Toxische Beziehungen – Wie sie entstehen und was helfen kann
Feb 6, 2025
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Patricia Rusche, leitende psychologische Psychotherapeutin an der Oberberg Fachklinik Berlin Brandenburg und Expertin für toxische Beziehungen, beleuchtet die Dynamiken emotionaler Schwankungen in ungesunden Beziehungen. Sie erklärt, warum Menschen trotz schädlicher Effekte bleiben und beschreibt Warnsignale sowie gesundheitliche Auswirkungen. Rusche gibt wertvolle Tipps zur Befreiung und thematisiert, wie Freunde unterstützen können. Zusätzlich wird das faszinierende Phänomen der V-Formation von Vögeln als Metapher für gemeinschaftliches Verhalten erforscht.
Toxische Beziehungen sind durch wechselnde Phasen von Nähe und Kälte gekennzeichnet, was zu ernsthaften psychischen Gesundheitsproblemen führen kann.
Die Wurzeln toxischer Beziehungen liegen oft in biografischen Prägungen, die Menschen in dysfunktionale Muster treiben, die an frühere Erfahrungen erinnern.
Deep dives
Typische Merkmale toxischer Beziehungen
In toxischen Beziehungen sind häufig charakteristische Verhaltensmuster zu beobachten, bei denen eine Partnerin oder ein Partner die Kontrolle übernimmt, während der andere um Zuwendung und Anerkennung kämpft. Es entsteht eine Art von dynamischer Bindung, bei der Eskalationen und Konflikte sich wiederholen, was zur Verlängerung des ungesunden Musters führt. Diese Beziehungen sind oft durch Phasen von Nähe und Kälte gekennzeichnet, sodass die Betroffenen sich täglich herausgefordert fühlen, ihre Bedürfnisse hintanzustellen. Letztendlich kann dies ernsthafte Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben, da die ständige Unsicherheit und der emotionale Stress die Verwundbarkeit erhöhen können, auch zu schwerwiegenden psychischen Erkrankungen führen können, wie Depressionen oder Angststörungen.
Ursachen und Auslöser für toxische Beziehungen
Die Wurzeln toxischer Beziehungen liegen häufig in biografischen Prägungen, wie etwa einer gewalttätigen Erziehung, die zur Erwartung führt, dass Bindungen mit Gewalt verbunden sind. Menschen, die eine solche Prägung erfahren haben, neigen dazu, in Partnerschaften geraten, die an frühere dysfunktionale Erfahrungen erinnern, und sie können von schädlichem Verhalten nicht Abstand nehmen. Darüber hinaus können auch Zufälle oder emotionale Kontexte dazu führen, dass selbst anfangs gesunde Personen in toxische Muster verwickelt werden, insbesondere wenn sie eine Phase des Glücks oder der Gebundenheit suchen. Letztlich gibt es keine spezifischen Persönlichkeitsmerkmale, die ausschließlich bestimmen, wer in solchen Beziehungsstrukturen landet, aber bestimmte Eigenschaften können die Wahrscheinlichkeit erhöhen.
Warnsignale und Schritte zur Befreiung
Warnsignale für toxische Beziehungen beinhalten das Feststellen von Eskalationen und das Gefühl, persönliche Bedürfnisse unterdrücken zu müssen, während man um die Beziehung kämpft. Individuen, die in solchen Beziehungen stecken, verlieren oft den Blick für ihr eigenes Wohlbefinden, vernachlässigen soziale Kontakte und Aktivitäten und finden Ausreden für ihr Verhalten. Um sich aus einer toxischen Beziehung zu befreien, sollten Betroffene ihr Leben außerhalb der Beziehung bilanziert und professionelle Unterstützung in Anspruch genommen werden, da meist eine erhebliche Distanz notwendig ist. Die Stärkung des Selbstwertgefühls und positive Aktivitäten zur Selbsterfahrung sind entscheidend, um die notwendigen Schritte zur Veränderung zu gehen und letztendlich einen gesünderen Lebensstil zu entwickeln.
Nähe und Kälte wechseln sich ab. Mal läuft alles großartig, dann schwenkt die Beziehung um. Egal, was man tut, es ist nie genug. „Toxisch“ wird eine solche Beziehung häufig genannt. Patricia Rusche,leitende Psychologische Psychotherapeutin an der Oberberg Fachklinik Berlin Brandenburg erklärt, welche gesundheitlichen Folgen das hat, welche Warnsignale es gibt und wie man sich befreien kann.
Außerdem geht es in der Folge um die Frage: Warum fliegen Vögel in V-Formation?