Hans Beck, Direktor des Seminars für alte Geschichte an der Uni Münster, taucht in die faszinierende Welt der antiken Olympischen Spiele ein. Er erklärt, wie diese Wettkämpfe ursprünglich als religiöses Fest zu Ehren von Zeus entstanden. Interessant ist der blutige Ursprungsort der Sportarten und warum Athleten nackt antraten. Zudem erfährt man von den strengen Teilnahmebedingungen und dem nie endenden Frieden während der Spiele, trotz politischer Konflikte zwischen Stadtstaaten. Beck beleuchtet auch den Einfluss der Römer und das Ende der Spiele.
15:36
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Erster Olympia-Sieger zählt allein
Die ersten Olympischen Spiele 776 v. Chr. hatten nur eine Disziplin: den Stadionlauf über knapp 192 Meter.
Nur der Sieger wurde erinnert, Teilnahme allein war nicht bedeutend.
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Olympia als religiöses Fest
Die Olympischen Spiele entstanden aus religiösem Anlass zur Ehre des Zeus.
Sport war anfangs nur Teil der religiösen Rituale, kein reiner Wettkampf.
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Vielseitigkeit und Härte der Disziplinen
Die Spiele entwickelten sich zu einem umfassenden Sportevent mit bis zu 23 Disziplinen.
Der Pankration war die blutigste Disziplin, bei der fast alles erlaubt war.
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Die Siegerliste des ersten Wettkampfs in Olympia im Juli 776 v. Chr. ist kurz: Der Name eines einzigen Läufers ist dort eingemeißelt. Schon in der Antike wird ein riesiges Sportfest daraus.
In diesem Zeitzeichen erzählt Nik Berger:
welchen Beruf der erste Olympia-Sieger Koroibos von Elis gehabt haben soll,
was die Olympischen Spiele in der Antike mit Religion zu tun haben,
welche blutige Disziplin zeitweise zu den Olympischen Spielen gehört,
warum die Sportler damals wohl nackt zu den Wettkämpfen antreten,
was es bei den Spielen in Olympia zu gewinnen gibt.
Bei den Olympischen Spielen herrschen strenge Regeln. Zum einen, was das Fair-Play angeht: Sportler und Schiedsrichter müssen einen Eid schwören. Zum anderen, was Teilnahmebedingungen für Athleten und Zuschauer angeht: Mitmachen dürfen nur freie Männer mit belegbarer griechischer Herkunft. Zusehen dürfen auch Frauen - aber nur, wenn sie unverheiratet sind. Sklaven sind theoretisch ebenfalls als Publikum zugelassen.
Obwohl sich mehrere der teilnehmenden Stadtstaaten immer wieder untereinander bekriegen, laufen die Spiele weitgehend friedlich ab. Das liegt daran, dass in Olympia keine Waffen erlaubt sind und der sogenannte Olympische Frieden gilt. Mit der Eroberung Griechenlands durch die Römer im 2. Jahrhundert vor Christus nehmen die Spiele an Bedeutung ab. Im Jahr 393 werden sie beendet.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
Professor Hans Beck (Geschäftsführender Direktor des Seminars für Alte Geschichte an der Universität Münster)
Professor Stephan Wassong (Direktor des Zentrums für Olympische Studien der Deutschen Sporthochschule Köln)
Rosmarie Günther: Olympia. Kult und Spiele in der Antike. Darmstadt 2004
Ulrich Sinn: Das antike Olympia. Götter, Spiel und Kunst. München 2004
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