Rawdogging – Was steckt wirklich hinter dem Social Media Trend des Nichtstuns?
Dec 18, 2024
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Im Fokus steht der Trend des Rawdoggings, bei dem bewusstes Nichtstun auf Langstreckenflügen zelebriert wird. Die Diskussion beleuchtet die Sehnsucht nach Entschleunigung und Achtsamkeit in einer hektischen Welt. Dabei wird der Gegensatz zwischen diesem Trend und meditativen Praktiken herausgestellt. Außerdem wird die negative Motivation hinter ständiger Produktivität thematisiert, und die Bedeutung von innerer Ruhe sowie echten menschlichen Verbindungen wird hervorgehoben. Praktische Tipps zur Stressbewältigung runden die Diskussion ab.
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Quick takeaways
Der Social-Media-Trend des Rawdogging reflektiert den Wunsch vieler Menschen nach Entschleunigung in einer hektischen und überstimulierenden Welt.
Die Diskussion hebt hervor, dass das gezielte Nichtstun sowohl bereichernd als auch herausfordernd sein kann und Achtsamkeit fördert.
Deep dives
Die Herausforderung des Nichts Tun
Die Schwierigkeit, wirklich nichts zu tun, wird hervorgehoben, da viele Menschen sich instinktiv ablenken, sei es durch Handynutzung oder andere Aktivitäten. Ein Beispiel wird gegeben, wo eine TED-Talk-Rednerin aus Nervosität versucht, sich abzulenken, aber letztendlich in die Ruhe zurückfinden muss. Diese innerliche Zerrissenheit zeigt sich besonders, wenn eine bewusste Entscheidung getroffen werden soll, nichts zu tun, was als bereichernd, aber auch herausfordernd empfunden wird. Es wird ein Trend namens "Raw Dogging" thematisiert, bei dem Menschen gezielt nichts tun, sogar unter extremen Bedingungen, was die Diskussion über die Sinnhaftigkeit und Gefahren dieser Praktik entfacht.
Gesellschaftliche Sehnsucht nach Entschleunigung
Der Trend des Nichts tuns wird als eine Gegenbewegung zur sogenannten Hustle-Culture verstanden, die kontinuierlichen und intensiven Einsatz für beruflichen Erfolg propagiert. Immer mehr Menschen verspüren das Bedürfnis, in der heutigen überstimulierten Welt zur Entschleunigung zurückzukehren. Diese Sehnsucht wird als gesellschaftlicher Reflex auf den Druck und Stress interpretiert, die vielen Menschen im Alltag zu schaffen machen. Der Wunsch nach Einfachheit und Achtsamkeit zeigt sich zunehmend, was eine Abkehr von ständiger Ablenkung und Informationsüberflutung bedeutet.
Die Rolle des Gehirns im Ruhezustand
Das menschliche Gehirn benötigt Ruhephasen, um Erfahrungen zu verarbeiten und Erinnerungen zu sortieren. Ein wichtiges Netzwerk, das als Default Mode Network bezeichnet wird, ist aktiv, wenn Menschen in Ruhe sind, was Kreativität und Selbstreflexion fördert. Es wird diskutiert, ob Raw Dogging, im Gegensatz zu bewährten Methoden wie Achtsamkeit, tatsächlich einen Mehrwert für die mentale Gesundheit bringen kann. Der Unterschied zwischen aktivem Fokussieren und dem freien Wandern der Gedanken steht im Mittelpunkt dieser Diskussion über die positiven Effekte der Entschleunigung.
Praktische Tipps zur Entschleunigung
Zur Verbesserung der persönlichen Entschleunigung werden verschiedene praktische Ansätze vorgeschlagen, wie das bewusste Abstellen von Handys während gemeinsamer Mahlzeiten. Digitale Minimalismus wird als Strategie vorgeschlagen, um den automatischen Gebrauch von Smartphones einzuschränken. Vorschläge wie das Kochen, achtsames Essen und Waldspaziergänge fördern die Verbindung zur eigenen Wahrnehmung und inneren Ruhe. Die Betonung liegt darauf, bewusstere Entscheidungen im Alltag zu treffen und aktiv nach Momenten der Stille und Entspannung zu suchen.
Der Begriff Rawdogging kommt ursprünglich aus dem Internet und bedeutet ungeschützten Geschlechtsverkehr, also "roh" ohne Verhütung zu haben. In den letzten Monaten hat sich unter Rawdogging allerdings ein neuer Trend entwickelt. Bei diesem geht es darum, in Situationen, in denen man länger festhängt wie Langstreckenflüge, jegliche Ablenkungen zu unterlassen und für den gesamten Zeitraum stillzusitzen. Es wird also nicht auf dem Smartphone ein Film geschaut, Musik gehört, aus dem Fenster geschaut und teilweise nicht mal gegessen oder getrunken. Vor allem Männer sehen auf Social Media den Trend des Rawdoggings als Challenge und posten Videos ihres stundenlangen Nichtstuns. Im Kern steht dahinter die Entschleunigung in unserem hektischen und von Bildschirmen geprägten Alltag. Doch die extremen Fälle sind eher schädlich als von Vorteil. Wie man Achtsamkeit konstruktiv ausübt und welche Vorteile Rawdogging auch mit sich bringen kann, darüber reden Steffi und Lukas in dieser Folge.
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