KI und Macht - Wie US-Politik und Konzerne unsere Zukunft prägen
Jan 16, 2025
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Zu Gast sind Marie Kilg, Chief AI Officer bei der Deutschen Welle und Host des ARD KI-Podcasts, sowie Gregor Schmalzried, freier Tech-Journalist und Speaker. Sie diskutieren über die Übermacht US-amerikanischer Tech-Giganten und deren Einfluss auf die Demokratie. Besonders spannend ist die Verbindung zwischen politischen Akteuren und Unternehmen wie Palantir. Kilg äußert sich positiv zur Regulierung von KI, während Schmalzried die Komplexität von Elon Musks Motiven hinterfragt. Die Herausforderungen der Content-Moderation auf sozialen Netzwerken werden ebenfalls beleuchtet.
Die Dominanz der US-Tech-Konzerne in der KI könnte Europas Werte und politischen Handlungsspielraum erheblich bedrohen.
Die Regulierung von KI und sozialen Medien wird als entscheidend für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit und den Schutz vor Machtmissbrauch angesehen.
Deep dives
Künstliche Intelligenz und geopolitische Macht
Die Dominanz von US-Technologieunternehmen im Bereich Künstliche Intelligenz wird als geopolitischer Machtfaktor betrachtet. Alex Karp, CEO eines US-Rüstungsunternehmens, äußert die Ansicht, dass die KI-Revolution im Wesentlichen den USA gehört und dass Europa durch überregulatory Maßnahmen zurückfällt. Diese strukturelle Ungleichheit zwischen den USA und Europa könnte zu einem Ungleichgewicht führen, in dem die USA ihre KI-Entwicklung zur Durchsetzung eigener Interessen nutzen. Der anhaltende Wettlauf zwischen den USA und China verdeutlicht die Bedeutung von KI als strategischem Werkzeug in der globalen Arena.
Die Rolle von Elon Musk und Mark Zuckerberg
Elon Musk und Mark Zuckerberg stehen im Zentrum der Diskussion über den Einfluss von Tech-Unternehmen auf die Politik. Während Musk für rechtspopulistische Ansichten eintritt und Wahlkampf für die AfD macht, stellt Zuckerberg seine Ansichten zur Regulierung sozialer Medien in Frage. Beide Persönlichkeiten scheinen sich an die geopolitischen Veränderungen anzupassen, wobei Musk seine Allianzen im rechten Spektrum sucht. Die komplexen Motivationen hinter ihrem Handeln werfen Fragen auf über den Einfluss von Milliardären auf die demokratischen Prozesse.
EU-Regulierung und ihre Auswirkungen
Die Debatte über die Regulierung von sozialen Medien und KI wird als entscheidend für die künftige Entwicklung in Europa betrachtet. Der Digital Services Act verpflichtet Unternehmen wie Facebook dazu, eine verantwortungsvolle Content-Moderation durchzuführen, könnte aber auch dazu führen, dass sich soziale Medien in Europa von denen in den USA stark unterscheiden. Kritiker befürchten, dass übermäßige Regulierung die Entwicklung von KI in Europa behindern könnte, während zugleich die Frage im Raum steht, ob Regulierung auch zur Minimierung des Machtmissbrauchs durch große Tech-Konzerne führen kann. Die EU hat bereits Maßnahmen gegen Unternehmen wie Apple und Google ergriffen, was auf ein wachsendes Bewusstsein für diese Probleme hinweist.
Chancen Europas im KI-Wettlauf
Die Diskussion über die KI-Industrie in Europa beleuchtet sowohl Herausforderungen als auch Chancen, insbesondere im Hinblick auf neue Technologien und Start-ups. Es wird argumentiert, dass Europa möglicherweise in der dritten Phase der KI-Entwicklung stärker in die Anwendung einsteigen kann, anstatt nur auf die Bereitstellung von KI-Technologien zu setzen. Einige europäische Unternehmen zeigen Fortschritte und Innovationskraft, was Hoffnung für die künftige Wettbewerbsfähigkeit gibt. Übergreifend wird die Bedeutung des Engagements in der politischen Gestaltung und in der verantwortungsvollen Nutzung von KI betont, um den demokratischen Werten gerecht zu werden.
Die KI-Revolution verstärkt die Macht großer US-Tech-Konzerne, die massiv Einfluss auf die Politik nehmen. Ihre Allianz mit dem künftigen Präsidenten Donald Trump bedroht Europas Werte und Gestaltungsspielräume. Aber noch gibt es Hoffnung. Ralf Krauter und Friederike Walch-Nasseri diskutieren in dieser Episode gemeinsam mit Marie Kilg und Gregor Schmalzried vom KI-Podcast der ARD über die aktuellen Perspektiven.
Das erwartet Euch in dieser Episode: (04:24) Die erdrückende KI-Dominanz der US-Tech-Konzerne (06:10) Palantir-CEO Alex Karp wählt einen drastischen Vergleich (11:22) Gregor Schmalzried: „Es ist super schwer Elon Musk zu durchschauen.“ (19:38) Mark Zuckerberg setzt Faktenchecks mit staatlicher Zensur gleich (27:47) Marie outet sich als Fan der Regulierung von KI und Social Media Plattformen (38:53) Sepp Hochreiter: „Für die Industrialisierung der KI sind wir in Europa sehr gut aufgestellt.“
Unsere Gesprächspartner in dieser Folge:
Marie Kilg, Chief AI Officer bei der Deutschen Welle, Host von „Der KI-Podcast“
Gregor Schmalzried, freier Tech-Journalist, Speaker und Berater, u.a. beim Bayrischen Rundfunk, Host von „Der KI-Podcast“
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