Entscheidungen: Weniger zögern, leichter festlegen (Mit Christine Flaßbeck)
Aug 23, 2024
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Christine Flaßbeck, Psychologieprofessorin, gibt wertvolle Einblicke in die Kunst der Entscheidungsfindung. Sie erklärt, wie wir oft durch zu viele Optionen überfordert sind und unsere eigenen Bedürfnisse wenig beachten. Mit der 10-10-10 Methode lernen wir, Entscheidungen besser zu visualisieren. Bekanntschaft mit dem eigenen Bauchgefühl wird als lebenswichtiger Kompass hervorgehoben. Außerdem werden praktische Strategien vorgestellt, um Entscheidungen intuitiver und leichter zu treffen, sodass der Druck des Überlegens reduziert wird.
Das Bewusstsein für persönliche Wünsche und Ziele ist entscheidend, um Entscheidungsfindung zu erleichtern und Zögern zu reduzieren.
Intuitive Entscheidungen und das Vertrauen auf Körpersignale können oft zu besseren Ergebnissen führen und die Entscheidungsfindung beschleunigen.
Deep dives
Entscheidungsfindung im Alltag
Die tägliche Entscheidungsfindung beginnt oft schon am Morgen mit einfachen Fragen, wie zum Beispiel, ob man direkt aufsteht oder noch ein paar Minuten im Bett bleibt. Die Vielzahl von Entscheidungen, die wir im Laufe des Tages treffen, kann überwältigend sein und führt häufig zu Zögern oder Unentschlossenheit. Ein häufiges Problem ist, dass viele Menschen keinen klaren Plan haben, wohin sie im Leben möchten, was die Entscheidungsfindung zusätzlich erschwert. Christine Flassbeck betont, dass das Bewusstsein für unsere Wünsche und Ziele entscheidend ist, um Entscheidungen leichter fällen zu können.
Umgang mit Überangebot
In der heutigen Konsumgesellschaft sind die Auswahlmöglichkeiten nahezu grenzenlos, was zu Entscheidungsstress führen kann. Ob es sich um Kleidung, Essensoptionen oder Freizeitangebote handelt, die schiere Menge an Wahlmöglichkeiten kann lähmend wirken. Christine schlägt vor, den persönlichen Besitz zu reduzieren und bewusst Entscheidungen zu treffen, um unnötigen Stress zu vermeiden. Ihrer Meinung nach hilft es vielen Menschen, sich klarzumachen, dass man nicht alles erwerben oder erleben kann und dass es in der Lebenszeit Prioritäten gibt.
Das Paradoxon der Entscheidung
Viele Menschen empfinden Entscheidungsfindung als eine Belastung, weil sie Angst haben, die falsche Wahl zu treffen oder etwas zu verpassen. Besonders bei großen Entscheidungen können diese Ängste lähmend wirken, da sie sich oft fragen, ob die gewählte Option die 'richtige' ist. Christine erklärt, dass es wichtig ist, Ziele und Werte zu klären und damit eine Basis für Entscheidungen zu schaffen. Eine Methode, um Entscheidungsängste abzubauen, besteht darin, den aktuellen Moment zu akzeptieren und sich darauf zu konzentrieren, dass jede Entscheidung ein Lernen für die Zukunft mit sich bringt.
Intuition und Körperwahrnehmung
Die Bedeutung des Bauchgefühls wird häufig unterschätzt, jedoch können intuitive Entscheidungen oft zu besseren Ergebnissen führen. Laut Christine ist es wichtig, auch auf die Körpersignale zu achten, die uns helfen, Klarheit über unsere Wünsche und Entscheidungen zu erlangen. Übungen, die die Körperwahrnehmung stärken, können Menschen dabei unterstützen, bewusster und schneller Entscheidungen zu treffen. Letztendlich ist es entscheidend, dass Menschen lernen, Vertrauen in ihre eigenen Instinkte und Erfahrungen zu entwickeln.
Berge oder Meer? Job kündigen oder nicht? Haben wir die Wahl, hadern wir oft. Psychologieprofessorin Christine Flaßbeck erklärt, welche Techniken helfen. Und wann es Zeit ist, auf den Bauch zu hören.
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