Wie können wir unserem inneren Kind begegnen? Interview mit Maria Sanchez
Mar 12, 2023
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Maria Sanchez, Therapeutin und Autorin mit Fokus auf Emotionen und inneres Kind, spricht über die Herausforderungen im Umgang mit unseren Gefühlen. Sie erläutert den Unterschied zwischen Emotionen und Gefühlen und die Wichtigkeit emotionaler Intimität. Sanchez berichtet von ihrer persönlichen Reise und betont, dass echte Heilung oft eine Auseinandersetzung mit Kindheitstraumata erfordert. Außerdem wird die gesellschaftliche Spaltung thematisiert und wie offene Dialoge helfen können, emotionale Probleme zu erkennen und zu bearbeiten.
Emotionen sollten als positive Aspekte unseres Menschseins anerkannt werden, anstatt als negative Zustände missverstanden zu werden.
Das innere Kind spielt eine entscheidende Rolle bei der emotionalen Reife, indem es uns hilft, frühkindliche Verletzungen zu verarbeiten.
Emotionale Intimität, unterstützt durch Achtsamkeit, ist wesentlich für ein authentisches Leben und tiefere Beziehungen zu uns selbst.
Deep dives
Die Bedeutung von Emotionen
Emotionen sind keine negativen Zustände, sondern gehören zu unserem Menschsein und sollten als positive Aspekte anerkannt werden. Es wird zwischen Gefühlen, die vorübergehend sind, und Emotionen, die tiefer verankert sind, unterschieden. Emotionen können durch frühere Erfahrungen ausgelöst werden, etwa durch Trigger, die eine tiefere Kette an Reaktionen auslösen. Ein Beispiel für diese Unterscheidung ist Wut, die je nach Intensität variieren kann und sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf unser Leben hat.
Der Einfluss des inneren Kindes
Das Konzept des inneren Kindes spielt eine zentrale Rolle bei der Auseinandersetzung mit Emotionen und Gefühlen. Es wird erklärt, dass Verletzungen aus der Kindheit oft die Emotionen im Erwachsenenalter beeinflussen. Menschen können durch die Bearbeitung dieser inneren kindlichen Verletzungen zu einer emotionalen Reife gelangen und lernen, ihre Emotionen zu akzeptieren. Diese Arbeit erfordert Zeit und eine bewusste Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte und den Emotionen.
Wut als Emotion verstehen
Wut wird als eine starke Emotion beschrieben, die oft missverstanden und nicht angemessen behandelt wird. Viele Menschen haben Schwierigkeiten, ihre Wut konstruktiv auszudrücken und kämpfen stattdessen mit inneren Konflikten. Der Unterschied zwischen reaktiver Wut und einer gesunden, positiven Wut wird hervorgehoben. Es wird betont, dass die Entwicklung einer 'Begegnungskompetenz' mit Wut entscheidend ist, um diese Emotion sinnvoll zu kanalisieren.
Der Weg zur emotionalen Intimität
Emotionale Intimität wird als Schlüssel zu einem besseren Verständnis der eigenen Gefühle und zu gesünderen Beziehungen dargestellt. Es wird aufgezeigt, dass die Selbsterforschung in Kombination mit emotionaler Akzeptanz zu einem authentischeren Leben führen kann. Der Prozess erfordert oft eine tiefgehende Konfrontation mit den eigenen Verletztheiten und der Bereitschaft, sich diesen zu stellen. Die Verknüpfung mit dem inneren Kind ist hierbei eine wichtige Ressource auf diesem Weg.
Die Rolle von Achtsamkeit
Achtsamkeit wird als wichtiges Werkzeug in der emotionalen Arbeit beschrieben, sollte aber nicht als flüchtige Lösung für emotionale Probleme angesehen werden. Es ist wichtig, die tieferliegenden Emotionen zu erkunden, anstatt sie zu ignorieren oder verdrängen. Die Praxis der Achtsamkeit erfordert Engagement, um wirklich mit den eigenen Emotionen in Kontakt zu treten und diese zu verstehen. Hierbei ist es entscheidend, sich nicht einfach auf oberflächliche Lösungen zu stützen.
Der Heilungsprozess und Transformation
Der Heilungsprozess wird als langfristiger und oft herausfordernder Weg beschrieben, der Selbstakzeptanz und Mitgefühl erfordert. Veränderungen geschehen nicht über Nacht, sondern durch kontinuierliche Reflexion und Auseinandersetzung mit den eigenen Emotionen. Es wird betont, dass echte Transformation aus einer tiefen Verbindung zu sich selbst heraus entsteht und nicht durch Selbstoptimierung. Die Integration vergangener Erfahrungen kann zu einer narrativen Heilung führen, die sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart umfasst.
Manchmal haben wir das Gefühl mit unseren eigenen Emotionen und Empfindungen in Konflikt zu stehen. Wir ärgern uns über uns selbst, können nicht gegen unsere Trauer ankämpfen und sind müde von unserem Frust. Dabei sind unsere Emotionen nicht das Problem, sondern die Art und Weise wie wir ihnen entgegnen. In dieser Episode spricht René mit Therapeutin und Autorin Maria Sanchez über Heilung, die Begegnung mit unserem inneren Kind und die Erfahrung sich und seinen Emotionen (und Gefühlen!) offen und ehrlich zu nähern. Außerdem:
❃ Was der Unterschied zwischen Emotionen und Gefühlen ist
❃ Wie wir emotionale Intimität mit uns selbst erreichen
❃ Was wirklich hinter Selbstoptimierung steckt
☞ Wenn du mehr über Autorin und Therapeutin Maria Sanchez erfahren möchtest, kannst du hier auf ihrer Website stöbern: https://www.mariasanchez.de/
☞ Im März dreht sich bei uns alles um Gefühle: Angst, Wut oder auch Freude und Mitgefühl. Du möchtest mit uns zusammen deinen Gefühlsgarten erkunden? Unsere neue Meditation in der 7Mind-App begleitet dich bei der Entdeckungsreise zu deinen Emotionen.
☞ Hör-Empfehlung: Im Podcast “Therapie hautnah” der myndpaar App spricht Dipl.-Psych. Ulrich Wilken mit Paaren und Singles über ihre Geschichte und Gefühle. Jeden Montag hörst du eine neue Folge auf: https://therapie-hautnah.podigee.io/
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