Florian Niederndorfer, Außenpolitik-Experte beim STANDARD, analysiert das ernüchternde Telefonat zwischen Trump und Putin. Er beleuchtet die begrenzten Druckmittel der USA und die strategischen Vorteile, die Putin weiterhin aus der Situation zieht. Das Gespräch zeigt, wie wenig Einfluss Trump tatsächlich hat, und stellt die Wirksamkeit seiner Diplomatie in Frage. Zudem wird die schwierige diplomatische Lage der Ukraine und deren Herausforderungen im Rahmen der aktuellen geopolitischen Spannungen thematisiert.
Das Telefonat zwischen Trump und Putin führte lediglich zu einer minimalen Vereinbarung über eine kurzfristige Waffenruhe, die die Erwartungen der USA enttäuschte.
Die Ukraine zeigt sich skeptisch gegenüber der Waffenruhe und befürchtet, dass sie Russlands Strategie unterstützt, während Europa intern uneinig bleibt und dennoch eine wichtige Rolle spielen könnte.
Deep dives
Telefongespräch zwischen Trump und Putin: Ernüchternde Ergebnisse
Das Telefonat zwischen Donald Trump und Wladimir Putin brachte lediglich eine minimalistische Vereinbarung über eine 30-tägige Waffenruhe, die sich ausschließlich auf Angriffe auf Energie- und Ölinfrastruktur konzentriert. Trump zeigt sich mit diesen Zusagen zufrieden, obwohl diese weit hinter den ursprünglichen Erwartungen zurückbleiben, die eine umfassendere Waffenruhe umfassten. Experten sind sich einig, dass Putin in der Verhandlungsführung Trump deutlich überlegen ist, was die einseitigen Vorteile für Russland unterstreicht. Diese Entwicklung weckt Besorgnis hinsichtlich der realen Auswirkungen auf die Ukraine, insbesondere da Putin historisch gesehen Vereinbarungen bricht und die Sicherheit der ukrainischen Infrastruktur nicht gewährleistet ist.
Reaktionen der Ukraine auf die Trump-Putin-Vereinbarung
Die ukrainische Regierung zeigt sich skeptisch gegenüber den Ergebnissen des Trump-Putin-Gesprächs und befürchtet, dass die vereinbarte Waffenruhe eine weitere Möglichkeit für Russland darstellt, sich Zeit zu verschaffen. Das ukrainische Militär ist besorgt, dass es während dieser Ruhephase nicht genügend Zeit hat, um sich neu auszurüsten oder die Mobilisierung voranzutreiben, was die Verteidigungsfähigkeit beeinträchtigen könnte. Präsident Selenskyj möchte mit Trump in Kontakt treten, um mehr über die getroffenen Vereinbarungen zu erfahren und notwendige Sicherheiten für die Ukraine zu besprechen. Die uneingeschränkte Loyalität Amerikaner gegenüber der Ukraine wird in Frage gestellt, da die Vereinbarungen oft scheinbar nur zugunsten Russlands getroffen werden.
Europas Beitrag zur Lösung des Ukraine-Konflikts
Europa könnte eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung der Ukraine im Konflikt mit Russland spielen, sieht sich jedoch mit internen Differenzen konfrontiert, die seine Stimme schwächen. Ein bevorstehendes Treffen in der EU soll darüber beraten, wie man sowohl die ukrainische Wiederaufrüstung als auch mögliche Friedenstruppen koordinieren kann, um der russischen Bedrohung entgegenzutreten. Während einige Länder wie Deutschland zögern, steigt der Druck auf andere Staaten, sich zu engagieren und die europäische Sicherheit zu stärken. Ein klarer Plan und eine gemeinsame Stimme wären entscheidend, um auf die politische Situation zu reagieren und die Ukraine effektiv zu unterstützen.
Nach dem Telefonat zwischen Wladimir Putin und Donald Trump wurde deutlich, wie wenig Druckmittel die USA gegen Russland in der Hand haben
Zweieinhalb Stunden hat das Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Machthaber Wladimir Putin am Dienstag gedauert. Die Erwartungen waren groß, hatte doch der "Dealmaker" Trump angekündigt, Putin von einer Waffenruhe im Ukrainekrieg überzeugen zu wollen. Das Ergebnis fiel ernüchternd aus und zeigte einmal mehr: Wladimir Putin spielt nach seinen eigenen Regeln.
Florian Niederndorfer aus der STANDARD-Außenpolitikredaktion spricht heute darüber, was das Putin-Trump-Telefonat gebracht hat und warum offenbar nicht einmal der US-Präsident den russischen Machthaber in die Schranken weisen kann.
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