Sibylle Hamann, Bildungssprecherin der Grünen und Nationalratsabgeordnete sowie erfahrene Journalistin, diskutiert die aktuellen Herausforderungen im Bildungssystem während der Pandemie. Sie erklärt, warum die Entscheidung, Schulen offen zu halten, ihrer Meinung nach sinnvoll ist. Zudem analysiert sie die kritische COVID-19-Situation von Kindern und Jugendlichen und spricht über die Komplexität der Bildungsgesetzgebung in Österreich. Hamann beleuchtet die Rolle der Grünen in der Koalition und die Fortschritte im Bildungsbereich.
Die Schulen bieten während der Pandemie durch geeignete Maßnahmen einen vergleichsweise sicheren Ort für soziale Interaktion und Lernen.
Die unklare und widersprüchliche Kommunikation der Politik verursacht Verwirrung bei Eltern in Bezug auf den Schulbesuch ihrer Kinder.
Deep dives
Die Risiken des Schulbesuchs
Der Schulbesuch während der Pandemie wird als vergleichsweise sicher angesehen, solange geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Schulen haben die Möglichkeit, die Infektionen besser zu kontrollieren als andere Orte des täglichen Lebens, wo Kinder sozial interagieren. Es ist offensichtlich, dass Kinder und Jugendliche soziale Kontakte benötigen, weshalb der Schulbesuch wichtig bleibt. Dennoch gibt es Bedenken hinsichtlich hoher Inzidenzen unter Kindern, die nicht ausschließlich aus den Schulen stammen, und die Notwendigkeit, Präventionsmaßnahmen zu ergreifen.
Kommunikationsprobleme der Politik
Die Kommunikation seitens der Politik ist oft unklar und widersprüchlich, was zu Verwirrung bei Eltern führt. Unterschiedliche Aussagen von Regierungsvertretern machen es Eltern schwer zu verstehen, ob sie ihre Kinder zur Schule schicken sollen oder nicht. Dies schafft Unsicherheit und Unsicherheit in der Entscheidungsfindung für Familien, besonders in einem bereits angespannten Umfeld. Eine bessere, konsistentere Kommunikation ist dringend erforderlich, um Eltern klarere Richtlinien zu geben.
Herausforderungen im Bildungssystem
Der Zugang zu Technologie und digitalem Lernen ist für viele Schüler immer noch unzureichend, was während der Pandemie besonders deutlich wurde. Kinder aus bildungsbenachteiligten Familien haben oft nicht die nötige Unterstützung zu Hause, um im Distanzunterricht erfolgreich zu sein. Es werden Maßnahmen ergriffen, um digitale Geräte für Schüler bereitzustellen und die Bildungsgerechtigkeit zu fördern, aber der Fortschritt ist ungleichmäßig. Pädagogen sind gefordert, eine persönliche Ansprache an Schüler zu richten, um sicherzustellen, dass alle Kinder die nötige Unterstützung erhalten.
Der Lockdown ist da, die Schulen bleiben offen – obwohl die Gruppe der Fünf- bis 14-Jährigen derzeit die höchsten Covid-19-Infektionszahlen aufweist. Eine türkis-grüne Fahrlässigkeit, die die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen gefährdet oder das Beste, was die Politik derzeit für Schülerinnen und Schüler tun kann? Im Gespräch mit FALTER-Chefreporterin Nina Horaczek erklärt die grüne Bildungssprecher Sibylle Hamann, wieso die Entscheidung von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP), nicht ins Distance Learning zu wechseln, aus ihrer Sicht die richtige ist.
Signation: Ursula Winterauer
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