Ist das eine Blase?

Führen diese Schulden wirklich in die Zukunft?

Jul 7, 2025
Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, diskutiert die aktuellen Haushaltspläne der Bundesregierung und die umstrittene Schuldenaufnahme. Er erklärt, wie er mit anderen Ökonomen die Argumente erarbeitete, um die Schuldenbremse zu lockern. Ein zentrales Thema ist, ob die geplanten 115 Milliarden Euro in Infrastruktur sinnvoll sind und ob diese Investitionen tatsächlich das Wachstum fördern können. Zudem werden die Risiken einer Überhitzung der Wirtschaft und die Notwendigkeit mutiger politischer Entscheidungen beleuchtet.
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INSIGHT

Warum Deutschlands Milliarden-Investitionen jetzt die Zukunft sichern können

Deutschland packt die jahrzehntelange Investitionslücke mit einem Rekordpaket: 115 Milliarden Euro in Infrastruktur und Modernisierung 2025, finanziert durch 82 Milliarden neue Schulden. Michael Hüther erklärt, wie dieses Sondervermögen Infrastruktur zusätzliche Investitionen garantiert und damit mehr als nur umfinanziert wird – solange die 10%-Investitionsquote eingehalten wird.

Die Herausforderung liegt darin, dass die Bundesländer die Mittel auch wirklich für neue Projekte nutzen, nicht für bereits bestehende Ausgaben – hier sieht Hüther die größte Gefahr. Gleichzeitig zeigt er sich optimistisch, dass die Baukapazitäten trotz des Volumens noch ausreichen, vor allem wegen Produktivitätsreserven.

Das Ziel: schneller Fortschritt bei Brücken, Bahn, Schulen und Klimaschutz und das Wirtschaftswachstum so ankurbeln, dass die Zinsen für die Schulden tragbar bleiben. Hüther betont die Bedeutung pragmatischer und koordinierter Investitionssteuerung, um Fehler und Überhitzung zu vermeiden.

ANECDOTE

Schneller Impuls für Schuldenbremse

  • Michael Hüther und drei Ökonomen haben in 50 Minuten ein Papier erarbeitet, das CDU und SPD half, die Schuldenbremse zu lockern.
  • Dieses Papier war entscheidend für die Schaffung des Infrastruktur-Sondervermögens und förderte den finanziellen Spielraum.
INSIGHT

Grautöne statt Schwarz-Weiß-Debatte

  • Die Schuldenbremse war sehr eingängig, zugleich aber ideologisch oft extrem diskutiert worden.
  • Ein pragmatischer Mittelweg zwischen harter Schuldenbremse und völliger Abschaffung ist möglich und notwendig.
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