Sibylle Hamann, grüne Bildungssprecherin im Parlament und ehemalige Journalistin, teilt eindrucksvolle Einblicke aus Odessa. Sie thematisiert die herausfordernden Lernbedingungen für Kinder im Kriegsgebiet und die Ängste, die sie empfinden. Der Alltag von Jugendlichen wird durch persönliche Geschichten lebendig, die den Kampf um Normalität schildern. Außerdem spricht sie über die Integration geflüchteter Kinder in Wiener Schulen, die Herausforderungen des Online-Unterrichts und die emotionale Belastung, in zwei Welten gleichzeitig zu leben.
Der Schulalltag in Odessa ist durch die anhaltenden Kriegsbedingungen stark beeinträchtigt, was sowohl den Unterricht als auch die psychische Gesundheit der Schüler betrifft.
Die Integration von Flüchtlingskindern in Wiener Schulen wirft Herausforderungen auf, bietet jedoch auch Chancen für soziale Durchmischung und zukünftige Bildungschancen.
Deep dives
Schulalltag in Odessa während des Krieges
Der Schulalltag in Odessa ist stark vom Krieg geprägt, was sich im Unterricht und im Leben der Schüler niederschlägt. Schülerinnen berichteten von der Müdigkeit durch nächtliche Alarmierungen, die den Unterricht erschweren, da sie oft online unterrichtet werden müssen. Schulen setzen auf Präsenzunterricht, jedoch gibt es strenge Vorgaben, wann Aufenthalte im Luftschutzkeller notwendig sind, was oft zu einem Schichtbetrieb führt. Der Konflikt hat nicht nur Auswirkungen auf den schulischen Alltag, sondern auch auf die psychische Belastung der Jugendlichen, die permanent mit der Unsicherheit ihrer Familien konfrontiert sind.
Online-Unterricht und hybride Lernmodelle
Der Online-Unterricht bleibt für viele ukrainische Kinder auch im Ausland eine wichtige Verbindung zu ihren Herkunftsschulen, während Lehrkräfte aus der Ukraine den Unterricht aus sicheren Regionen aufrechterhalten. Diese hybride Lernform ist komplex, da viele Familien zerstreut sind und Flüchtlingskinder in anderen Ländern untergebracht sind, während sie weiterhin mit ihren Klassen in der Ukraine verbunden bleiben möchten. Trotz der Herausforderungen haben die Lehrkräfte ein starkes Verantwortungsgefühl, um diese Bildungsstrukturen aufrechtzuerhalten, auch während sie selbst unter schwierigen Bedingungen arbeiten. Die emotionale Bindung der Schülerinnen und Schüler zur Ukraine ist bemerkenswert, da sie mit Hoffnung auf ein Ende des Konflikts weiter lernen wollen.
Herausforderungen im Bildungssystem in Wien
Die Integration von ukrainischen und syrischen Flüchtlingskindern in Wiener Schulen stellt das Bildungssystem vor große Herausforderungen, die durch unzureichende Vorbereitung und ungleiche Verteilung der Schüler in sozialen Brennpunkten verstärkt werden. Es gibt jedoch auch Chancen, da die Zuwanderung junger Familien als Zukunftspotenzial betrachtet werden kann, wenn die Integration erfolgreich gelingt. Eine bessere Verteilung und Aufteilung der Schüler in der Stadt könnte helfen, soziale Durchmischung und Chancengleichheit zu fördern. Der Appell wird laut, die Zusammenarbeit zwischen Schulen und NGOs zu stärken, um ein unterstützendes Umfeld zu schaffen, das über den reinen Unterricht hinausgeht.
Die grüne Bildungssprecherin Sibylle Hamann berichtet von ihrer Reise in die ukrainische Hafenstadt Odessa. Wie Kinder und Schulen ihren Alltag im Krieg bestreiten.