Das Wunderduo Lukas Resetarits und Armin Thurnher - #704
Mar 20, 2022
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Lukas Resetarits ist ein bekannter österreichischer Musiker und Kabarettist, während Armin Thurnher als bedeutender Herausgeber und Chefredakteur des Falter gilt. Die beiden plaudern über ihre parallelen Lebenswege und nostalgische Momente aus der Wiener Café-Kultur. Humorvolle Anekdoten aus dem Medizinstudium und erste Erfahrungen am Flughafen sorgen für Lacher. Zudem wird die Entwicklung des Kabaretts thematisiert, und sie reflektieren ihre Begegnungen mit ikonischen Musikern. Eine unterhaltsame Mischung aus Humor und persönlichen Erinnerungen.
Resetarits und Thurnherr reflektieren über ihre gemeinsamen Erfahrungen, die nicht nur persönliche Geschichten, sondern auch die Entwicklung der österreichischen Kultur darstellen.
Die entscheidende Arena-Besetzung von 1976 verdeutlicht, wie Künstler sich gegen den Verlust kultureller Räumlichkeiten zusammenschlossen und die Bedeutung von Kultur nachhaltig prägten.
Durch kritische Kabarett-Ansätze und musikalische Darbietungen wird aufgezeigt, wie Kunst als Plattform für gesellschaftliche Reflexion und politische Diskussion genutzt werden kann.
Deep dives
Persönliche Geschichten und Anekdoten
Die beiden Gesprächspartner, Resetaritz und Thurnherr, teilen amüsante und nostalgische Anekdoten aus ihrem Leben, die einen Einblick in die österreichische Kultur- und Zeitgeschichte geben. Sie reflektieren über ihre Jugendjahre, in denen sie unter anderem in einem Wiener Café Bekanntschaft mit kulturellen Persönlichkeiten machten. Ihre Erinnerungen beinhalten auch skurrile Erlebnisse, wie das Gefühl, dass alte Ledermäntel eine gewisse Autorität ausprobierten, was sowohl tragisch als auch komisch ist. Diese persönlichen Geschichten schaffen eine Verbindung und erzeugen ein Gefühl von Gemeinschaft, während sie gleichzeitig die gesellschaftlichen Veränderungen in Österreich erörtern.
Die Arena-Besetzung von 1976
Resetaritz und Thurnherr diskutieren die bedeutende Arena-Besetzung in Wien im Jahr 1976 und heben die Wichtigkeit kultureller Räumlichkeiten hervor. Die Besetzung war eine Antwort auf die Bedrohung des einzigartigen Kulturortes, der von der Stadtverwaltung für andere Zwecke genutzt werden sollte. Sie verdeutlichen, wie eine ungeplante Bewegung von Künstlern und Kulturinteressierten sich formierte und letztendlich der Stadt Wien gezeigt hat, dass das Kulturangebot dringend erhalten werden muss. Diese Episode prägt nicht nur ihre Karrieren, sondern auch die Wiener Kulturszene und hinterlässt einen bleibenden Eindruck in der Erinnerung der Gesellschaft.
Der Einfluss des Kabaretts
Resetaritz reflektiert über die Entwicklung des Kabaretts in Österreich und wie er mit seiner scharfen, kritischen Herangehensweise eine neue Ära einzuleiten half. Er spricht darüber, wie er mit seinem Programm, das sich mit zeitgenössischen Themen auseinandersetzt, das traditionelle Genre der Unterhaltung herausfordert. Dabei stellt er einen klaren Bruch zu vorherigen, harmloseren Formaten dar, die oft eher einen gemütlichen Sonntagsunterhaltungscharakter hatten. Diese Wandlung zeigt, wie Kabarett auch als Plattform für politische Diskussionen und gesellschaftliche Reflexion genutzt werden kann.
Musikalische Einlage und politische Botschaften
Ein bedeutender Bestandteil der Veranstaltung sind die musikalischen Einlagen, die sowohl Unterhaltung bieten als auch tiefere Botschaften entfalten. Die Wahl von Randy Newmans Liedern unterstreicht die kritische Sichtweise der Redner auf gesellschaftliche Themen. Durch diese musikalische Darbietung können die Zuhörer emotional erreicht und zum Nachdenken über die komplexen Zusammenhänge in der modernen Gesellschaft angeregt werden. Musik wird hier nicht nur als Kunstform, sondern auch als Medium zur Vermittlung von sozialen und politischen Anliegen eingesetzt.
Gesellschaftskritik und aktuelle Themen
Die Diskussion umfasst bedeutende gesellschaftliche Themen, darunter die aktuelle politische Landschaft in Österreich. Resetaritz und Thurnherr äußern Bedenken über die Regierung und die damit verbundenen Herausforderungen, einschließlich sozialer Gerechtigkeit und Integration. Sie beleuchten die Schwierigkeiten, mit denen viele Menschen konfrontiert sind, und heben den Humanitären Rassismus hervor, der während gesellschaftlicher Krisen häufig auftritt. Diese kritischen Anmerkungen plädieren für eine reflexive Auseinandersetzung mit den Herausforderungen und dem Handlungsbedarf in der heutigen Zeit.
Das (fast) 150-jährige Wunderduo Lukas Resetarits und Armin Thurnher tritt erstmals gemeinsam auf. Die beiden reifen Sturmspitzen unterhalten sich miteinander über erstaunliche Parallelen in ihrer Biografie. Lukas’ erstes Programm lief 1977 in Wien, im gleichen Jahr wurde der FALTER gegründet. Eine Veranstaltung im Wiener Stadtsaal vom 13.3.2022