Radiowissen

So ein Depp! Schimpfen, Fluchen und Verwünschen

14 snips
Jun 9, 2025
Dr. Oksana Havryliv, eine Ukrainische Sprachwissenschaftlerin an der Universität Wien, erforscht die Kunst des Schimpfens und Fluchens. Sie diskutiert die vielfältigen Funktionen von Schimpfwörtern als kreative Ausdrucksform und deren Bedeutung im sozialen Austausch. Das Gespräch beleuchtet die Entwicklung von Flüchen über Jahrhunderte sowie kulturelle und abergläubische Praktiken im slawischen Raum. Zudem wird die positive Wirkung von Schimpfwörtern auf Stressabbau und zwischenmenschliche Vorteile erörtert.
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Episode notes
INSIGHT

Ursprung des Schimpfens

  • Schimpfen und Fluchen sind universell und kulturübergreifend und gelten als ursprünglichste Form des Sprechens.\n- Der genaue Beginn ist unklar, Aggressionsäußerungen finden sich tierübergreifend, besonders bei Primaten.
ANECDOTE

Älteste Fluchbelege

  • Die ältesten schriftlichen Belege für Flüche sind sumerische Tontafeln von vor 4000-6000 Jahren mit düsteren Verwünschungen.\n- Solche Flüche drohen schwerwiegende Folgen an, etwa Vertreibung der Nachkommen und Entweidung des Fleisches an Hunde.
INSIGHT

Historische Schimpfwellen

  • In Hochphasen wie der Reformationszeit oder dem 18. Jahrhundert wurden Schimpfwörter als Teil politischer und religiöser Auseinandersetzungen kreativ genutzt.\n- Heutige Drastik erscheint oft stärker verbreitet, nicht gravierend intensiver als damals.
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