Sahel Zarinfard, Redakteurin bei DOSSIER und Expertin für den Terroranschlag in Wien, und Eva Roither, Produzentin der Ö1-Sendereihe Hörbilder, sprechen über die Herausforderungen journalistischer Recherchen zu sensiblen Themen. Sie diskutieren persönliche Geschichten und die ethische Verantwortung gegenüber Opfern. Florian Skrabal, Chefredakteur von DOSSIER, beleuchtet die Inseratenkorruption und deren politische Relevanz in Österreich, während er die Probleme in der Medienberichterstattung und die Notwendigkeit von Transparenz betont.
Investigativer Journalismus ist entscheidend, um Missstände wie die Fehler bei der Terrorabwehr im Fall Wien aufzudecken.
Die persönliche Betroffenheit der Reporter beeinflusst die Recherche, erfordert jedoch eine Balance zwischen emotionalem Engagement und professionaler Distanz.
Das Podcast-Format ermöglicht es, komplexe Themen durch narrative und akustische Elemente emotional ansprechend zu gestalten und tiefere Verbindungen zum Publikum aufzubauen.
Deep dives
Die Bedeutung von investigativem Journalismus
Investigativer Journalismus spielt eine wesentliche Rolle, um Missstände in der Gesellschaft aufzudecken. Im Podcast wird betont, dass tiefgehende Recherchen nicht nur wichtige Informationen liefern, sondern auch dazu beitragen, politische Verantwortlichkeiten deutlich zu machen. Dies wird am Beispiel des Terroranschlags in Wien verdeutlicht, wo journalistische Ermittlungen auf gröbliche Fehler bei der Terrorabwehr hinweisen konnten. Dabei ist es wichtig, die geschichtlichen Zusammenhänge zu verstehen und Öffentlichkeit zu schaffen, damit solche Vorfälle nicht in Vergessenheit geraten.
Die Herausforderungen bei der Terrorberichterstattung
Die Berichterstattung über den Terroranschlag von Wien im November 2020 hat gezeigt, dass der Fokus nicht nur auf den Tätern, sondern auch auf den Opfern und deren Erlebnissen liegen sollte. Im Gespräch wird klar, dass persönliche Betroffenheit der Reporter eine zusätzliche Dimension zur Recherche bringt, jedoch auch eine Herausforderung darstellt. Die Reporter müssen stets darauf achten, die Balance zwischen emotionalem Engagement und professioneller Distanz zu wahren. Es werden die Schwierigkeiten thematisiert, die sich ergeben, wenn man mit den Hinterbliebenen spricht, ohne deren Schmerz auszubeuten.
Die Vielseitigkeit von Audioformaten
Das Podcast-Format bietet eine herausragende Möglichkeit, komplexe Themen narrativ und akustisch ansprechend aufzubereiten. Im Gespräch wird herausgestellt, dass die Erzählweise bei einem Radiofeature erheblich von der eines klassischen journalistischen Beitrags abweicht. Durch die Einbeziehung von Musik, Geräuschen und persönlichen Erzählungen kann eine tiefere emotionale Verbindung zu den Hörern hergestellt werden. Diese Art der Präsentation erlaubt es den Journalisten, die Werkzeuge des Radios zu nutzen, um Geschichten auf eindringliche Weise zu erzählen.
Strategien zur Dokumentenrecherche
Ein zentraler Aspekt bei investigativen Recherchen sind Dokumente, die für Transparenz sorgen können. Im Podcast wird beschrieben, wie schwer es ist, an relevante Informationen zu gelangen, vor allem wenn es um staatlich finanzierte Inserate geht. Journalisten müssen oft kreative Wege finden, um diese Daten zu beschaffen, vor allem durch Akteneinsicht bei Anwälten der betroffenen Personen. Der Austausch zwischen den Journalisten über solche Recherchestrategien wird als essenziell hervorgehoben, um Missstände festzustellen.
Ethik im Journalismus und die Verantwortung gegenüber Betroffenen
Die Diskussion dreht sich auch um die ethischen Herausforderungen, die sich bei der Interviewführung mit Opfern und Betroffenen ergeben. Besonders beim Umgang mit sensiblen Themen wie Terroranschlägen muss journalistische Verantwortung geübt werden, um die Würde der Interviewpartner zu wahren. Reporter müssen einfühlsam vorgehen und sicherstellen, dass keine Grenzen überschritten werden, die für die Betroffenen schmerzhaft sein könnten. Der Podcast beleuchtet, wie oft das menschliche Element bei Recherchen aus erster Hand eine entscheidende Rolle spielt.
Diesmal im DOSSIER-Hinterzimmer: Den Fakten auf der Spur. Eva Roither, Produzentin der Ö1-Sendereihe Hörbilder, und DOSSIER-Redakteurin Sahel Zarinfard sprechen über die Recherche zum Anschlag in Wien und deren Umsetzung als Podcastserie.
Danach berichtet DOSSIER-Chefredakteur Florian Skrabal über sein journalistisches Steckenpferd: Inseratenkorruption. Ein Mitschnitt unserer Mitgliederversammlung aus der Roten Bar des Volkstheaters. Moderation: Georg Eckelsberger.
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