Erst verhasst, später verehrt: Thomas Mann (geb. am 6.6.1875)
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Jun 6, 2025
Der Podcast erkundet das facettenreiche Leben von Thomas Mann, von seinem literarischen Ruhm mit 'Buddenbrooks' bis zu seinen inneren Kämpfen und der Auseinandersetzung mit seiner Homosexualität. Besonders spannend ist sein politisches Engagement gegen den Nationalsozialismus in den 1920er-Jahren. Trotz seines Erfolgs war er ein Ziel von Hass, wurde als 'Luxus-Emigrant' beschimpft und kämpfte für Humanität und Demokratie. Seine komplexe Herkunft prägte seine Werke und seine Sicht auf die Welt.
15:18
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insights INSIGHT
Manns Sprachkunst und Ton
Thomas Mann verbindet Komik und Schauerliches subtil in seinen Werken.
Seine Sprache und Ironie ziehen Leser schnell in seine Geschichten hinein.
insights INSIGHT
Manns demokratischer Kampf
Thomas Mann kämpfte unbeirrt für Humanität gegen den Nationalsozialismus.
Er betrachtete seinen Einsatz als ewige Aufgabe und Verteidigung der Demokratie.
question_answer ANECDOTE
Manns Herkunft und Identität
Manns Herkunft ist eine Mischung aus hanseatischer Kaufmannsfamilie und brasilianischer Mutter.
Wie seine Figur Tonio Gröger kämpfte er mit Unsicherheit und einer schwierigen Schulzeit.
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Written by Thomas Mann in 1901, 'Buddenbrooks' is a panoramic novel that explores the decline of the Buddenbrook family, a prominent family of grain merchants in Lübeck. The story spans four generations, highlighting the family's struggles with adapting to modernity, the conflict between practical and artistic orientations to life, and the eventual decay of their financial and moral standing. The novel is characterized by Mann's masterful use of leitmotifs, detailed character descriptions, and a blend of objectivity and subjectivity in its narrative style. It reflects Mann's ambivalence towards the value of artistic versus bourgeois life and is heavily influenced by the philosophical ideas of Schopenhauer[3][5][4].
Der Zauberberg
Thomas Mann
The novel centers around Hans Castorp, who travels to a sanatorium in Davos, Switzerland, to visit his cousin Joachim Ziemßen. Initially intended as a short visit, Hans's stay extends to seven years, during which he engages in deep philosophical discussions with other patients and staff, including the Italian humanist Settembrini and the Jesuit Naphta. The narrative explores themes of time, health, death, and the clash between the ordinary and extraordinary, set against the backdrop of Europe before World War I. The novel is known for its complex characters, allegorical elements, and its reflection on the intellectual and cultural currents of the early 20th century[2][3][4].
Die "Buddenbrooks" machen ihn berühmt, seine politischen Schriften heimatlos. In Jahrhundertbüchern verarbeitet Mann Leben und Zeitgeschichte - und wird dafür lange geächtet.
In diesem Zeitzeichen erzählt Irene Dänzer-Vanotti:
wie Thomas Mann sich schon in den 1920er-Jahren gegen die Nazis wendet,
aus welchen pragmatischen Gründen Mann sich dafür entscheidet, seine Neigung zu jungen Männern in die Kunst zu verbannen,
was es mit Manns Bekenntnis, "Wo ich bin, ist Deutschland", auf sich hat,
warum manche Deutsche Thomas Mann als "Luxus-Emigranten" anfeinden.
Thomas Mann wird 1875 in Lübeck geboren, als Sohn eines hanseatischen Kaufmanns und einer brasilianischen Mutter. Schon früh ist er ein feinfühliger Beobachter – seiner Zeit und seiner selbst. Mit den "Buddenbrooks" schafft er sein erstes Meisterwerk, für das er auch den Literaturnobelpreis erhält.
Der Roman macht ihn berühmt, doch Thomas Mann selbst bleibt unsicher. Seine Sehnsucht, seine Zweifel, seine verborgenen Neigungen verwandelt er in Kunst.
Er ist ein Meister der Sprache, ein Künstler des Zwischentons – und zugleich ein unbeirrbarer Demokrat. Mit spitzer Feder verteidigt er später Humanität und Demokratie. Früh erkennt er die Gefahr des Nationalsozialismus – und kämpft mit Worten dagegen an.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
Heinrich Breloer, Regisseur
Professor Dr. Kai Sina, Germanist an der Uni Münster
Heinrich Breloer: Ein tadelloses Glück, Der junge Thomas Mann und der Preis des Erfolgs. München 2024
Kai Sina: Was gut ist und was böse Thomas Mann als politischer Aktivist. Berlin 2024
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