Im revolutionären Vormärz wird die Scheidung der Gräfin (geb. 10.8.1805) zum Kampf um Demokratie und Frauenrechte. Mitten drin: Arbeiterführer Ferdinand Lassalle.
In diesem Zeitzeichen erzählt Christiane Kopka:
- welche Ehe-Hölle für die 17-jährige Sophie 1822 beginnt,
- wie alt Sophie von Hatzfeldt ist, als sie ihren jüngeren Lebensgefährten Ferdinand Lassalle kennenlernt,
- was die "rote" Gräfin mit dem Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein, einem Vorläufer der SPD, zu tun hat,
- warum Marx und die Frauenbewegung sich mit Sophie von Hatzfeldt schwer tun,
- wie Sophie von Hatzfeldt einsam in Wiesbaden stirbt.
Die Scheidung der Gräfin Sophie von Hatzfeldt ist einer der spektakulärsten Prozesse des 19. Jahrhunderts: Die Schlammschlacht zieht sich über acht Jahre hin - begierig verfolgt der Öffentlichkeit. Dass die Gräfin Freiheit und Selbstbestimmung fordert, gilt als unerhört. Und dann hat sie als Rechtsbeistand auch noch den jungen Revolutionär Ferdinand Lassalle erwählt.
Es gärt damals in Europa: Auch in Deutschland erheben sich im Vormärz immer mehr Menschen gegen die alten Eliten mit ihren Privilegien. Sie fordern einen liberalen Nationalstaat und mehr Mitbestimmung.
Lassalle erkennt sofort, dass der Hatzfeldt-Prozess auch als ein Kampf für die deutsche Demokratie funktionieren könnte.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:- Christiane Kling-Mathey (Historikerin, Biografin)
- Christiane Kling-Mathey: Gräfin Hatzfeldt 1805-1881 - Eine Biographie. Bonn 1989
- Helmut Hirsch: Sophie von Hatzfeldt in Selbstzeugnissen, Zeit- und Bilddokumenten. Düsseldorf 1981
- Britta Stein: Der Scheidungsprozess Hatzfeldt (1846 - 1851). Berlin und Münster 1999
- Annette Seemann: Sinnlichkeit und Eigensinn - Außergewöhnliche Frauenleben. Reinbek bei Hamburg 2002
Weiterführende Links:Hörtipp:Der ARD-History-Podcast "
Vier Töne gegen Stalin – der Fall Schostakowitsch"
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Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Christiane Kopka
Redaktion: Carolin Rückl und Matti Hesse
Technik: Theo Kramer