Sophie von Hatzfeldt wird als Pionierin der Arbeiterbewegung und Kämpferin für Frauenrechte dargestellt. Ihre spektakuläre Scheidung und Beziehung zu Ferdinand Lassalle stehen zentral im Fokus. Der Prozess zieht sich über acht Jahre und wird zum Symbol für den Kampf um Demokratie im Vormärz. Der Podcast beleuchtet Sophies Einsamkeit und ihren unermüdlichen Einsatz für Freiheit. Unter dem Druck gesellschaftlicher Normen kämpft sie gegen Widerstände und fordert Selbstbestimmung, während ihre Beziehung zu Lassalle von politischen Umbrüchen geprägt ist.
15:43
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insights INSIGHT
Marx' Lob Verwandelte Sich In Hass
Karl Marx lobte anfangs Sophies klugen politischen Sachverstand und schätzte sie.
Später degenerierte die Kritik zu persönlichen und misogynen Angriffen gegen sie.
question_answer ANECDOTE
Verkaufte Jugend, Misshandelte Ehe
Sophie von Hatzfeld wurde mit 16 verheiratet und erlitt körperliche und seelische Misshandlung.
Nach Jahren des Entzugs ihrer Kinder forderte sie 1846 die Scheidung und kämpfte öffentlich dafür.
insights INSIGHT
Scheidung Als Politischer Kampf
Ferdinand Lassalle sah Sophies Scheidung als Symbol für gesellschaftliche Missstände und machte sie politisch nutzbar.
Diese Deutung verband ihren Privatkampf mit dem Vormärz und stärkte die Arbeiterbewegung.
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Im revolutionären Vormärz wird die Scheidung der Gräfin (geb. 10.8.1805) zum Kampf um Demokratie und Frauenrechte. Mitten drin: Arbeiterführer Ferdinand Lassalle.
In diesem Zeitzeichen erzählt Christiane Kopka:
welche Ehe-Hölle für die 17-jährige Sophie 1822 beginnt,
wie alt Sophie von Hatzfeldt ist, als sie ihren jüngeren Lebensgefährten Ferdinand Lassalle kennenlernt,
was die "rote" Gräfin mit dem Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein, einem Vorläufer der SPD, zu tun hat,
warum Marx und die Frauenbewegung sich mit Sophie von Hatzfeldt schwer tun,
wie Sophie von Hatzfeldt einsam in Wiesbaden stirbt.
Die Scheidung der Gräfin Sophie von Hatzfeldt ist einer der spektakulärsten Prozesse des 19. Jahrhunderts: Die Schlammschlacht zieht sich über acht Jahre hin - begierig verfolgt der Öffentlichkeit. Dass die Gräfin Freiheit und Selbstbestimmung fordert, gilt als unerhört. Und dann hat sie als Rechtsbeistand auch noch den jungen Revolutionär Ferdinand Lassalle erwählt.
Es gärt damals in Europa: Auch in Deutschland erheben sich im Vormärz immer mehr Menschen gegen die alten Eliten mit ihren Privilegien. Sie fordern einen liberalen Nationalstaat und mehr Mitbestimmung.Lassalle erkennt sofort, dass der Hatzfeldt-Prozess auch als ein Kampf für die deutsche Demokratie funktionieren könnte.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
Christiane Kling-Mathey (Historikerin, Biografin)
Christiane Kling-Mathey: Gräfin Hatzfeldt 1805-1881 - Eine Biographie. Bonn 1989
Helmut Hirsch: Sophie von Hatzfeldt in Selbstzeugnissen, Zeit- und Bilddokumenten. Düsseldorf 1981
Britta Stein: Der Scheidungsprozess Hatzfeldt (1846 - 1851). Berlin und Münster 1999
Annette Seemann: Sinnlichkeit und Eigensinn - Außergewöhnliche Frauenleben. Reinbek bei Hamburg 2002
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