Lidia Poët: von der ausgestoßenen Anwältin zum Serienstar
whatshot 20 snips
Aug 26, 2025
Lidia Poët war die erste Anwältin Italiens und kämpfte jahrzehntelang um ihre Zulassung. Ihr Engagement für Frauenrechte machte sie zur Pionierin in einer von Männern dominierten Welt. Die Kontroversen um die Zulassung von Anwältinnen in Italien beleuchten die gesellschaftlichen Vorurteile jener Zeit. Ihre Klage gegen die Diskriminierung zeigt den langen Weg zur Gleichstellung im Rechtsberuf. Der Einfluss ihres Lebens auf die Frauenbewegung und die Herausforderungen für Frauen im Beruf sind ebenfalls zentrale Themen.
14:10
forum Ask episode
web_stories AI Snips
view_agenda Chapters
menu_book Books
auto_awesome Transcript
info_circle Episode notes
question_answer ANECDOTE
Kurzzeitige Zulassung Und Öffentlicher Skandal
Lydia Poët wurde 1883 erstmals in die Anwaltskammer von Turin aufgenommen und nach drei Monaten wieder ausgeschlossen.
Ihr kurzer Zugang machte sie zum Symbolfall und löste breite öffentliche Debatten aus.
insights INSIGHT
Qualifikation Stimmt, Gesellschaft Sträubt Sich
Lidia Poët promovierte mit Auszeichnung und absolvierte das vorgeschriebene Praktikum, bevor sie die Zulassung beantragte.
Ihr akademischer Erfolg unterstreicht, dass die Ablehnung nicht auf mangelnder Qualifikation, sondern auf gesellschaftlichen Vorurteilen beruhte.
insights INSIGHT
Juristische Minderstellung Der Frauen
Im 19. Jahrhundert waren Frauen in Italien rechtlich fast wie Minderjährige behandelt und von vielen Bürgerrechten ausgeschlossen.
Diese rechtliche Stellung bildete die Grundlage für die Ablehnung von Frauen in öffentlichen Berufen wie der Anwaltschaft.
Get the Snipd Podcast app to discover more snips from this episode
Am 26.8.1855 wird in einem kleinen Alpendorf Lidia Poët geboren. Sie wird die erste Anwältin Italiens - aber um ihre endgültige Zulassung muss sie jahrzehntelang kämpfen.
In diesem Zeitzeichen erzählt Maren Gottschalk:
zu welchem Thema Lidia Poët ihre Doktorarbeit schreibt,
wodurch die Juristin selbst zum Rechtsfall wird,
wie viele Jahre sie auf ihre dauerhafte Zulassung als Anwältin warten muss,
welche Chancen Frauen in Rechtsberufen zu dieser Zeit in den USA und Europa haben,
was über das Privatleben von Lidia Poët bekannt ist.
Lidia Poët wird am 26. August 1855 in Perrero geboren - 60 Kilometer von Turin entfernt. Sie ist das jüngste von sieben Geschwistern einer wohlhabenden Familie. Vater Giovanni ist Bürgermeister. Lidia legt das Abitur ab und geht in die Schweiz, um Gymnasiallehrerin für Deutsch, Englisch und Französisch zu werden.
Doch anstatt als Lehrerin zu arbeiten, schreibt sich die 22-jährige in Turin für das Jurastudium ein. Denn seit ein paar Monaten sind Frauen in Italien zum Studium zugelassen. Das ist damals noch Neuland: In Italien werden Frauen im 19. Jahrhundert rechtlich ähnlich behandelt wie Minderjährige. Sie dürfen nicht wählen und keine öffentlichen Ämter ausüben. Sie besitzen weder das volle Verfügungsrecht über ihr Vermögen noch über ihre Kinder.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
Professorin Angelika Nußberger (Akademie für europäischen Menschenrechtsschutz Universität zu Köln)
Marion Röwekamp (Juristin und Historikerin, Autorin eines Lexikons über frühe deutsche Juristinnen)
Ilaria Iannuzzi, Pasquale Tammaro: Lidia Poët, la prima avvocata. Milano 2024
Francesca Tacchi: Eva togata - Donne e professioni giuridiche in Italia dall’Unità a oggi. Turin 2010
Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens!