Barbara Blaha, Gründerin des Momentum Instituts, spricht über die bedenklichen Verbindungen zwischen der Glücksspielindustrie und der Politik in Österreich. Sie beleuchtet die Großspende von Novomatic und deren Einfluss auf wichtige Ministerien. Blaha kritisiert die Sozialdemokratie und bietet wertvolle Tipps zur Stärkung der Stimme ihrer Partei. Zudem wird die Problematik von Steuervermeidung und deren Auswirkungen auf soziale Gerechtigkeit skizziert, während die Schattenseiten des Glücksspiels wie Spielsucht und Kriminalität zur Sprache kommen.
Die großzügigen Geschenke von Novomatic und deren Verbindungen zu politischen Institutionen werfen erhebliche Fragen zur Integrität und Transparenz in der Politik auf.
Der Podcast beleuchtet die kritische Notwendigkeit einer gerechteren Verteilung der Krisenkosten und hinterfragt die Marktgläubigkeit angesichts der Herausforderungen der Corona-Krise.
Deep dives
Die umstrittenen Geschenke von Novomatic
Der Glücksspielkonzern Novomatic hat in den letzten Jahren bemerkenswerte 36 Millionen Euro verschenkt, was Fragen zur Absicht hinter diesen Geschenken aufwirft. Eine detaillierte Analyse der Empfänger zeigt, dass nicht nur benötigte Personen, sondern auch hochbezahlte Führungskräfte, wie der frühere Konzernchef Harald Neumann, davon profitierten. Diese Geschenke könnten als Versuch gewertet werden, die negativen Auswirkungen von Glücksspiel zu kompensieren, nachdem man durch das Geschäft mit Sucht und Armut einen enormen Reichtum erworben hat. Die Verflechtungen zwischen Novomatic und politischen Institutionen werfen zusätzlich einen Schatten auf die Integrität, insbesondere wenn Geschenke an enge Verwandte von Entscheidungsträgern in Ministerien geflossen sind.
Kritik am Marktfundamentalismus
Die Diskussion über Marktfundamentalismus wird als eine Art Glaubensfrage dargestellt, bei der überzeugte Verfechter der Marktkräfte oft ignorieren, wie fragwürdig diese Prinzipien in Krisensituationen sind. Insbesondere die Corona-Krise hat die Verwundbarkeit dieses Glaubensystems offenbart, da Unterstützung oft nur den großen Unternehmen zugutekommt und kleinere Unternehmen im Stich gelassen werden. Der Vergleich zur Lockdown-Reaktion zeigt auf, dass es immer noch große Herausforderungen gibt, wenn es darum geht, das Gleichgewicht zwischen wirtschaftlichen Interessen und notwendigem Schutz der Bürger zu finden. Die Vorstellung, dass Wirtschaft und Lebensrettung in einem ständigen Konflikt stehen, wird als eine gefährliche Dichotomie hinterfragt, die uns letztendlich nicht weiterbringt.
Umverteilung und staatliche Verantwortung
Die Notwendigkeit einer gerechteren Verteilung der Krisenkosten wird betont, insbesondere da durcheinandergeratene Prioritäten in der Politik Offensichtliches offenbaren. Beispiele aus anderen Ländern, wie die klimapolitische Verantwortung von Unternehmen im Austausch für staatliche Unterstützung, zeigen, dass Österreich in dieser Hinsicht hinterherhinkt. Der Fokus auf die Finanzhilfen und ihre Bedingungen ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Unterstützung nur an Firmen geht, die auch lokales Steueraufkommen generieren. Die gesellschaftlichen Herausforderungen, die sich aus der Corona-Pandemie ergeben, erfordern eine echte Weichenstellung für eine gerechte und nachhaltige wirtschaftliche und soziale Zukunft.
Im politischen Satire-Podcast fragt der Kabarettist Florian Scheuba, wie es kommt, dass der Eigentümer des Glückspielkonzerns Novomatic 36 Millionen Euro verschenkt hat. Die Spur des Geldes von Novomatic führt bis in die Kabinette wichtiger Ministerien. Im Talk mit Barbara Blaha, der Gründerin des linken Thinktanks Momentum Institut, geht es um Marktgläubigkeit und ein paar Tipps für die SPÖ.
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