Investor Nico Rosberg: „Ich hatte viele Ängste und Selbstzweifel“
Jan 17, 2025
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Nico Rosberg, ehemaliger Formel-1-Weltmeister und Investor, erzählt von seinem beeindruckenden Wechsel vom Rennfahren zur Startup-Welt. Er teilt seine Ängste und Selbstzweifel, die er beim Übergang erlebte. Rosberg beleuchtet die hohe mentale und körperliche Belastung im Rennsport und wie mentale Stärke durch Techniken wie Meditation gefördert werden kann. Zudem verknüpft er Rennstrategien mit Investitionsansätzen und reflektiert über den Druck, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Persönliche Werte und Teamdynamik spielen dabei eine zentrale Rolle.
Nico Rosberg hebt hervor, dass der Übergang von einer erfolgreichen Rennfahrerkarriere zum Investieren in Startups eine Herausforderung war, die jedoch neue Chancen eröffnete.
Er betont die Bedeutung eines starken Teams sowohl im Rennsport als auch im Geschäft, da der individuelle Erfolg ohne kollektive Zusammenarbeit nicht nachhaltig ist.
Deep dives
Nico Rosbergs Wandel zum Investor
Nico Rosberg hat nach seiner erfolgreichen Rennfahrerkarriere, in der er 2016 den Formel-1-Weltmeistertitel gewann, den Übergang in die Welt der Startups vollzogen. Er begann, sich als Investor im Mobilitätssektor zu engagieren, wobei er in Unternehmen wie Tier, das Elektroroller anbietet, und Cardino, einen Verkäufer von gebrauchten E-Autos, investierte. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber seinem Engagement, vor allem aufgrund seiner vergleichsweise niedrigen Investitionssummen, konnte er in den letzten Jahren seine Zugehörigkeit zur Startup-Szene etablieren. Heute leitet er Rosberg Ventures, mit dem er über 100 Millionen Euro gesammelt hat und somit ambitionierte Investitionsprojekte verfolgt.
Die physische und mentale Herausforderung des Rennsports
Rennfahren erfordert nicht nur außergewöhnliche fahrerische Fähigkeiten, sondern auch enorme physische und mentale Belastbarkeit. Rosberg betont, wie wichtig das Training für die Muskulatur und die Kondition ist, da Rennfahrer immense Fliehkräfte bewältigen müssen, während sie in extremen Temperaturen von über 40 Grad Celsius fahren. Er schilderte eindrücklich, dass er während eines Rennens in Singapur 3,5 Kilo Wassergewicht verlor. Neben körperlichem Training integrierte er auch mentale Übungen in sein Training, wie Gedächtnisspiele und Programme zur Steigerung der kognitiven Leistung.
Teamarbeit als Fundament des Erfolgs
Rosberg hebt die Bedeutung eines starken Teams sowohl im Rennsport als auch im Geschäftsleben hervor. Er betont, dass der Erfolg nicht allein durch individuelle Fähigkeiten erzielt werden kann, sondern dass ein gut funktionierendes Team unerlässlich ist, um große Ziele zu erreichen. In seinem Unternehmen Rosberg Ventures hat er ein engagiertes Team zusammengeführt, das unterschiedliche Expertisen einbringt. Diese Teamdynamik ermöglicht es ihm, schneller und effizienter im Venture-Capital-Bereich zu operieren, ähnlich wie im Rennsport, wo Teamarbeit entscheidend für den Erfolg ist.
Blick auf die Zukunft der Startup-Welt
Trotz des aktuellen herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds zeigt Rosberg sich optimistisch in Bezug auf die Startup-Szene. Er erkennt wichtige Trends in Bereichen wie Defense Technology und Resilienz, die vielversprechende Investitionsmöglichkeiten bieten. Mit Beispielen wie der auf Künstliche Intelligenz spezialisierten Firma Helsing illustriert er das Potenzial innovativer Unternehmen. Rosberg unterstreicht, dass eine diversifizierte Vermögensanlage in Wagniskapital für zukünftigen Erfolg essentiell ist und dass er mit Rosberg Ventures auf dem richtigen Weg ist, um diesen Anspruch zu erfüllen.
Ein Leben auf der Überholspur: Wenn dieser Slogan zu jemandem passt, dann zu Nico Rosberg. Er kam als Sohn des finnischen Rennfahrers Keke Rosberg 1985 in Wiesbaden zur Welt, verbrachte seine Kindheit aber vor allem in Monaco. Und: wurde selbst ein ziemlich erfolgreicher Rennfahrer. 2016 holte er mit Mercedes den Formel-1-Weltmeistertitel, danach trat er zurück.
Nun ist er vor allem Investor, etwa bei Tier oder Lyft. Rosberg erzählt Varinia Bernau, wie er die eine oder andere Kurve auf diesem rasanten Weg genommen hat, was Manager von Rennfahrern lernen können – und wie er damit umgeht, von der Start-up-Szene noch immer belächelt zu werden.
Mitarbeit: Johannes Grote, Anna Hönscheid
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