Alfred Hitchcocks Film "Der unsichtbare Dritte" in Deutschland
Dec 18, 2024
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Alfred Hitchcock, der einflussreiche Regisseur des Suspense, spricht über seinen legendären Film "Der unsichtbare Dritte". Er beleuchtet, wie vier US-Präsidenten in die Handlung verwoben sind. Hitchcock erklärt die Verbindung von Angst und Lachen in seinen Filmen und erzählt von einem obszönen Satz, den er nachsynchronisieren ließ. Zudem erfährt man, wie die Verwechslung von Roger Thornhill, gespielt von Cary Grant, die ganze Geschichte ins Rollen bringt. Seine Techniken und Erzählkunst erschütterten das Kino nachhaltig.
Hitchcocks akribische Planung und die Verwendung von Checklisten ermöglichen eine unverwechselbare Spannung und Detailgenauigkeit in seinen Filmen.
Die komplexe Beziehung zwischen Roger Thornhill und Eve, geprägt von Intrigen und intelligentem Dialog, schafft eine emotionale Tiefe im Thriller 'Der unsichtbare Dritte'.
Deep dives
Die unverwechselbare Handschrift von Hitchcock
Alfred Hitchcock zeichnet sich durch eine minutiöse Planung bei seinen Filmproduktionen aus, was sich in dem bemerkenswerten Detailgrad seiner Szenen widerspiegelt. Gegenteil zu traditionellen Theateransätzen, bei denen Improvisation häufig eine Rolle spielt, sieht Hitchcock seinen Film als ein durchkomponiertes Werk, ähnlich wie ein Musiker, der vor einem leeren Blatt mit einem Orchester arbeitet. Er setzt akribische Checklisten ein und plant jede Kameraposition, um visuelle Effekte präzise zu erzielen. Diese rigorose Vorarbeit zeigt, wie Hitchcock die Grenzen des Erzählens im Kino erweiterte und seine Filme mit unverwechselbarer Spannung und Kunstfertigkeit versieht.
Kreative Herausforderungen und ikonische Szenen
Der Film 'Der unsichtbare Dritte' wird besonders durch seine surrealen und einprägsamen Szenen bekannt, wie die Verfolgungsjagd durch die amerikanische Prärie. Eine der bekanntesten Sequenzen zeigt Cary Grant, der einem mörderischen Sprühflugzeug entkommt, während er gleichzeitig in einem beunruhigenden Katz-und-Maus-Spiel gefangen ist. Hitchcock, der ursprünglich eine Verfolgungsjagd auf Mount Rushmore inszenieren wollte, musste kreative Lösungen finden, um ähnliche Spannungsmomente zu erzeugen. Diese Szenen sind nicht nur technische Meisterwerke, sondern auch Beispiele für Hitchcocks Fähigkeit, emotionale Intensität und Surrealität zu kombinieren.
Vielschichtige Charaktere und die Macht der Darstellung
Im Film begegnet der Zuschauer einem komplexen Protagonisten, Roger Thornhill, der in eine Welt voller Intrigen und Bedrohungen gerät. Thornhill, verkörpert von Cary Grant, wird fälschlicherweise für einen Spion gehalten, was zu einem packenden Thriller führt, der die Zuschauer auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitnimmt. Hitchcock gelingt es, die Zuschauer durch seine Figuren zu fesseln; die Beziehung zwischen Thornhill und der geheimnisvollen Eve wird durch intelligente Dialoge und subtile Andeutungen intensiviert. Diese Dynamik zwischen den Charakteren, gepaart mit einem geschickten Spiel der Erwartung, bleibt bis heute ein faszinierendes Element von Hitchcocks Filmen.
Legendäre Filmszene: Ein Mann läuft panisch durch in ein Maisfeld und wird aus einem Sprüh-Flugzeug beschossen. Am 18.12.1959 startet Hitchcocks Film im deutschen Kino.
In diesem Zeitzeichen erzählt Uwe Schulz:
welche Rolle vier US-Präsidenten in dem Thriller spielen,
welchen obszönen Satz im Film Hitchcock nachsynchronisieren lässt,
was hinter Hitchcocks erzählerischer Perfektion steckt,
warum der Regisseur Angst und Lachen in seinen Filmen verbindet,
wie viele Oscars Hitchcock in seiner Karriere bekommt.
"Der unsichtbare Dritte" beginnt auf der Madison Avenue in Manhattan. Die Hauptfigur des New Yorker Werbemanagers Roger O. Thornhill wird von Hollywood-Star Cary Grant gespielt. Der Fachmann für Scheinwelten ist mit seiner Sekretärin auf dem Weg zum Plaza Hotel. Dort sitzt er und trinkt etwas, als ein Herr Kaplan ausgerufen wird.
In diesem Augenblick winkt Thornhill dem Mann vom Service, weil er eigentlich eine Nachricht aufgeben will. Dadurch kommt es zur Verwechslung: Thornhill wird für Kaplan gehalten und entführt. Damit ist auf einen Schlag alles anders – und Hitchcock hat das Kino auf ewig erschüttert. In der Bundesrepublik ist die Premiere am 18. Dezember 1959.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
François Truffaut (Hg. Robert Fischer): Truffaut/Hitchcock. München 1999
Jens Wawrczeck: How to Hitchcock – Meine Reise durch das Hitchcock-Universum. München 2023
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