Sigrid Stagl: "Kein Ökonom wird gegen eine CO₂-Steuer sein"
Jan 17, 2025
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Sigrid Stagl, Klimaökonomin und Wissenschaftlerin des Jahres 2024, diskutiert, wie Klimaschutz finanziell machbar ist. Sie argumentiert, dass finanzielle Einschränkungen nicht als Ausrede dienen dürfen, um wichtige Maßnahmen zu vermeiden. Stagl spricht über die Notwendigkeit einer CO₂-Steuer und die politischen Herausforderungen, die damit verbunden sind. Außerdem beleuchtet sie die Rolle von Bürgerbeteiligung in Österreich und zeigt, wie lokale Energiegemeinschaften positive Veränderungen bewirken können.
Die Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen ist entscheidend für die zukünftige Regierungsführung, auch wenn politische Einigungen oft schwierig sind.
Partizipative Prozesse in der politischen Entscheidungsfindung fördern die Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen durch die Einbeziehung der Bürger in Planung und Umsetzung.
Deep dives
Klimaschutz und Budgetfragen
Die Diskussion über die Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen wird entscheidend für die zukünftige Regierungsführung sein. Eine Investition in den Klimaschutz wird als notwendig erachtet, um eine nachhaltige Zukunft zu sichern, auch wenn dies in Zeiten von Budgetdefiziten politisch schwierig ist. Maßnahmen wie das Verbot fossiler Heizungen bis 2040 stehen im Raum, doch die Umsetzung zeigte sich als kompliziert, da politische Einigungen oft schwer zu erreichen waren. Subventionen wurden als teuer erachtet, könnten aber langfristig eine kosteneffizientere Lösung darstellen, wenn sie gut geplant und kommuniziert werden.
CO2-Preise und soziale Gerechtigkeit
Die Einführung von CO2-Preisen wird als notwendig erachtet, um finanzielle Anreize zur Reduktion fossiler Brennstoffe zu schaffen. Allerdings könnte ein zu hoher CO2-Preis besonders ärmere Haushalte belasten, was zu sozialer Ungerechtigkeit führen könnte. Ein ausgewogener Ansatz könnte somit darin bestehen, klare gesetzliche Regelungen mit Übergangsfristen zu schaffen, statt sich ausschließlich auf Preismodelle zu verlassen. Dabei wäre es wichtig, die Unterstützung für sozial schwächere Haushalte zu erhalten, um die Akzeptanz für notwendige Veränderungen zu erhöhen.
Bedeutung von politischem Kapital
Das Konzept des politischen Kapitals spielt eine zentrale Rolle in der Diskussion um effektive Klimapolitik. Um klimafreundliche Maßnahmen umzusetzen, muss die Regierung den Bürgern klar kommunizieren, welche Anstrengungen nötig sind und welche Vorteile sich daraus ergeben. Ein gutes Beispiel hierfür ist Dänemark, wo die Bevölkerung frühzeitig in die Energiewende einbezogen wurde und Preissteigerungen akzeptiert hat. In Österreich wäre es deshalb wichtig, einen ähnlichen Dialog zu fördern, um den Menschen das Gefühl zu geben, aktiv zur Lösung der Klimakrise beizutragen.
Partizipation und langfristige Strategien
Die Notwendigkeit, partizipative Prozesse in der politischen Entscheidungsfindung zu stärken, wird hervorgehoben. Es besteht die Überzeugung, dass wenn Bürger in die Planung und Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen einbezogen werden, sie eher bereit sind, Veränderungen zu akzeptieren und mitzutragen. Positive lokale Beispiele, wie die Bürgerenergiegemeinschaft in Honolstein, zeigen, wie gemeinschaftliche Ansätze zu nachhaltigen Lösungen führen können. Zukünftige Strategien sollten daher darauf abzielen, Bürger zu ermächtigen und langfristig zu motivieren, um die notwendigen Klimaziele zu erreichen.
Jetzt anhören: Sigrid Stagl, Klimaökonomin und Wissenschaftlerin des Jahres 2024, über unverzichtbare und der Wirtschaft zuträgliche Klimaschutzmaßnahmen
In dieser Folge Edition Zukunft geht es ums Geld und zwar ganz konkret um das Finanzieren von Klimaschutzmaßnahmen. Sigrid Stagl ist Klimaökonomin und hat als erste Person weltweit im Fach der Ökologischen Ökonomie promoviert. In Ihrem Fachgebiet beschäftigt sich Stagl mit einer der wohl wichtigsten Fragen der heutigen Zeit, nämlich damit, wie Klimaschutzmaßnahmen effizient und wirtschaftsverträglich umgesetzt werden können. Dieser großen Frage versuchen wir in dieser Podcastfolge auf den Grund zu gehen.
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