Militärexperte Gady zu Drohnenangriff auf Moskau: „Ukraine bringt den Krieg nach Russland“
Sep 10, 2024
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Franz-Stefan Gady, ein Militäranalyst mit Fokus auf Drohnenangriffe, diskutiert die strategischen Drohnenangriffe der Ukraine auf Russland. Er betont, wie diese Angriffe Teil eines größeren Plans sind, den Krieg direkt nach Russland zu bringen. Zudem analysiert Gady die schwierige militärische Situation im Donbass und die anhaltenden russischen Raketenangriffe auf ukrainische Städte. Auch die bedrohliche Rolle iranischer Waffensysteme im Konflikt und die Notwendigkeit westlicher Unterstützung werden thematisiert.
Die Ukraine verfolgt eine aggressive Luftkriegsstrategie, um russische Ressourcen zu belasten und die Zivilbevölkerung auf die Kriegskosten aufmerksam zu machen.
Russlands offensive Operationen im Donbass gehen trotz hoher Verluste weiter und stehen im Kontext der Diskussion über westliche Waffenlieferungen an die Ukraine.
Deep dives
Ukrainische Drohnenangriffe auf Russland
Die Ukraine verfolgt eine Luftkriegsstrategie, die darauf abzielt, Angriffe auf russisches Territorium zu bringen, um die russische Bevölkerung auf die Kosten des Krieges aufmerksam zu machen. Ein massiver Angriff mit fast 150 Drohnen auf Moskau wurde als Teil dieser Strategie wahrgenommen, wobei mehrere militärisch relevante Ziele wie Flughafeninfrastruktur und Ölraffinerien ins Visier genommen werden. Militäranalysten sehen diese Angriffe als eine Maßnahme, um die russischen Streitkräfte zusätzlich zu belasten und deren Ressourcen von der Frontlinie abzuziehen. Die Auswirkungen auf die russische Kampfkraft sind jedoch noch unklar, da die genaue Auswertung der Schäden und deren Einfluss auf die Frontlinien fehlt.
Situation an der Front im Donbass
Der Donbass bleibt ein umkämpftes Gebiet, in dem Russland trotz Rückschlägen weiterhin offensiv vorgeht. Vor Ort wird berichtet, dass mehrere wichtige Verkehrspunkte unter Druck stehen und die seit Monaten andauernden Kämpfe zu einer signifikanten Verschlechterung der Sicherheitslage in Städten wie Prokofsk führen. Während ukrainische Verteidigungslinien aktiv gehalten werden, bestehen Bedenken über die Ressourcen und Reserven, die für den fortlaufenden Einsatz benötigt werden. Russische Streitkräfte erleiden jedoch ebenfalls hohe Verluste, und es gibt Anzeichen dafür, dass ihre Kampfkraft nachlässt.
Mobilisierung und Personalsituation der Ukraine
Die Mobilisierungsgesetze der Ukraine haben zu einem Anstieg der Rekrutierung geführt, dennoch bleibt die Personalsituation angespannt. Neue Truppen werden zwar ausgebildet, ihre Effektivität an der Front wird jedoch durch die vorhergehenden Verluste der ukrainischen Streitkräfte eingeschränkt. Ein Munitionsmangel ist ebenfalls ein anhaltendes Problem, und Berichte zeigen, dass nicht alle Verteidigungsstellungen optimal ausgebaut sind. Die strategischen Entscheidungen der militärischen Führung hinsichtlich des Einsatzes von Ressourcen, insbesondere in der Region Kursk, stellen eine zusätzliche Herausforderung für die Ukraine dar.
Russians offensive strategy and Western arms policies
Russland konzentriert sich weiterhin auf offensive Operationen im Donbass, während die Diskussion über die Bereitstellung von langfristigen Waffensystemen und munition aus dem Westen intensiviert wird. Die Zögerlichkeit der westlichen Länder bei der Freigabe dieser Waffensysteme wird durch Eskalationsängste und strategische Bedenken beeinflusst. Diese Restriktionen werden von Militäranalysten kritisiert, die argumentieren, dass der Einsatz solcher Waffensysteme der Ukraine strategische Vorteile verschaffen könnte. Trotz der Herausforderungen in der Produktion und Bereitstellung von Munition ist es entscheidend, die ukrainische Luftverteidigung zu stärken, um den Auswirkungen der russischen Angriffe entgegenzuwirken.
Wir sprechen mit dem Militäranalysten Franz-Stefan Gady über die Drohnenangriffe auf Russland, den Raketenterror der Russen und die Diskussionen über weitreichende Waffen und Friedensgespräche.
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