Dissens cover image

Dissens

#288 Mythos "Überbevölkerung": Wie mit Fortpflanzungs-Paranoia Politik gemacht wird

Jan 15, 2025
Dana Schmalz, Rechtswissenschaftlerin am Max-Planck-Institut, beleuchtet die Mythen rund um "Überbevölkerung" und deren politische Nutzung. Sie argumentiert, dass die Angst vor zu vielen Menschen oft als Vorwand für Rassismus und autoritäre Politiken dient. Historische Zusammenhänge und die Rolle von Marginalisierung im Diskurs über Bevölkerungswachstum werden kritisch hinterfragt. Besonders brisant ist die Diskussion über Zwangssterilisationen und die Verbindung zwischen Eugenik und Gewalt in Bevölkerungspolitiken. Schmalz fordert eine humanistische Perspektive auf demografische Themen.
01:24:39

Episode guests

Podcast summary created with Snipd AI

Quick takeaways

  • Die weit verbreitete Angst vor Überbevölkerung wird als Werkzeug zur Legitimierung von Gewaltpolitik und diskriminierenden Maßnahmen genutzt.
  • Die Vorstellung, dass Bevölkerungswachstum Hauptursache für soziale und ökologische Probleme ist, lenkt von größeren Ungerechtigkeiten und Ungleichheiten ab.

Deep dives

Migration und Gewalt: Kritische Perspektiven

Die Vorstellung, dass Migration kontrolliert und mit Gewalt unterbunden werden sollte, wird als problematisch angesehen. Es wird argumentiert, dass die Angst vor einer unkontrollierten Zuwanderung nach Europa oft übertrieben ist und dass diese Sichtweise traditionelle demografische Entwicklungen ignoriert. Stattdessen sollte Migration als Teil einer natürlichen globalen Dynamik betrachtet werden, die nicht verhindert, sondern begleitet werden sollte. Auch die verbreitete Vorstellung, dass zu viele Menschen aus dem globalen Süden nach Europa drängen, ist kritisch zu hinterfragen, da sie die zugrunde liegenden sozialen und politischen Probleme nicht adressiert.

Remember Everything You Learn from Podcasts

Save insights instantly, chat with episodes, and build lasting knowledge - all powered by AI.
App store bannerPlay store banner