, und eine engagierte globale Zusammenarbeit ist erforderlich, um wirksame Lösungen zu finden.
In der Diskussion um die Bedeutung von Nationalstaaten für eine alternative Weltpolitik wird die Bedeutung von Nationalstaaten als emotionale Bezugsgrößen und zur Identitätsstiftung hervorgehoben. Es wird darauf hingewiesen, dass Nationalstaaten keine homogene Gruppe bilden und synthetische Gebilde wie der Irak oder Belgien bestehen, während Länder wie die Schweiz oder Dänemark eine gewachsene nationale Identität aufweisen.
Die Diskussion um die zukünftige Hegemonialmacht und die Dynamik internationaler Beziehungen wird thematisiert. Es wird betont, dass die USA trotz ihrer aktuellen Hegemonialstellung vor einer möglichen Zukunft stehen, in der ihre Dominanz infrage gestellt wird. Die Risiken und Herausforderungen einer multipolaren Weltordnung, sowie die Rolle von Nationalstaaten in geopolitischen Spannungen werden kritisch reflektiert.
Eine Reflexion über historische Entscheidungen und langfristiges Denken in der Politik wird angestellt. Die Diskrepanz zwischen kurzfristigem Vorteil und langfristiger Stabilität wird hervorgehoben, insbesondere im Kontext von Siegermächten nach Kriegen oder Konflikten. Die Bedeutung von strategischem und weitsichtigem Handeln, auch in Bezug auf internationale Beziehungen, wird betont.
Die Annahme, dass Nationalstaaten in absehbarer Zeit verschwinden könnten, wird in Frage gestellt. Die Rückbesinnung auf nationale Identitäten wird begründet durch einen historischen Bedeutungsgewinn der Nationalstaaten, insbesondere hervorgerufen durch einen möglichen Bedeutungsverlust in globalen Entwicklungen.
Die Freilassung von Julian Assange ist Thema. Die Reaktionen von politischen Akteuren, wie Grünen-Politikern, auf die Freilassung werden kritisch betrachtet. Besonders wird auf die Widersprüchlichkeiten und vergangene Aussagen von Regierungsvertretern im Zusammenhang mit Assange eingegangen.
Zu Gast im Studio: Richard David Precht, Schriftsteller, Germanist, Philosoph, Publizist und Moderator. Er ist Honorarprofessor für Philosophie und Ästhetik an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Von 2011 bis 2023 war er zudem Honorarprofessor für Philosophie an der Leuphana Universität Lüneburg.
Ein Gespräch über Richards steile Thesen und Erfahrungen mit den Massenmedien, die Coronakrise, seine Rolle als öffentlicher Intellektueller, den Aufstieg der Rechtsextremisten Europa, ein AfD-Verbotsverfahren, Ursachen für den Rechtsrutsch, Richards Universalismus und politisches Weltbild, Deutschlands (wertegeleitete) Außenpolitik, Anspruch und Wirklichkeit, Interessen von Nationalstaaten vs. Interessen der Menschheit, den Weg zur globalen Kooperation statt Konfrontation (am Beispiel Klimakatastrophe), die Hegemonie des Westens, Umgang mit China & Taiwan, die (Nicht-)Einmischung in die inneren Angelegenheit anderer Staaten sowie die historische Freilassung von Julian Assange + eure Fragen via Hans
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Vorherige J&N-Gespräche mit Richard: Folgen 293, 369, 421, 474 und 537
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