In dieser Diskussion treten Klaus Unterberger, Journalist und Leiter des Public-Value-Kompetenzzentrums beim ORF, sowie Florian Skrabal, Chefredakteur von DOSSIER, auf. Sie beleuchten die Herausforderungen, die die Finanzierung von Journalismus im Kontext des öffentlichen Wertes betreffen. Ein zentrales Thema ist die Rolle des Journalismus im öffentlichen Interesse und die kritische Analyse, wer Anspruch auf öffentliche Finanzierung hat. Zudem wird die Bedeutung von investigativen Recherchen für die Demokratie propagiert und die Verantwortung der Medien in der digitalen Ära hervorgehoben.
Public Value in Medien stellt einen essentiellen Nutzen für die Gesellschaft dar und ist entscheidend für die demokratische Teilhabe.
Die Sicherstellung und Finanzierung von qualitativ hochwertigem Journalismus sind zentrale Herausforderungen, die ernsthafte Investitionen erfordern.
Deep dives
Definition des Public Value
Public Value wird als ein Nutzen für die Allgemeinheit verstanden, der schon seit Jahrhunderten diskutiert wird. Es betrifft nicht nur die Bereitstellung von Ressourcen wie Energie oder Wasser, sondern auch Bereiche wie Bildung und Medien. Der Begriff gewann ab den 1990er Jahren in Bezug auf Medien an Bedeutung, wobei die BBC als Vorreiter gilt, die diesen Begriff im Rahmen ihrer Lizenzvergabe einführte. In Deutschland und Österreich wird Public Value durch gesetzliche Rahmenbedingungen definiert, die auf die Bereitstellung valider Informationen und die Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe ausgerichtet sind.
Medien und Demokratie
Die Rolle der Medien in einer demokratischen Gesellschaft wird zunehmend als essenziell erachtet, insbesondere in Krisenzeiten wie während der Pandemie. Öffentlich-rechtliche Medien werden als vertrauenswürdige Informationsquellen angesehen, die den Bürgern in unsicheren Zeiten helfen und die demokratische Bildung unterstützen. Der Verlust an Zugang zu redaktionellen Medien, vor allem in sozialen Netzwerken, kann als Bedrohung für die Demokratie gesehen werden. Daher ist ein starker Fokus auf die Qualität des Journalismus und die Sicherstellung von Public Value in den Medien notwendig.
Herausforderungen für den Journalismus
Die Finanzierung von Journalismus, der sich im öffentlichen Interesse befindet, stellt eine große Herausforderung dar, insbesondere für gemeinnützige Medien. Initiativen zur Unterstützung von Qualitätsjournalismus müssen umfassend angegangen werden, da eine Fragmentierung der Diskussion zwischen verschiedenen Medienformen wie Öffentlich-Rechtlichen und Privatmedien besteht. Es wird darauf hingewiesen, dass ernsthafte Investitionen nötig sind, um einen unabhängigen und kritischen Journalismus zu gewährleisten. Der ORF und ähnliche Institutionen müssen aktiv an der Sicherstellung und Legitimation ihres Public Value arbeiten, während sie sich gleichzeitig den Herausforderungen der Digitaliserung stellen.
Öffentliche Relevanz im Journalismus
Die Frage der öffentlichen Relevanz ist ein zentrales Kriterium für die meisten journalistischen Entscheidungen in den erwähnten Medien. Dossier beispielsweise prüft, welche Themen als für die Öffentlichkeit von Bedeutung erachtet werden, um gezielt Recherchen durchzuführen. Das Medium sieht sich auch der Kritik seiner Leser gegenüber, um die Relevanz und Qualität seiner Beiträge zu belegen. Diese Interaktion mit dem Publikum steht im Mittelpunkt der redaktionellen Praxis und trägt zur Überprüfung der eigenen journalistischen Standards bei.
Wer leistet einen journalistischen Mehrwert für die Gesellschaft – und wie soll dieser finanziert werden?
Welche Medien betreiben Journalismus im öffentlichen Interesse? Gibt es Redaktionen, die das nicht von sich behaupten würden – und allen voran: Wer darf den Anspruch darauf erheben, für diese Art des Journalismus auch öffentlich finanziert zu werden? Über diese Fragen haben wir bei der DOSSIER-Konferenz diskutiert, und zwar mit: Irene Neverla, Kommunikationswissenschaftlerin und Mitglied im Public-Value-Beirat der Komm Austria, Klaus Unterberger, Journalist und Leiter des Public-Value-Kompetenzzentrums beim ORF, und DOSSIER-Chefredakteur Florian Skrabal.
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