Barbi Marković, Schriftstellerin aus Serbien, lebt in Wien und hat mit "Minihorror" ein beeindruckendes Debüt geschaffen. Sie diskutiert die skurrilen Abenteuer von Mini und Miki, die oft in bizarre Horrorszenarien münden. Die kreative Zusammenarbeit mit der Künstlerin Ivana Klitschkovic wird gewürdigt, ebenso wie die Herausforderungen des Schreibens in einer Fremdsprache. Darüber hinaus reflektiert sie, wie Alltagsängste in die Horrorgeschichten einfließen und thematisiert die kulturellen Einflüsse auf ihre Charaktere.
Barbi Markovićs Buch "Minihorror" verbindet humorvolle Kurzgeschichten mit grotesken Wendungen, um alltägliche Ängste in der Gesellschaft zu thematisieren.
Der Einfluss von Thomas Bernhard auf Marković hat sie inspiriert, ihren eigenen literarischen Stil zu entwickeln und ihre Schreibkarriere zu beginnen.
Deep dives
Das auffällige Cover und seine Entstehung
Das Cover von Babi Markovics neuestem Buch, das einen pinken Fluss auf einer grellgelben Wiese zeigt, spielt eine entscheidende Rolle in der Vermarktung. Der pinke Fluss und die schematischen Mäuseköpfe sind darauf bewusst als Hingucker gestaltet, basierend auf einem Gemälde von Ivana Klitschkovic. Markovic hat beim Entstehungsprozess des Covers eng mit der Künstlerin zusammengearbeitet und wusste von Beginn an, dass sie ihre Arbeit einbeziehen wollte. Die gute Zusammenarbeit und kreative Ideen haben zu einem Cover geführt, das sowohl auffällig als auch künstlerisch ansprechend ist.
Einfluss von Thomas Bernhard auf das Schreiben
Babi Markovic berichtet von einem tiefen Einfluss Thomas Bernhards auf ihren Zugang zur deutschsprachigen Literatur. Sie entdeckte seine Werke, während sie in Deutschland als Au-pair arbeitete, und fand, dass sein Schreibstil für Deutschlerner geeignet ist, weil er mit vielen wiederholenden Wörtern arbeitet. Diese Erfahrung ermutigte sie, selbst zu schreiben und ihren eigenen literarischen Remix zu schaffen, indem sie Bernhards Variablen austauschte. Markovic sieht Bernhard als Schlüssel, der ihr half, sich als Schriftstellerin zu etablieren, und erinnert sich an die interessante Reise, die ihre Karriere danach nahm.
Die Protagonisten Micky und Mini
In Markovics Buch treffen die Leser auf die Figuren Micky und Mini, die zwar menschlich wirken, aber auch mit einem comichaften Charme dargestellt werden. Diese beiden Charaktere verkörpern eine Mischung aus verschiedenen Herkunftsgeschichten und spiegeln damit die Vielfalt der Gesellschaft wider. Die Geschichten sind in Kurzgeschichtenformat verfasst und bewegen sich von harmlosen Anfangssituationen in unerwartete Horrorszenarien. Markovic nutzt diese Charaktere, um gesellschaftliche Ängste und das Migrantenleben in Wien auf humorvolle und zugleich tiefgründige Weise zu erforschen.
Horror im Alltagsleben
Markovics Herangehensweise an Horror ist einzigartig, da sie alltägliche Ängste und gesellschaftliche Themen in die Handlung einwebt. Die erzählten Horrorgeschichten beginnen oft mit banalen Alltagssituationen, die sich in groteske und überraschende Wendungen verwandeln. Der Einfluss von Social Horror ist hierbei zentral, da Markovic erkennt, dass viele Ängste, die wir erleben, in der Gesellschaft verwurzelt sind. Durch diese Verbindung zu erfahrbaren Emotionen gelingt es ihr, die Leser zu fesseln und zum Nachdenken über die menschliche Natur und ihre Ängste zu inspirieren.
In dieser Folge stellt Barbi Marković ihr neues Buch „Minihorror“ vor, eine Sammlung comicartiger Kurzgeschichten über Mini und Miki und ihre Abenteuer im städtischen Alltag Wiens. Mini und Miki wollen immer alles richtig machen, so wie die anderen Österreicher. Sie gehen einkaufen, besuchen Partys und beschäftigen sich mit Ikea-Regalen. Doch was als alltägliche Geschichten beginnt, endet oft in Horrorszenarien. Über die skurrile Welt von „Minihorror“ und dessen Entstehungsgeschichte sprechen Petra Hartlieb und Barbi Marković.
Bevor Barbi Marković am Ende der Sendung einen Ausschnitt aus ihrem Roman vorliest, hören Sie noch zwei Buchempfehlungen aus der FALTER-Redaktion.