#83 Putins Machtinstrument: Wie SPD-Spitzenpolitiker das Nordstream-Desaster möglich machten
Feb 19, 2025
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Ulrich Thiele, Investigativreporter bei Business Insider und Co-Autor eines Buches über Nord Stream, beleuchtet die politischen und wirtschaftlichen Machenschaften rund um die umstrittene Pipeline. Er diskutiert, wie Russland mit Geld Einfluss auf Deutschland gewann und alte Stasi-Netzwerke wiederauflebten. Thiele thematisiert die Verstrickungen ehemaliger Politiker und die Rolle von Gazprom in der deutschen Energiepolitik. Zudem wird das Behördenversagen und die geheimen Datenübergaben an Russland unter die Lupe genommen.
Die Nord Stream Pipeline wurde als strategisches Werkzeug von Russland etabliert, um die Ukraine zu umgehen und Einfluss zu gewinnen.
Gerhard Schröders enge Verbindungen zu Russland und seine Rolle in der Nord Stream AG werfen kritische Fragen über politische Korruption auf.
Die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas hat geopolitische Risiken verstärkt, die nun nach dem Ukraine-Konflikt dringlich hinterfragt werden müssen.
Deep dives
Die Hintergründe der Nord Stream Pipeline
Die Nord Stream Pipeline wurde als strategisches Projekt etabliert, um den Gastransit durch die Ukraine zu umgehen, was sowohl wirtschaftliche als auch politische Motive hatte. Russland wollte die Ukraine als Transitland ausschließen, um dessen Einfluss und Macht zu verringern, während Deutschland in eine Abhängigkeit von russischem Gas geriet. Der Altkanzler Gerhard Schröder spielte dabei eine zentrale Rolle, indem er unmittelbar nach seiner Amtszeit die Verhandlungen mit Wladimir Putin aufnahm und sich später als Aufsichtsratsvorsitzender der Nord Stream AG engagierte. Diese Enge zu Russland wurde als gefährlich wahrgenommen, da sie geopolitische Spannungen nach sich zog.
Gerhard Schröders Einfluss und Verstrickungen
Gerhard Schröders Beziehungen zu Russland und seine Positionen in der Nord Stream AG stehen im Mittelpunkt der Diskussion über die deutschen Gaslieferungen. Während seiner Amtszeit setzte er stark auf die Nord Stream Pipeline, was viele skeptisch betrachteten, da seine Verbindung zu Gazprom große Fragen aufwarf. Nach seiner Abwahl erhielt Schröder lukrative Posten bei Gazprom, was zu einem kritischen Blick auf korruptive Machenschaften innerhalb der deutschen Politik führte. Dies wirft die Frage auf, wie viel Einfluss persönliche Verbindungen in der Politik auf nationale Sicherheitsinteressen ausüben können.
Matthias Warnig und der Stasi-Hintergrund
Matthias Warnig, ein ehemaliger Stasi-Major, wurde zu einer Schlüsselfigur in der Nord Stream AG und offenbarte Verbindungen zur russischen Führung, insbesondere zu Putin. Warnigs Vergangenheit und seine Spionagepraktiken während der DDR wurden als besorgniserregend angesehen, da sie Fragen zur Transparenz und zu den Interessen von Menschen mit geheimdienstlicher Vergangenheit aufwarfen. Diese Verbindungen und sein Einfluss zeigen, wie ehemalige Stasi-Netzwerke weiterhin in der heutigen Wirtschaft und Politik aktiv und wirksam sind. Dies gibt Anlass zu der Besorgnis, dass diese alten Strukturen das politische Klima in Deutschland beeinflussen könnten.
Mecklenburg-Vorpommerns Rolle
Mecklenburg-Vorpommern spielte eine entscheidende Rolle im Genehmigungsprozess der Nord Stream Pipeline, unterstützt durch die politische Führung des Bundeslandes. Die Landesregierung versuchte, durch pro-russische Politik und enge Beziehungen zu Gazprom, wirtschaftliche Vorteile für die Region zu erwirken. Der Ministerpräsident Erwin Sellering und seine Nachfolgerin Manuela Schwesig förderten russische Investitionen, was auf strategische Korruption hinweist, die in Region wirtschaftliche Vorteile versprach, jedoch sicherheitspolitische Risiken ignorierte. Dies führte zu einem gefährlichen Halbwissen über die geopolitischen Spannungen in Europa.
Wirtschaft und geopolitische Risiken
Die Beziehung zwischen Deutschland und Russland über die Nord Stream Pipeline symbolisiert ein größeres Problem in der europäischen Energiepolitik, insbesondere die Abhängigkeit von einem einzigen Anbieter. Diese Abhängigkeit wurde bereits vor dem Ukraine-Konflikt von vielen Experten als gefährlich eingestuft. Die Notwendigkeit, diese Abhängigkeit und die damit verbundenen geopolitischen Risiken zu hinterfragen, wurde besonders nach der Annexion der Krim deutlich, als Warnungen vor den möglichen Folgen ignoriert wurden. Die unzureichende Reaktion auf frühe Konfliktsymptome hat dazu beigetragen, dass der Krieg in der Ukraine letztlich viele unvorbereitete Länder in Europa überraschte.
In dieser Folge geht es um deutsche Milliarden für russisches Gas, Machtspiele im Kreml, die willigen Helfer hierzulande, Stasi-Netzwerke und einen Mord in Moskau. In den Hauptrollen: Diktator Wladimir Putin, Altkanzler Gerhard Schröder, ein ehemaliger Major des Ministeriums für Staatssicherheit und die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern.
Es geht um Nord Stream – die wirtschaftlichen und politischen Hintergründe der Ostsee-Pipeline. Darum, wie Russland mit viel Geld Einfluss kaufte, wie ein Bundesland zum Vorposten des Kreml wurde, wie Deutschland in die Abhängigkeit von russischem Gas geriet – und welche Rolle die Pipeline im Krieg gegen die Ukraine spielt.
Zu Gast ist Ulrich Thiele, Investigativreporter bei Business Insider. Er hat umfassend zu Nord Stream recherchiert und gemeinsam mit dem Journalisten Steffen Dobbert ein Buch darüber geschrieben. "Nord Stream: Wie Deutschland Putins Krieg bezahlt" ist ab sofort erhältlich.
Mehr Infos und Fotos findet ihr hier: www.instagram.com/machtundmillionen
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Redaktion: Kayhan Özgenç, Christine van den Berg
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