Egisto Ott, der Maulwurf in Österreichs Geheimdienst
Apr 6, 2024
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Fabian Schmid, leitender Redakteur beim DER STANDARD und Experte für den österreichischen Verfassungsschutz, sowie Roman Lehberger, Investigativjournalist beim SPIEGEL, beleuchten den Geheimdienstskandal um Egisto Ott. Der mutmaßliche Maulwurf wird für seine Verbindungen zu Jan Marsalek und seinen Verrat an sensiblen Informationen kritisiert. Sie diskutieren die politischen Folgen seiner Festnahme und die drohenden Gesetzesänderungen zur Spionagebekämpfung in Österreich. Ein faszinierendes und aufschlussreiches Gespräch über Macht, Korruption und nationale Sicherheit.
Egisto Ott, ehemaliger Mitarbeiter des Verfassungsschutzes, wurde festgenommen, da er verdächtigt wird, für Russland spioniert zu haben.
Die neuen Enthüllungen über Otts Verbindungen zu russischen Geheimdiensten werfen ernsthafte Fragen zur Sicherheit und Integrität des österreichischen Sicherheitsapparats auf.
Deep dives
Die Rolle von Egisto Ott im Spionageskandal
Egisto Ott, ein ehemaliger Mitarbeiter des österreichischen Verfassungsschutzes, steht im Verdacht, als Spion für Russland tätig gewesen zu sein. Vor einigen Wochen wurde er festgenommen, und es gibt laufende Ermittlungen bezüglich Amtsmissbrauchs und Geheimdienstaktivitäten, die dem Land schaden könnten. Ott wird beschuldigt, sensible Informationen von ehemaligen Spitzenbeamten an russische Agenten weitergegeben zu haben, was den Skandal um Jan Marsalek und dessen mutmaßliche Verbindung zu russischen Geheimdiensten weiter verschärft. Neue belastende Chat-Nachrichten deuten darauf hin, dass Ott eine zentrale Rolle in einem nachrichtendienstlichen Netzwerk gespielt hat, das sich aus Unzufriedenen innerhalb des Verfassungsschutzes gebildet hat.
Die Verstrickungen im Verfassungsschutz
Die Karriere von Egisto Ott entwickelte sich hauptsächlich im Sicherheitsapparat, wo er über Jahre ein weitreichendes Netzwerk aufbaute. Er war in verschiedenen Funktionen tätig, darunter als Verbindungsbeamter in Italien und der Türkei, bevor er 2017 in die Organisation zurückkehrte. trotz seiner Erfolge war er unzufrieden und kritisierte, dass Beförderungen oft mehr von der Parteizugehörigkeit als von Qualifikationen abhingen. Diese Unzufriedenheit führte zur Bildung einer abtrünnigen Zelle innerhalb des Verfassungsschutzes, die für Jan Marsalek und seine russischen Auftraggeber sensibel Informationen beschaffte.
Seriöse Bedrohungen durch Otts Aktivitäten
Egisto Ott wird beschuldigt, vertrauliche Informationen über kritische Stimmen gegen den Kreml weitergegeben zu haben, was mehrere Journalisten in Gefahr brachte. Insbesondere wird erwähnt, dass er die Adresse eines Investigativjournalisten recherchierte, der negativ über Russland berichtete, und diese Informationen an Marsalek weiterleitete. In einem kürzlichen Vorfall gab es sogar Berichte über einen Einbruch in die Wohnung des Journalisten, was die direkte Bedrohung seiner Sicherheit unterstreicht. Diese Aktivitäten zeigen, wie ernst die Implikationen von Otts Handlungen sowohl für Einzelpersonen als auch für die nationale Sicherheit sind.
Die politische Reaktion und die Zukunft der Ermittlungen
Die Festnahme von Egisto Ott hat in Österreich große Wellen geschlagen und führte zu einem dringenden Aufruf für eine Untersuchung auf höchster politischer Ebene. Bundeskanzler Karl Nehammer berief den Nationalen Sicherheitsrat ein, um die Vorfälle zu besprechen und mögliche Maßnahmen zur Bekämpfung von Spionage effektiv zu gestalten. Gleichzeitig wird darüber diskutiert, wie bestehende rechtliche Lücken geschlossen werden können, um ähnliche Vorfälle in der Zukunft zu verhindern. Die Belanglosigkeit, mit der Ott scheinbar jahrelang operieren konnte, wird als Hinweis auf tiefere strukturelle Probleme innerhalb des österreichischen Sicherheitsapparats angesehen.
Der Agentenkrimi um Ex-Wirecard-Manager Jan Marsalek geht weiter. Egisto Ott, Marsaleks mutmaßlicher Komplize im Verfassungsschutz, wurde gefasst
In der unglaublichen Agentengeschichte des Ex-Wirecard-Managers Jan Marsalek, der sich als russischer Spion entpuppte, gibt es schon wieder einen neuen Strang. Marsaleks mutmaßlicher Komplize im österreichischen Verfassungsschutz, Egisto Ott, wurde festgenommen. Der ehemalige Verfassungsschützer stand schon lange im Verdacht, für Russland spioniert zu haben. Jetzt aber kamen neue, brisante Chatnachrichten ans Licht, die Egisto Ott schwer belasten.
In dieser Folge von "Inside Austria" sprechen wir über Marsaleks Helfer im österreichischen Verfassungsschutz. Wir wollen wissen, wer Egisto Ott ist und wie er von Wien aus für Russland spionierte. Wir fragen nach den Konsequenzen der neuesten Enthüllungen und danach, warum Ott nach jahrelangen Ermittlungen ausgerechnet jetzt festgenommen wurde.
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