„Man kann sich nichts Besseres wünschen, als sein Leben von der Kunst bestreiten zu können“, sagt die Künstlerin Alicja Kwade. Doch der tägliche Umgang mit Kunst sei nicht romantisch. “Das ist alles sehr handwerklich und hat viel mit Struktur und Organisation zu tun.“
Kwade, die im Alter von acht Jahren aus dem polnischen Kattowitz nach Deutschland kam und im niedersächsischen Hannover aufwuchs, gehört heute zu den erfolgreichsten und bekanntesten Künstlerinnen Deutschlands. Ihre Werke wurden bereits in der Schirn in Frankfurt am Main, in Kopenhagen, bei der Kunstbiennale in Venedig und im Museum of Modern Art in New York gezeigt. Für sie selbst und ihre Arbeit spiele das aber eigentlich keine Rolle, erzählt Kwade: „Dass ich eine Künstlerin bin, die im MoMA ausgestellt hat, das fühle ich eigentlich nicht.“
Ihre Werke, darunter Installationen, Plastiken sowie Video-, Licht- und Soundinstallationen handelten oft von “philosophischen Themen und gesellschaftlichen Codes“, erzählt sie im ZEIT ONLINE-Podcast. In ihren bekannteren Werken kombiniert Kwade etwa besondere Gesteine mit Spiegeln oder arrangiert feine Bronzenadeln zu ausgefallenen Mustern.
„Jedes Material hat eine bestimmte Symbolik“, erklärt Kwade. “Kohle steht für Energie und Industrie, Kupfer steht für Strom, Leitungen und Systeme – und der Zeiger steht für die Zeit.” Sie versuche, die Materialien möglichst ungefiltert zu nutzen. Verweise in die Kunstgeschichte oder biografische Bezüge in der Wahl der Materialien seien aber nicht ihr Ding: „Mich persönlich interessiert die künstlerische Aufarbeitung meiner Biografie nicht“, sagt Kwade.
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