Fabian Schmid, Journalist und Experte für Sicherheitspolitik, sowie Jan Michael Marchart, Innenpolitikspezialist, analysieren einen Amoklauf in München und die alarmierenden Verbindungen des Täters zum Islamismus. Sie diskutieren, ob Sicherheitsbehörden rechtzeitig handeln sollten und betrachten die Rolle von Radikalisierung unter Jugendlichen im digitalen Zeitalter. Außerdem thematisieren sie die gesellschaftlichen Ängste einer drohenden Terrorwelle und die Herausforderungen, die Waffengesetze in Österreich mit sich bringen.
Der Vorfall in München verdeutlicht die Gefahr, die von jungen Männern mit islamistischen Verbindungen in Österreich ausgeht.
Die Schwierigkeiten der Sicherheitsbehörden, potenzielle Radikalisierungen frühzeitig zu erkennen, werfen Fragen zur Effektivität präventiver Maßnahmen auf.
Deep dives
Der Anschlagsversuch in München
Ein 18-jähriger Mann eröffnete in München mit einem Gewehr das Feuer, bevor er von der Polizei erschossen wurde. Der Vorfall ereignete sich in der Nähe des NS-Dokumentationszentrums und des israelischen Generalkonsulats, was Fragen über mögliche terroristische Motive aufwarf. Glücklicherweise wurden keine Unbeteiligten verletzt, jedoch bot der Vorfall Anlass zur Besorgnis über die Verbindungen des Täters zum Islamismus, da die Behörden bereits vor seinem Angriff auf ihn aufmerksam geworden waren. Experten warnen, dass hunderte junger Männer in Österreich ähnliche Profile aufweisen und somit drohende Gefahren für die Öffentlichkeit darstellen.
Die Rolle des Täters und sein Umfeld
Der Täter war ein junger Mann aus Salzburg mit bosnischen Wurzeln, der in der Schule auffällig geworden war, da er Gewalt und terroristische Inhalte in einem Videospiel namens Roblox thematisierte. Trotz seiner gewalttätigen Ahnungen wurde er von den Behörden nicht weiter verfolgt, was Fragen über mögliche Versäumnisse aufwirft. Es gab Hinweise darauf, dass er möglicherweise in einem islamistischen Umfeld agierte, jedoch konnten keine direkten Verbindungen zu terroristischen Gruppen nachgewiesen werden. Diese Unklarheit lässt Raum für Spekulationen über seine tatsächlichen Motivationen und die Art seiner Radikalisierung.
Der Umgang der Behörden mit Radikalisierung
Die Sicherheitsbehörden stehen vor der Herausforderung, zahlreiche junge Männer im Blick zu behalten, die möglicherweise radikalisiert sind, jedoch keine weiteren Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Behördenmitarbeiter erklären, dass es extrem schwierig ist, potenzielle Täter zu identifizieren und präventive Maßnahmen zu ergreifen, wenn keine konkreten Anzeichen für eine akute Radikalisierung vorliegen. Der Fall wirft auch Fragen zur Gesetzgebung auf, insbesondere hinsichtlich der Lücken im Waffengesetz, die es ermöglichen, dass Personen mit einer problematischen Vorgeschichte legal Waffen erwerben können. Dies führt zu einem erhöhten Risiko für gewalttätige Vorfälle, wie der Angriff in München zeigt.
Die Gefahren der neosalafistischen Ideologie
Es gibt Bedenken, dass eine zunehmende Zahl von jungen Männern in Österreich sich neosalafistischen Ideologien zuwenden, die durch soziale Medien verstärkt werden. Diese Ideologien sind oft sehr rigide und lehren antidemokratische Haltungen, die potenziell zu gewaltsamen Handlungen führen können. Experten heben hervor, dass die Suche nach Identität und Zugehörigkeit in der Pubertät junge Menschen anfällig für solche extremistischen Strömungen macht. Es wird darauf hingewiesen, dass es nicht nur um den islamistischen Extremismus geht, sondern dass ähnliche Muster auch im rechtsextremen Milieu zu beobachten sind.
Ein Österreicher hat in München um sich geschossen und wurde von der Polizei getötet. Er hatte Verbindungen zum Islamismus – wie hunderte junge Männer in Österreich
Ein junger Österreicher schießt in München mit einem Gewehr um sich, vor dem NS-Dokumentationszentrum und in der Nähe des israelischen Generalkonsulats. Der 18-Jährige wird kurz darauf von der Polizei erschossen. Verletzt wird sonst niemand – doch ein weiteres Mal hatte der Täter Verbindungen zum Islamismus. Den Behörden war er bereits bekannt.
Hätten die Staatsschützer früher handeln müssen? Und: Stehen wir womöglich am Beginn einer neuen Terrorwelle? Fabian Schmid und Jan Michael Marchart vom STANDARD wissen mehr.
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