Oliver Rathkolb + Rachel Kushner: „See der Schöpfung“ + „Nullzone"
Apr 14, 2025
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Oliver Rathkolb, ein Historiker, beleuchtet die Ausstellung 'Kontrollierte Freiheit – Die Alliierten in Wien' und erörtert die Herausforderungen Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg. Rachel Kushner stellt ihren packenden Spionage-Thriller 'See der Schöpfung' vor, der moralische Dilemmata und aktuelle soziale Bewegungen thematisiert. Zudem wird Isabella Straubs 'Nullzone' diskutiert, der mit scharfsinniger Gesellschaftskritik die Lebensrealitäten in sozialen Wohnbauten erforscht und humorvolle Elemente hinzufügt.
Die Ausstellung "Kontrollierte Freiheit" zeigt den nachhaltigen kulturellen Einfluss der Alliierten in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg auf die heimische Kunstszene.
Rachel Kushners Roman "See der Schöpfung" verknüpft Umweltaktivismus mit moralischen Dilemmata und reflektiert aktuelle gesellschaftliche Bewegungen gegen den Kapitalismus.
Deep dives
Die Ausstellung "Kontrollierte Freiheit" und die kulturellen Einflüsse der Alliierten
Die Ausstellung "Kontrollierte Freiheit" im Wien-Museum untersucht, wie Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg von den Alliierten kulturell beeinflusst wurde. Sowohl die US-amerikanischen als auch die französischen Truppen hatten wesentlichen Einfluss auf die Kunst- und Kulturszene, wobei die Franzosen mit begrenzten Mitteln den nachhaltigsten Eindruck hinterließen. Die Ausstellung zeigt Dokumente und Plakate, die die Rezeption internationaler Kunstformen beleuchten, und diskutiert, wie diese Einflüsse die heimische Kultur überwältigten und sich gegen konservative Strömungen behaupteten. Der Historiker Oliver Rathkolb hebt hervor, wie wichtig solche kulturellen Endeavour waren, um die Gesellschaft in einer Phase des Wiederaufbaus zu stabilisieren.
Rachel Kushners Roman "See der Schöpfung"
Rachel Kushners neuer Roman "See der Schöpfung" kombiniert einen Spionageroman mit tiefgründigen Fragen über Menschheit und Existenz. Die Protagonistin, Sadie Smith, infiltriert eine Gruppe von Umweltaktivisten in Frankreich, während sie gleichzeitig mit ihren eigenen moralischen Dilemmata konfrontiert wird. Der Roman thematisiert nicht nur den Verteilungskampf um Wasser, sondern zeigt auch, wie Menschen in der Kommune alternative Lebensweisen anstreben und sich von der Norm des Kapitalismus abgrenzen. Diese fesselnde Erzählung trifft auf aktuelle gesellschaftliche Bewegungen, die in Frankreich gegen die Agrarlobby kämpfen und verleiht dem Werk eine relevante politische Dimension.
Isabella Straubs Gesellschaftssatire "Nullzone"
Isabella Straubs Roman "Nullzone" beleuchtet die Unterschiede zwischen sozialen Wohnverhältnissen und futuristischen Wohnformen durch scharfsinnige Charaktere und eine fesselnde Handlung. Die Geschichte dreht sich um die Hausmeisterin Elfi, den Botendienstfahrer Rashid und den Philosophen Gabor, die alle mit den Herausforderungen und Veränderungen ihres Lebens konfrontiert sind. Strauss nutzt ihre Figuren, um Themen wie Identität, Wohnsituation und gesellschaftliche Erwartungen zu hinterfragen, während sie gleichzeitig Raum für Humor und Verständnis schafft. Der Roman regt zum Nachdenken über die zukünftigen Wohnkonzepte an und wirft die Frage auf, wie unser aktuelles Leben von den ökonomischen und sozialen Strukturen beeinflussbar ist.
Ö1 Kulturjournal +++ Moderation: Wolfgang Popp +++ Oliver Rathkolb zu „Kontrollierte Freiheit - Die Alliierten in Wien“. Sabine Oppolzer +++ „See der Schöpfung“ von Rachel Kushner. Jan Tussing +++ „Nullzone“ von Isabella Straub. Michaela Monschein +++ Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet am 14.4.2025.
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