Der konvertierte Jude, der den Islam modernisierte
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Jul 2, 2025
Leopold Weiss, geboren als Jude, wird zum Reformdenker des Islam. Seine Transformation begann 1926 in Berlin, wo er Journalist und Regieassistent wurde. Ein entscheidender Aufenthalt in Jerusalem veränderte sein Leben radikal. Mit dem Wunsch, sein Wissen über den Islam zu vertiefen, erlebte er Abenteuer, die beeindruckend sind. Zudem betrachtet er die Brücken zwischen islamischem und westlichem Denken und hinterlässt ein bedeutendes Vermächtnis durch seine Autobiografie und Reformideen.
14:44
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insights INSIGHT
Grenzgänger zwischen Welten
Mohammed Azad war ursprünglich ein europäischer Jude, der den Islam tiefgründig verstand und modern interpretierte.
Seine Grenzgängerrolle zwischen westlicher und islamischer Welt ermöglichte neue Perspektiven auf den Glauben.
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Vom Wien nach Berlin und Film
Leopold Weiß floh vor dem Ersten Weltkrieg nach Wien und ging später als Journalist nach Berlin.
Er arbeitete sogar als Assistent bei dem berühmten Regisseur Friedrich Murnau, doch wurde von der Weimarer Moral enttäuscht.
question_answer ANECDOTE
Lebenswende in Jerusalem
Eine Reise nach Jerusalem war für Leopold der Wendepunkt, wo er die Araber kennenlernte und den Islam vertieft verstand.
Er war mehr von der muslimischen Gemeinschaft fasziniert als von seiner jüdischen Verwandtschaft.
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Bei seiner Geburt am 2.7.1900 ist Leopold Weiss vieles: Lemberger, Pole, Österreicher, Jude. Sein zweites Leben beginnt 1926, als er zum Islam konvertiert.
In diesem Zeitzeichen erzählt Melahat Simsek:
wie Leopold Weiss in Berlin Journalist und Assistent von Regisseur Friedrich Murnau wird,
warum ein Aufenthalt in Jerusalem zum Wendepunkt in "Poldis" Leben führt,
was Leopold Weiss alias Muhammad Asad mit dem saudi-arabischen König Abdul Aziz Ibn Saud verbindet,
wie er versucht, seinen Vater und seine Schwester vor dem KZ zu bewahren.
"Ich wurde als Europäer geboren. Mit 13 Jahren war ich der Meinung, dass Muslime Barbaren sind und der Islam etwas Schlechtes ist", sagt Leopold Weiss alias Muhammad Asad. So sei es ihm in der Schule beigebracht worden. Erst viel später habe er die islamische Welt bereist. "Erst dann erfuhr ich einiges über den Islam und erkannte, wie falsch ich lag."
Seine Neugierde und sein Wissensdurst führen ihn in Metropolen wie Berlin und New York. Auch in die entlegensten Ecken des Nahen und Mittleren Ostens. Dabei erlebt er Abenteuer, die so legendär sind, dass sie einen Indiana Jones erblassen lassen würden.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
Rauf Ceylan (Religionssoziologe und Professor für Gegenwartsbezogene Islamforschung an der Uni Osnabrück)
Georg Misch (Dokumentarfilmer und Professor an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien)
Günther Windhager (Kultur- und Sozialanthropologe, Muhammad-Asad-Biograf)
Muhammad Asad: Der Weg nach Mekka. Düsseldorf 2009
Muhammad Asad: Die Botschaft des Koran. Düsseldorf 2009
Günther Windhager: Leopold Weiss alias Muhammad Asad. Von Galizien nach Arabien 1900-1927. Wien 2002
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