Warum sind Ihre Kunstwerke so teuer, Alicja Kwade?
Nov 24, 2020
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Alicja Kwade, eine der erfolgreichsten Künstlerinnen Deutschlands, spricht über die harte Realität des Kunstschaffens. Sie erklärt, dass Materialwahl und Symbolik in ihren Arbeiten entscheidend sind und gibt Einblicke in die Themen, die sie behandelt: philosophische Fragen und gesellschaftliche Codes. Kwade reflektiert über ihren kreativen Prozess, der weit entfernt von romantischen Vorstellungen ist, und erörtert die Herausforderungen der Preisbildung und die Erwartungen, mit denen Künstler konfrontiert sind.
Alicja Kwade betont, dass die Auswahl von Materialien in der Kunst nicht nur ästhetisch, sondern auch symbolisch und inhaltlich bedeutend ist.
Sie beschreibt ihren Arbeitsalltag als stark strukturiert, was eine Balance zwischen organisatorischen Aufgaben und kreativen Prozessen erfordert.
Deep dives
Künstlerische Identität und Materialien
Die Künstlerin Alicia Quade beschreibt ihre Haupttätigkeiten als Schaffende im Bereich der dreidimensionalen Kunst, insbesondere durch Skulpturen und Installationen. Sie betont, dass die Wahl der Materialien nicht nur durch Ästhetik, sondern auch durch die inhaltliche Bedeutung und die Botschaft, die sie transportieren sollen, beeinflusst wird. Quade hebt hervor, dass sie versucht, eine Authentizität in den Materialien zu bewahren, um ihre Konzepte klar zu kommunizieren. Diese Herangehensweise zeigt sich in ihrer Arbeit, in der Materialien wie Stein oder Uhren symbolisch genutzt werden, um philosophische Themen zu erforschen.
Arbeitsprozess und Kreativität
Alicia Quade erläutert ihren kreativen Arbeitstag als stark strukturiert und geprägt von organisatorischen Aufgaben. Ihr Atelierbetrieb beginnt mit einer klaren Routine, in der sie mit ihrem Team zusammenarbeitet, um Projekte zu planen, Materialien auszuwählen und technische Details zu besprechen. Die kreative Phase findet meist nach den regulären Arbeitsstunden statt, wenn sie für sich selbst Zeit hat, um zu forschen, zu reflektieren und neue Ideen zu entwickeln. Quade verdeutlicht, dass der kreative Prozess oft erst dann in Fluss kommt, wenn die alltäglichen organisatorischen Herausforderungen gelöst sind.
Die soziale Dimension der Kunst
Im Gespräch thematisiert Quade die gesellschaftliche Relevanz von Kunst und ihre Vorstellung, dass kreative Arbeit nicht nur eine individuelle Auseinandersetzung ist, sondern auch einen tiefen Einfluss auf die Gesellschaft hat. Sie glaubt fest daran, dass Kultur und Kunst essentielle Bestandteile menschlichen Daseins sind, die Kommunikation und das Verständnis fördern. Quade zeigt sich motiviert und inspiriert, Projekte durchzuführen, die einen Dialog anstoßen und verschiedenen Publikum zugänglich gemacht werden. Der Gedanke, dass ihre Werke in weit entfernten Orten ausgestellt werden und eine erneute Wirkung in der Öffentlichkeit entfalten, ist für sie sehr bereichernd.
Herausforderungen der künstlerischen Identität
Im Dialog reflektiert Quade über den Druck, den Erwartungen der Öffentlichkeit und der Kunstszene gerecht zu werden, und wie dies ihre künstlerische Freiheit beeinflusst. Sie äußert die Frustration, die aus den konventionellen Erwartungen an ihre Kunstform entsteht, und ermutigt dazu, auch neue Medien und Materialien zu erkunden. Gleichzeitig beschreibt sie die Schwierigkeit, einen Ausgleich zwischen ihrer kreativen Vision und den praktischen Aspekten der Kunstproduktion zu finden. Trotz dieser Herausforderungen sieht Quade den Wert und die Tragweite ihrer Arbeit in der Kunstwelt und dem Effekte, den sie auf Menschen hat, als gewinnbringend an.
„Man kann sich nichts Besseres wünschen, als sein Leben von der Kunst bestreiten zu können“, sagt die Künstlerin Alicja Kwade. Doch der tägliche Umgang mit Kunst sei nicht romantisch. “Das ist alles sehr handwerklich und hat viel mit Struktur und Organisation zu tun.“
Kwade, die im Alter von acht Jahren aus dem polnischen Kattowitz nach Deutschland kam und im niedersächsischen Hannover aufwuchs, gehört heute zu den erfolgreichsten und bekanntesten Künstlerinnen Deutschlands. Ihre Werke wurden bereits in der Schirn in Frankfurt am Main, in Kopenhagen, bei der Kunstbiennale in Venedig und im Museum of Modern Art in New York gezeigt. Für sie selbst und ihre Arbeit spiele das aber eigentlich keine Rolle, erzählt Kwade: „Dass ich eine Künstlerin bin, die im MoMA ausgestellt hat, das fühle ich eigentlich nicht.“
Ihre Werke, darunter Installationen, Plastiken sowie Video-, Licht- und Soundinstallationen handelten oft von “philosophischen Themen und gesellschaftlichen Codes“, erzählt sie im ZEIT ONLINE-Podcast. In ihren bekannteren Werken kombiniert Kwade etwa besondere Gesteine mit Spiegeln oder arrangiert feine Bronzenadeln zu ausgefallenen Mustern.
„Jedes Material hat eine bestimmte Symbolik“, erklärt Kwade. “Kohle steht für Energie und Industrie, Kupfer steht für Strom, Leitungen und Systeme – und der Zeiger steht für die Zeit.” Sie versuche, die Materialien möglichst ungefiltert zu nutzen. Verweise in die Kunstgeschichte oder biografische Bezüge in der Wahl der Materialien seien aber nicht ihr Ding: „Mich persönlich interessiert die künstlerische Aufarbeitung meiner Biografie nicht“, sagt Kwade.
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