UN-Weltklimakonferenz - Was hat die COP29 in Baku gebracht?
Nov 25, 2024
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Georg Ehring, Klimaexperte des Deutschlandfunks, berichtet von den Ergebnissen der UN-Klimakonferenz in Baku und erklärt die tiefen Enttäuschungen über den Finanzierungsplan von 300 Milliarden US-Dollar jährlich bis 2035 für den Klimaschutz. Thorsten Faas, Politikwissenschaftler, analysiert die politischen Herausforderungen in Deutschland und den bevorstehenden Bundestagswahlkampf. Sie diskutieren, wie Länder wie Aserbaidschan die Klimaziele durch fossile Brennstoffe behindern und wie der Unmut der Bevölkerung populistische Kräfte antreibt.
Die COP29 in Baku einigte sich auf eine jährliche Unterstützung von 300 Milliarden Dollar für Entwicklungsländer, jedoch bleibt die praktische Umsetzung unklar.
Aserbaidschans Rolle als Gastgeber und der Einfluss der Öl- und Gasindustrie führten zu kritischen Stimmen über die Effektivität der Klimaziele dieser Konferenz.
Deep dives
Finanzielle Unterstützung für Entwicklungsländer
Die COP29 in Baku hat eine Einigung über eine jährliche finanzielle Unterstützung in Höhe von 300 Milliarden Dollar für Entwicklungsländer erzielt, um diesen Ländern bei den Folgen der Klimakrise zu helfen. Diese Summe stellt eine Verdreifachung der vorherigen 100 Milliarden dar, was zwar beeindruckend klingt, jedoch in der praktischen Umsetzung als schwammig kritisiert wird. Es gibt keine verbindlichen Quoten für die Beitragenden, sodass unklar bleibt, wie viel jeder einzelne Staat tatsächlich zahlen wird. Dies führt zu einer Unsicherheit hinsichtlich der konkreten Unterstützung, die die Entwicklungsländer erwarten können, und lässt diese unzufrieden zurück.
Kritik an Aserbaidschans Rolle als Gastgeber
Aserbaidschans Rolle als Gastgeber der Klimakonferenz wurde stark kritisiert, da das Land, als Öl- und Gasförderland, offensichtlich eigene wirtschaftliche Interessen verfolgt. Die Zusammenarbeit mit anderen Ölstaaten, insbesondere Saudi-Arabien, führte dazu, dass Aserbaidschan als Bremser bei der Erarbeitung ambitionierterer Klimaziele wahrgenommen wurde. Diese Einflussnahme spiegelt sich in den Ergebnissen der Konferenz wider, die von vielen als unzureichend beurteilt wurden. Das Fehlen eines klaren Fortschritts führt dazu, dass einige Staaten sogar aus den Verhandlungen aussteigen, was die Verhandlungen zusätzlich kompliziert.
Lobbyismus und Einflussnahme auf Klimakonferenzen
Lobbyisten aus der Öl- und Gasindustrie hatten während der Konferenz erheblichen Einfluss auf die Verhandlungen, was die Glaubwürdigkeit und Transparenz der Konferenz gefährdet. Dies führte zu Bedenken hinsichtlich der Absicht der teilnehmenden Länder, echten Fortschritt in der Klimapolitik zu erzielen. Es wird dennoch empfohlen, die Vertreter dieser Industrien in die Lösungsansätze einzubeziehen, während gleichzeitig die Notwendigkeit betont wird, die bestehenden Geschäftsmodelle in Frage zu stellen. Der Druck, konkrete Fortschritte zu erzielen, bleibt bestehen, was zu einer schwierigen Balance zwischen wirtschaftlichen Interessen und Klimaschutz führt.
Wahlen und politische Unsicherheiten in Deutschland
Die bevorstehenden Wahlen in Deutschland stehen im Zeichen massiver gesellschaftlicher Unsicherheiten, einschließlich der Klimapolitik, stellenweise starkem politischen Misstrauen und dem Einfluss von populistischen Parteien. Der Leitgedanke eines Richtungswahlkampfes zwischen der SPD und der Union nimmt Gestalt an, wobei beide Parteien versuchen müssen, Vertrauen zurückzugewinnen und klare Positionen vorzulegen. Dabei wird die Rolle des Führungsstils und der Prioritätensetzung in der Politik besonders hervorgehoben, während gleichzeitig die Gefahr des Zuwachses von extremen politischen Kräften betont wird. Der anstehende Wahlkampf wird entscheidend sein, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen und klare Richtungen zu definieren.
Am Ende steht eine Zahl: 300 Milliarden US-Dollar jährlich bis 2035 für Klimaschutz und Anpassung. Warum niemand zufrieden ist und was Aserbaidschan als Gastland der COP29 damit zu tun hat. Und: Merz gegen Scholz – welche Wahl haben wir? (17:40) Barbara Schmidt-Mattern
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